Russe wegen Mordes an Ukrainern verurteilt - er gibt "schwarzen Teufel" die Schuld

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Im Prozess um den Tod von zwei kriegsversehrten ukrainischen Soldaten in Murnau hat der angeklagte Russe die Tat eingeräumt. Jetzt fiel das Urteil.

Update vom 07.03.2025: Russe wegen Mordes an Ukrainern verurteilt - er gibt "schwarzen Teufel" die Schuld

Ein Streit, eine homophobe Beleidigung, ein Schwitzkasten: Die Situation zwischen den beiden ukrainischen Soldaten und dem Russen, die im oberbayerischen Murnau gerade noch friedlich miteinander gezecht hatten, spitzt sich zu. Schließlich geht der Russe nach Hause, holt ein Messer - und ersticht beide. 

Das Landgericht München II hat den 58-jährigen Russen ein knappes Jahr nach der Tat im April 2024 wegen Mordes in zwei Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Richter stellten auch die besondere Schwere der Schuld fest. Damit kann die Strafe - so sie rechtskräftig wird - voraussichtlich nicht nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden. 

Das Gericht unter Vorsitz von Thomas Bott sah weder eine vordringlich politische Motivation für die Tat wie die Anklagebehörde noch den Alkohol als hauptsächlichen Treiber wie die Verteidigung. 

Die 23 und 36 Jahre alten Soldaten waren wegen Kriegsverletzungen in der Unfallklinik Murnau operiert worden und körperlich eingeschränkt. Die drei Männer hatten seit einigen Monaten gelegentlich im Ort unweit eines Supermarktes miteinander getrunken. "Es ist so, dass man im Allgemeinen gut auskommt", schildert Bott das Verhältnis. 

Unstimmigkeiten über den Krieg könnten bei der Tat hineingespielt haben. Das Gericht habe dies aber nicht abschließend als "handlungsleitendes Motiv" feststellen können. Da "lässt die Kammer vorsichtshalber lieber die Finger davon", sagte Bott. "Am Tattag scheinen andere Dinge im Vordergrund zu stehen" - nämlich etwa die Beschimpfungen. Der 36 Jahre alte Ukrainer habe sich an dem Tag aggressiv verhalten. 

Der Angeklagte habe nach dem Streit und vor der Tat Zeit zum Nachdenken gehabt, als er nach Hause lief und das Messer holte. Dennoch habe er den 36-Jährigen heimtückisch erstochen. Der 23-Jährigen tötete er nach Auffassung des Gerichts, um ihn als Zeugen aus dem Weg zu schaffen.

Eine eingeschränkte Schuldfähigkeit des "äußerst trinkgewohnten Angeklagten", der bei der Tat einen Blutalkoholwert von bis zu 2,6 Promille hatte, sah Richter Bott nicht. Er habe keine erheblichen Ausfallerscheinungen gehabt und nach der Tat - aus Tätersicht ein "sinnvoller" Gedanke - sofort die blutverschmierte Hose und das Messer ins Waschbecken geworfen und gewaschen. Der mehrfach vorbestrafte Angeklagte habe auch gewusst, dass er unter Alkohol zu Straftaten neigte. 

Der Russe, der bei der Urteilsbegründung immer wieder einen Rosenkranz durch die Finger gleiten ließ, hatte zu Prozessbeginn die Tat grundsätzlich eingeräumt. Er ließ über seinen Anwalt mitteilen, es sei bei dem Streit um den Kauf von Alkohol und eine Flasche Wodka gegangen. Er habe die beiden nicht töten wollen, ihm seien aber angesichts der Beleidigungen die Sicherungen durchgebrannt. 

In seinem Schlusswort nannte er den Alkohol einen "schwarzen Teufel". Es tue ihm sehr leid, was geschehen sei. 

Das Gericht folgte mit dem Urteil dem Antrag von Oberstaatsanwalt Maximilian Laubmeier. Dieser ging davon aus, dass Hintergrund des Streits der russische Angriffskrieg in der Ukraine war. Laubmeier hatte argumentiert, der Russe habe sich durch den Streit in seinem Nationalstolz verletzt und in seiner übersteigerten Feindseligkeit gegenüber ukrainischen Soldaten bestätigt gefühlt. 

Verteidiger Uwe Paschertz hatte maximal zehn Jahre Haft wegen Totschlags plädiert. Sein Mandant habe in der Untersuchungshaft für Ukrainer gedolmetscht, sagte er als Beleg dafür, dass der Mann nicht grundsätzlich gegenüber Ukrainern feindselig sei. 

Paschertz hatte auch auf eine Therapie zum Alkoholentzug plädiert. "Ohne Alkohol wäre die Tat nicht passiert." Das Gericht lehnte das ab, die Voraussetzungen seien nicht gegeben. Paschertz nannte das Urteil "enttäuschend". Er werde "gewissenhaft prüfen", ob er Revision einlege.

Der Angeklagte, der einst nach eigenen Angaben in der russischen Armee gedient hatte und desertierte, lebte mit diversen Jobs seit Anfang der 1990er Jahre in Deutschland. Er hat ein langes Vorstrafenregister: Gewalttaten, Diebstahl, alkoholbedingte Verkehrsverstöße - weit mehr als ein halbes Dutzend Taten. Fünf bis sieben Jahre verbrachte er bereits hinter Gittern. Er hatte dennoch als Deserteur bei der russischen Armee eine Duldung in Deutschland.

Update vom 10.02.2025, 14 Uhr: Widersprüchliche Aussagen zum Motiv

Ein wegen Mordes an zwei kriegsversehrten ukrainischen Soldaten angeklagter Russe hat zum Auftakt seines Prozesses die Tat eingeräumt. "Jetzt, in nüchternem Zustand, bereue ich zutiefst, was vorgefallen ist", ließ der 58-Jährige vor dem Landgericht München II durch seinen Anwalt erklären. 

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Russen vor, am 27. April 2024 die Soldaten im oberbayerischen Murnau nach einem Streit über den Krieg in der Ukraine erstochen zu haben. Nach Darstellung des mehrfach vorbestraften Angeklagten ging es bei dem Streit hingegen ausschließlich um Alkohol. 

Die 23 und 36 Jahre alten Soldaten waren wegen ihrer Kriegsverletzungen in der Unfallklinik Murnau operiert worden und befanden sich in Rehabilitation. Gemeinsam mit dem Russen hatten sie wie des Öfteren an einem Sitzrondell in Murnau getrunken. Die Ukrainer hätten ihm seine Flasche Wodka nicht zurückgegeben und ihn beleidigt, ließ der Angeklagte über seinen Anwalt vortragen. Schließlich habe er ein Messer aus seiner Wohnung geholt, um sie einzuschüchtern.

Er sei erheblich betrunken gewesen. Er habe die beiden nicht verletzen, geschweige denn töten wollen. Sie hätten sich aber über ihn lustig gemacht. Da seien ihm "die Sicherungen durchgebrannt". 

Update vom 10.02.2025, 10 Uhr: Russe tötet Ukrainer - Prozess geht am 27. Februar weiter

Ein russischer Staatsbürger soll im April 2024 im oberbayerischen Murnau nach einem Streit zwei kriegsversehrte ukrainische Soldaten mit einem Messer getötet haben. Nun muss sich der zum Tatzeitpunkt 57-jährige Mann wegen Mordes vor dem Landgericht München II verantworten. Vorher sollen die drei Männer, die sich vage von vorherigen Treffen kannten, gemeinsam an einem Sitzplatz in Murnau Alkohol konsumiert haben - und dabei über die Situation in der Ukraine aneinander geraten sein.

Aufgrund des möglichen politischen Hintergrunds hatte die Zentralstelle zur Verfolgung von Extremismus und Terrorismus (ZET) der Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungen übernommen. Der Angeklagte habe sich durch den Streit in seinem nationalen Stolz verletzt gefühlt, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft bei der Anklageerhebung im Oktober ihre Sichtweise zu der Tat.

Als Anhänger eines übertriebenen russischen Nationalismus habe der Angeklagte den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt. Er habe beschlossen, die beiden stark betrunkenen Ukrainer zu töten. Dafür soll er in seine nahegelegene Wohnung gelaufen sein, um ein Messer mit fester Klinge zu holen. Zurück an dem Sitzplatz soll er laut Anklagebehörde unvermittelt einem der Männer das Messer zielgerichtet und kräftig mehrfach in den Hals gestoßen haben, sodass der Mann sofort verstarb.

Unmittelbar danach habe er den zweiten Ukrainer attackiert, der ebenfalls völlig unvorbereitet gewesen sei, erklärten die Ankläger im Oktober. Auch diesen habe er mit gezielten und heftigen Messerstichen niedergestreckt. Der Mann erlag seinen schweren Stich- und Schnittwunden. Die 23 und 36 Jahre alten ukrainischen Soldaten waren in der Unfallklinik Murnau operiert worden und befanden sich dort noch in der Rehabilitation. Beide waren laut Generalstaatsanwaltschaft aufgrund der Eingriffe stark körperlich beeinträchtigt. 

Der russische Staatsbürger war seit Anfang der 1990er Jahre in Deutschland und mehrfach polizeilich aufgefallen, nach Informationen der dpa handelte es sich überwiegend um Gewaltdelikte. Seit seiner Festnahme befindet er sich in Untersuchungshaft. Die Tat hatte die Menschen weit über die Region hinaus erschüttert - im Ort herrschte Fassungslosigkeit. An einer zweisprachigen Trauerfeier nach der Tat nahmen auch viele Ukrainer teil. 

Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP) sagte damals, die Saat Putins und seiner Gefolgsleute gehe auch in Deutschland auf. Der Tod der Ukrainer mache das schmerzhaft deutlich. Die Stimmung unter den Volksgruppen im Ort sei jedoch weder vor noch nach der Tat aggressiv oder auf Rache ausgerichtet gewesen, sagte Beuting kurz vor Prozessbeginn. Knapp 200 Ukrainer leben nach seinen Angaben derzeit in der Gemeinde, immer wieder würden auch verwundete Soldaten in der Unfallklinik behandelt. Der Bürgermeister sieht keine primär politische Motivation für die Tat.

Es handele sich um eine schreckliche Einzeltat, sagt Beuting auch heute. Er nehme an, dass Alkohol eine große Rolle gespielt habe. "Von daher würde ich sagen, das ist nicht im engeren Sinne eine politische Tat gewesen. Aber das muss der Prozess zeigen." Dieser ist zunächst bis zum 27. Februar angesetzt.

Update vom 01.05.2024: Gemeinde trauert um getötete Ukrainer

Nach der Tötung zweier ukrainischer Soldaten nimmt die oberbayerische Marktgemeinde Murnau am Staffelsee am Donnerstag (14.00 Uhr) in einem Gedenkgottesdienst Abschied. Der örtliche Pfarrer und ein Geistlicher der ukrainisch-orthodoxen Gemeinde in München werden die Feier gemeinsam gestalten. Den Menschen in Murnau solle damit die Möglichkeit eines angemessenen Abschieds gegeben werden, hieß es bei der Gemeinde. 

Die beiden Ukrainer im Alter von 23 und 36 Jahren waren am Samstagabend auf dem Gelände eines Einkaufszentrums erstochen worden. Die Soldaten waren zur medizinischen Behandlung und Rehabilitation in der Region. Die Polizei nahm kurz darauf einen Mann unter dringendem Tatverdacht fest. Es handelt sich um einen 57 Jahre alten Russen. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt wegen zweifachen Mordes

Am Tatort hatte sich an den Folgetagen eine Art Pilgerstätte entwickelt. Viele Menschen legten Blumen nieder, verharrten im stillen Gebet. Neben Blumen und Kerzen waren Bilder der beiden Getöteten und die ukrainische Flagge zu sehen. Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP) ordnete am Rathaus Trauerflor an. Er sprach den Angehörigen sein Beileid und tiefstes Mitgefühl aus. "In dieser ohnehin für sie schweren Zeit haben sie geliebte Familienmitglieder verloren." Er sprach von einer sehr schlimmen Einzeltat.

Update vom 30.04.2024: Generalstaatsanwaltschaft ermittelt zu Tatmotiv

Nach der Tötung zweier ukrainischer Soldaten im oberbayerischen Murnau konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Klärung des Tatmotivs. "Das Motiv der Tat ist derzeit noch unklar, wobei eine politische Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden kann und in alle Richtungen ermittelt wird", teilte die Generalstaatsanwaltschaft München am Montagnachmittag (29. April 2024) mit. Die Behörde hatte zuvor die Ermittlungen übernommen. Konkret zuständig innerhalb der Behörde ist die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET). 

Die beiden Männer im Alter von 23 und 36 Jahren waren am Samstagabend auf dem Gelände eines Einkaufszentrums in Murnau in Oberbayern erstochen worden. Die Polizei nahm kurz darauf einen Mann unter dringendem Tatverdacht fest. Es handelt sich dabei um einen 57 Jahre alten Russen. Er wohne bereits seit Anfang der 1990er-Jahre in Deutschland, teilte die Generalstaatsanwaltschaft weiter mit. Der Obduktion zufolge erlagen die Männer an ihren schweren Stichverletzungen. Der ältere der beiden starb direkt am Tatort, der jüngere kurze Zeit später in einem Krankenhaus. Die Männer hatten im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gelebt.  

Dass die Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen an sich zieht, bedeutet jedoch nicht, dass zwingend auch eine politische Tatmotivation hinter dem Fall steckt. Laut Polizeiangaben gab es zunächst auch keine Hinweise darauf, dass der russische Angriffskrieg eine Rolle spielte. In Deutschland leben Hunderttausende Ukrainer und Russen.

Nach den bisherigen Ermittlungen kannten sich die drei Männer. Es habe eine Vorbeziehung bestanden, erläuterten die Ermittler. Es sei davon auszugehen, dass alle drei Alkohol konsumiert hatten. "Bei dem Tatverdächtigen haben wir eindeutige Anhaltspunkte, dass er alkoholisiert war", sagte Polizeisprecher Stefan Sonntag.

Ukrainischen Medien zufolge waren die beiden Männer nach Kriegsverletzungen zur medizinischen Rehabilitation in Deutschland. Die Generalstaatsanwaltschaft teilte dazu mit, die beiden hielten sich seit der zweiten Jahreshälfte 2023 für medizinische Behandlungen in der Region Murnau auf.

Am Tatort an einem Einkaufszentrum lagen am Montag zahlreiche Blumen und Transparente, am Boden standen Kerzen. "Die Ukrainer des Bezirks trauern zutiefst und verurteilen das Verbrechen!" war zu lesen, auf einem anderen Plakat stand "Nein - Terrorismus! Nein - Krieg! Nein - Morde! Nein - Tod!" Daneben Bilder der beiden Getöteten und die ukrainische Flagge. Einheimische zeigten sich schockiert. Viele kamen an den Ort, legten Blumen nieder -  manche verharrten im stillen Gebet. 

Murnaus Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP) sagte dem BR, die ukrainische und die deutsche Gemeinschaft seien geschockt. Einen Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine sah der Bürgermeister nicht. Er bezeichnete die Tat als bedauerlichen Einzelfall, "in dem wohl sehr viel Alkohol eine Rolle gespielt hat".

Gegen den Tatverdächtigen erging bereits am Sonntag Haftbefehl. Einen Bericht des Bayerischen Rundfunks, nach dem der Tatverdächtige die Tat eingeräumt hat, bestätigten die Ermittler zunächst nicht. Auch zu den Verletzungen der beiden Getöteten, die dem Vernehmen nach in Murnau behandelt wurden, äußerten sich die Ermittler nicht. Es gehe hier um Persönlichkeitsrechte, sagte Polizeisprecher Sonntag.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte seine Diplomaten angewiesen, den Fall besonders im Blick und den ständigen Kontakt zu den Sicherheitsorganen Deutschlands zu halten, damit der Verdächtige nach der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werde, hieß es in den Berichten vom Sonntagabend. Kuleba dankte den deutschen Behörden für die Festnahme des 57 Jahre alten Verdächtigen, wie das Internetportal "Ukrajinska Prawda" berichtete. 

In der Ukraine wurde zunächst noch geklärt, in welchen Einheiten die Männer gedient hätten, hieß es in den Medienberichten aus Kiew. Es werde auch Kontakt zu den Angehörigen aufgenommen. 

Update vom 29.04.2024: Getötete Männer in Murnau waren Angehörige der ukrainischen Streitkräfte

Die beiden in Oberbayern mutmaßlich von einem Russen getöteten Ukrainer sind nach Angaben aus Kiew Angehörige der Streitkräfte des Landes gewesen. Die beiden Männer seien nach Kriegsverletzungen zur medizinischen Rehabilitation in Deutschland gewesen, berichteten ukrainische Medien. Außenminister Dmytro Kuleba habe seine Diplomaten angewiesen, den Fall besonders im Blick und den ständigen Kontakt zu den Sicherheitsorganen Deutschlands zu halten, damit der Verdächtige nach der ganzen Härte des Gesetzes bestraft werde, hieß es in den Berichten vom Sonntagabend.

Kuleba dankte den deutschen Behörden für die Festnahme des 57 Jahre alten Verdächtigen, wie das Internetportal Ukrajinska Prawda berichtete. Der Russe soll die beiden Ukrainer, die am Samstag mit Stichwunden auf dem Gelände eines Einkaufszentrums gefunden worden waren, getötet haben. Nach Polizeiangaben vom Montag gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass die Tat mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammenhängt, den Kremlchef Wladimir Putin am 24. Februar 2022 begonnen hatte. In Deutschland leben Hunderttausende Ukrainer und Russen.

Im Moment werde geklärt, in welchen ukrainischen Einheiten die Männer gedient hätten, hieß es in den Medienberichten in Kiew. Es werde auch Kontakt zu den Angehörigen aufgenommen. Die Männer im Alter von 23 und 36 Jahren hatten im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gelebt. Sie starben den Ermittlern zufolge an Stichverletzungen - der ältere der beiden direkt am Tatort, der jüngere kurze Zeit später in einem Krankenhaus.

Die Ermittlungsrichterin erließ am Sonntag Haftbefehl wegen Mords. Nach den bisherigen Ermittlungen sieht es so aus, als ob sich die drei Männer kannten, wie ein Polizeisprecher sagte. Details müssten noch geklärt werden. 

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte dem Bayerischen Rundfunk am Sonntag gesagt: "Es gibt Zeugenaussagen, dass man die drei Beteiligten auch zuvor schon miteinander gesehen hat. Es gibt Hinweise darauf, dass sehr viel Alkohol im Spiel war bei allen Beteiligten. Das muss alles geklärt werden. Wir haben im Moment noch keinen zwingenden Hinweis, dass das sozusagen eine Widerspieglung der Auseinandersetzung zwischen Russland und Ukraine wäre."

Update vom 28.04.2024: Zwei Ukrainer (23, 36) in Bayern durch Stichverletzungen getötet - tatverdächtiger Russe (57) gefasst 

Auf dem Gelände eines Einkaufszentrums in Murnau in Oberbayern sind am Samstagabend (27. April 2024) zwei Männer aus der Ukraine getötet worden. Die Polizei konnte kurz darauf einen Mann festnehmen, der als "dringend tatverdächtig" gilt. Es handelt sich dabei um einen 57 Jahre alten Russen. Die Hintergründe der Tat sind noch völlig unklar. Ob sich die drei Männer kannten, dazu konnte die Polizei zunächst noch nichts sagen. "Wir stehen noch ganz am Anfang der Ermittlungen", sagte Polizeisprecher Daniel Katz.   

Die Tat habe sich gegen 17.15 Uhr vor einem Lebensmittelgeschäft in der Kleinstadt ereignet, sagte der Sprecher. Der Täter sei zunächst geflüchtet. Im Rahmen der Fahndung sei dann recht schnell der 57-jährige Verdächtige gefasst worden. Die Beamten entdeckten ihn unter seiner Wohnanschrift in der Nähe des Tatortes. Bei den Opfern handelt es sich nach Polizeiangaben um zwei ukrainische Staatsangehörige im Alter von 23 und 36 Jahren, die beide im Landkreis Garmisch-Partenkirchen wohnten. "Sie starben an Stichverletzungen" - der ältere der beiden direkt am Tatort, der jüngere kurze Zeit später in einem Krankenhaus. 

Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen wegen des Verdachts des zweifachen Mordes auf. Die Staatsanwaltschaft stellte Haftantrag gegen den 57-Jährigen, er soll im Laufe des Sonntags (28. April 2024) dem Ermittlungsrichter beim zuständigen Amtsgericht vorgeführt werden.

Erstmeldung vom 27.04.2024: Brutales Tötungsdelikt in Bayern: Zwei Menschen vor Laden getötet - Verdächtiger gefasst

Zwei Menschen sind am frühen Samstagabend (27. April 2024) in Murnau am Staffelsee in Oberbayern getötet worden. Die Polizei konnte kurz darauf einen Mann festnehmen, der als dringend tatverdächtig gilt.

Die Tat habe sich gegen 17.15 Uhr vor einem Lebensmittelgeschäft in der Kleinstadt ereignet, sagte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Daniel Katz. Der Täter sei zunächst geflüchtet. Im Rahmen der Fahndung sei dann recht schnell ein 57-jähriger Verdächtiger gefasst worden. 

Eines der beiden Opfer sei ein Mann. Zur Identität des zweiten Opfers wollte der Polizeisprecher noch keine Angaben machen. Die Ermittlungen zu der Tat und zu den Hintergründen stünden noch am Anfang, hieß es.

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen 
Vorschaubild: © Constanze Wilz (dpa)