Die Alarmglocken läuten in Bayern. Landwirte und Forstbesitzer sorgen sich und hoffen auf die kommenden Wochen. Das Grundwasser fehlt. Immer wieder trockene Sommer und kaum Schnee im Winter, der Stand ist auf einem extrem niedrigen Niveau. Wie jetzt das Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg mitteilt, wurden Mitte März in Bayern bisher noch nie ein so niedrige Grundwasserstände gemessen.

Erst vor wenigen Tagen gab es eine Erklärung dazu, dass die Bundesregierung systematisch für einen bewussten Umgang mit der Ressource Wasser sorgen möchte. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erklärte ein Sprecher der Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF), dass ein trockener Sommer nicht mehr so dramatisch sei, wenn denn im Frühling genügend Niederschlag fallen würde. 

Extreme Trockenjahre sorgen für Mangel an Grundwasser in vielen Regionen

Laut LFW erlebten die Wälder in Bayern in den vergangenen Sommern mehrfach starke Trockenperioden, vor allem in Nordbayern. In der Folge sind viele Bäume abgestorben oder krank. Besonders betroffen sind demnach Fichten und Buchen. Der LWF-Sprecher fordert ein Umdenken: "Der Umbau zu einem klimaresistenteren Wald muss daher beschleunigt werden."

Die Ursache für das Niedrigwasser sehen die Experten in der Witterung der vergangenen Jahre. Viel zu trocken. Es fehlt der Regen. Besonders durch die Häufung von Trockenjahren wird es jetzt kritisch - in den Jahren 2015, 2018 bis 2020 sowie 2022 war es besonders schlimm.

Und die Aussichten sind schlecht. Es wird nicht besser. Beim Landesamt für Umwelt in Augsburg heißt es dazu im dpa-Bericht: "Das bisherige Winterhalbjahr ist zu trocken, zu warm und zu schneearm. Ergiebige mehrwöchige Niederschläge, bestenfalls noch im Frühjahr, würden im laufenden Jahr zu einer Entspannung führen, auch wenn das Defizit der Vorjahre nicht ausgeglichen werden kann."

Niedriges Grundwasser: Abwarten in der Fränkischen Schweiz

Gerade der Winter ist sehr wichtig. Nach LfU-Angaben bildet sich neues Grundwasser zu rund zwei Dritteln während der Wintermonate, wenn die Pflanzen dem Boden wegen der geringen Verdunstung kaum Wasser entziehen.

Die aktuellen Niederschläge seien deshalb wichtig. Viele Grundwasserpegel in der Fränkischen Schweiz bleiben derzeit auf einem sehr niedrigen Niveau stehen. Hier ist die Hoffnung, dass es nur noch ein bisschen dauert, bis das Regenwasser unten ankommt. Vor allem aber in Nordbayern habe sich die Situation verbessert, etwa in den Grundwasservorkommen entlang der Fließgewässer. Sehr angespannt bleibt die Lage in weiten Teilen Südbayerns. Hier gilt die Situation als schwierig. Es bräuchte dort jetzt laut Experten ergiebige, mehrwöchige Niederschläge, damit sich die Grundwasservorkommen nennenswert auffüllten.

Die Folgen des Klimawandels sind auch Thema bei der Tagung in Würzburg, an der neben Vertretern aus Forst- und Landwirtschaft auch Fachkräfte aus Forschung, Verwaltung und Politik teilnehmen. So gibt es etwa Einblicke in eine Selbsthilfeeinrichtung für Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) spricht zum Thema "Bayernland im Klimastress".