Update, 19. Mai, 15 Uhr: Nach Hackerangriff auf ATU - Polizei ermittelt, Experten im Einsatz
Nachdem am Freitagmorgen plötzlich nichts mehr ging auf den Internetseiten der Auto-Werkstatt-Kette ATU, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Wie ein Sprecher des Unternehmens auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt, ist die Polizei in die Aufklärungsarbeit mit eingebunden. Welche Abteilungen ganz genau mit dem Fall beauftragt sind, dazu gab es keine Angaben.
Die entsprechenden Experten seien am Werk, so heißt es. Immerhin könne man inzwischen auf die Webseite wieder "statisch" zugreifen: "Wir können auf diesem Weg unsere Kunden über den aktuellen Stand informieren - zusätzlich zu den Social-Media-Kanälen."
Bis wann alle Systeme wieder normal laufen, ist noch nicht absehbar, laut ATU-Sprecher. Und auch der entstandene Schaden kann zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden.
Erstmeldung vom 19. Mai, 10 Uhr: Webseiten sind tot - Hackerangriff auf bayerische Werkstatt-Kette
Die Auto-Werkstatt-Kette ATU hat seit Freitagmorgen (19. Mai 2023) mit massiven Problemen zu kämpfen. Die Internetseite des Unternehmens ist nicht mehr zu erreichen. Woran das liegt, ist bisher noch unklar.
Wer am Freitag die Internetseite von ATU aufrufen wollte, bekam nur eine Fehlermeldung: Die gesamte Webpräsenz der Werkstatt-Kette aus Weiden ist derzeit tot. Auch telefonisch ist ATU nicht mehr zu erreichen.
ATU-Webseite tot - Es war wohl ein Hackerangriff
Auf der Facebook-Seite spekulieren User bereits über einen Hackerangriff auf das Unternehmen - auch soll es in den Filialen zu einem Stillstand geworden sein. In einem Kommentar bestätigte ATU dies auch. "Leider sind wir Opfer eines Cyberangriffs geworden", schreibt das Social-Media-Team als Antwort auf einen entsprechenden Kommentar.
Noch am Vormittag bestätigte die Firmenleitung offiziell, dass es zu einem Hackerangriff gekommen war. "Unbekannte haben trotz etablierter Sicherheitsmaßnahmen mehrere Server des Unternehmens attackiert", bestätigte ein Sprecher von ATU. Zahlreiche Online-Dienste und die Telefonleitungen seinen nur eingeschränkt funktionstüchtig oder wurden vorsorglich abgeschaltet.
Wer hinter der Attacke steckt, ist nicht klar. Laut dem Unternehmenssprecher wird der Angriff nun analysiert und geeignete Gegenmaßnahmen werden erörtert. "Über die Dauer der IT-Systemstörungen ist derzeit noch keine Aussage möglich", heißt es mit dem Hinweis, dass der Filialbetrieb dennoch in ganz Deutschland gesichert sei. Nichtsdestotrotz kommt es auch vor Ort in den Geschäftsstellen zu Einschränkungen - und das bundesweit. Auf Nachfrage bestätigte ein Firmensprecher, dass die telefonische Erreichbarkeit der Filialen nicht gewährleistet ist und derzeit nur bar bezahlt werden kann.
ATU ist laut eigener Aussage Marktführer in Deutschland mit einer Kombination aus Kfz-Service und Shop für Teile und Zubehör. Mit Hauptsitz in Weiden betreibt ATU mehr als 550 Filialen in Deutschland und Österreich. Seit 2016 ist ATU Teil des europäischen Marktführers Mobivia.