Demenzwoche bietet vielseitige Hilfen für Betroffene und Angehörige

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Akteure im Landkreis Kronach haben sich erstmals zusammengeschlossen, um ihre Angebote gemeinsam zu bewerben und der Thematik „Demenz“ somit mehr...

Akteure im Landkreis Kronach haben sich erstmals zusammengeschlossen, um ihre Angebote gemeinsam zu bewerben und der Thematik „Demenz“ somit mehr Präsenz zu verleihen. Das Ergebnis ist ein vielfältiges Programm, das anlässlich der 4. Bayerischen Demenzwoche vom 15. bis 24. September für Betroffene und Interessierte Anregungen und Austausch bietet.

Landrat Klaus Löffler begrüßt diese Initiative und betont: „Es freut mich, dass der Fokus der Demenzwoche in diesem Jahr – neben der klassischen Information – auch auf Aktivitäten gemeinsam mit Demenzkranken liegt. Ich danke allen Beteiligten für ihr außerordentliches Engagement, das für alle Betroffenen in den unterschiedlichsten Bereichen eine wertvolle Hilfe im Umgang mit dieser zweifelsohne herausfordernden Thematik darstellt.“

Um demenzielle Erkrankungen in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken und die Lebensqualität der Erkrankten und ihrer Angehörigen zu verbessern, wurden 2013 vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege die Demenzstrategie ins Leben gerufen. In diesem Kontext findet auch die Bayerische Demenzwoche statt – 2023 zum vierten Mal. Bereits in der Vergangenheit beteiligten sich Organisationen aus dem Landkreis Kronach mit Aktionen an der Demenzwoche. Heuer haben sich die lokalen Akteure erstmals zusammengeschlossen, um ihre vielfältigen Einzelaktionen zu bündeln und ein gemeinsames Programm zu erstellen.

„Wir wollen eine größere Aufmerksamkeit für das Thema der Demenz, die Betroffenen und eine gute Resonanz für die geplanten Aktivitäten erzielen“, betont Andrea Hahn von der „Gesundheitsregion plus Landkreis Kronach “, die die Kooperation initiiert hat und damit bei den Partnern auf offene Ohren gestoßen ist. Dementsprechend abwechslungsreich ist das Programm: Das Landratsamt konnte den Pflegeexperten und Hochschulprofessor Matthias Drossel für den Vortrag „Stärkung pflegender Angehöriger! Hilfen und Unterstützungen heute und in Zukunft?“ gewinnen. Dabei wird unter anderem die Frage thematisiert, wie die stationäre Pflege Demenzerkrankter durch die Stärkung pflegender Angehöriger hinausgezögert werden kann.

Der BRK-Kreisverband ermöglicht Angehörigen und Interessierten mit dem Demenzkoffer und -parcours einen Einblick in den Alltag und die Perspektive eines Erkrankten. Zugleich setzt das Rote Kreuz auf das Miteinander. „Mit einem Spielevormittag für Jung und Alt, einem Tanzcafé und einer Kochaktion mit Demenzkranken rücken wir die Gemeinschaft in den Mittelpunkt und appellieren dafür, Demenzkranke und Pflegebedürftige nicht zu stigmatisieren. Auch sie sollten teilhaben können“, verdeutlicht der Einrichtungsleiter des Seniorenheims Ludwigsstadt, Peter Schulz.

Mit einer Demenz-Partner-Schulung für Angehörige und Interessierte möchte der Caritasverband in Kooperation mit der Volkshochschule die Sicherheit im Umgang mit Demenzerkrankten stärken. „Zudem wollen wir mit einem Vortrag der Psychogerontologin Sabine Distler für den Mehrwert sensibilisieren, den Filme für das Wohlbefinden und die Kommunikation von Erkrankten bedeuten können“, so geschäftsführende Vorsitzende Cornelia Thron, die der AOK Bayern in diesem Zuge für die finanzielle Unterstützung dankt.

Abgerundet wird das Programm vom Tettauer Stephanus-Dienst: „Die ambulante Pflege arbeitet aktuell allerorts am Anschlag. Dennoch wollen wir es uns nicht nehmen lassen, den pandemiebedingt verebbten ,Dadner Kaffeeklatsch‘ anlässlich der Demenzwoche wieder aufleben zu lassen und das Beisammensein zu fördern“, erklärt Organisationsleiterin Manuela Kraus. Zudem werden die Angebote zur Unterstützung der Angehörigen, finanzielle Hilfen und die Alltagsbegleiter „Graue Engel“ des Stephanus-Dienstes vorgestellt. Anmeldung und Infos unter: www.landkreis-kronach.de red