Putin bezeichnete die Angriffe in neutralen Gewässern als Piraterie und lastete sie direkt den ukrainischen Streitkräften an. «Wenn sich das fortsetzt, dann ziehen wir Gegenmaßnahmen in Betracht gegen Schiffe aus Ländern, die der Ukraine bei diesen Akten der Piraterie helfen», sagte Putin. In den vergangenen Tagen waren zwei Tanker der sogenannten russischen Schattenflotte im Schwarzen Meer mit Seedrohnen angegriffen worden.
Ein Friedensplan mit vielen Überarbeitungen
Witkoff und Kushner sollten im Kreml den derzeitigen Friedensplan der USA für ein Kriegsende vorstellen. Dessen genauer Inhalt ist öffentlich nicht bekannt. Der Ende November publik gewordene Plan hat aber in den vergangenen Tagen verschiedene Änderungen durchlaufen, weil für die Ukraine wie für die europäischen Staaten viele anfängliche Vorschläge nicht annehmbar waren.
Vor dem Treffen im Kreml führte der russische Unterhändler Kirill Dmitrijew die amerikanischen Gäste über den Roten Platz, wie ein Video der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zeigte. Auf einer anderen Aufnahme war zu sehen, dass die drei Männer ein feines Restaurant in Blickweite des Bolschoi Theaters besuchten.
Trump: Wir zahlen nichts mehr im Ukraine-Krieg
Trump kommentierte die Friedensgespräche bei einer Sitzung seines Kabinetts in Washington. «Wie Sie wissen, haben wir ein Problem mit einem Krieg, das unsere Leute gerade mit Russland und der Ukraine zu lösen versuchen», sagte er und nutzte die Gelegenheit, seinen Kurswechsel in der Ukraine-Politik zu betonen: Die USA seien nicht mehr finanziell im Ukraine-Krieg engagiert. Sein Vorgänger Joe Biden dagegen habe Milliarden Dollar «wie Süßigkeiten» verteilt. «Ich verschenke nichts», sagte Trump. Nun kauften die Europäer Waffen in den USA, um sie an die Ukraine weiterzugeben.
Selenskyj betont notwendige Sicherheitsgarantien
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj besuchte unterdessen Irland. Er warte auf die Ergebnisse der russisch-amerikanischen Gespräche in Moskau und sei auf alles vorbereitet, sagte er laut Übersetzer in Dublin. Sollte es die Chance für eine schnelle, umfassende Lösung geben, werde auf höchster Ebene weiterverhandelt. Auch auf ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump sei er vorbereitet. Der Staatschef schloss aber nicht aus, dass kein Durchbruch erzielt werde.
Selenskyj wiederholte die Forderung nach Sicherheitsgarantien für einen langen Zeitraum. «Wir müssen den Krieg so beenden, dass Russland nicht innerhalb eines Jahres mit der dritten Invasion in zehn Jahren zurückkehrt», sagte er. «Sie haben ihr Ziel, unseren Staat zu besetzen, nicht erreicht.» Am Montag hatte Selenskyj Paris besucht.
100 Millionen Euro aus Schweden gegen ukrainischen Winter
Schweden greift der von Russland angegriffenen Ukraine vor dem Winter mit einem weiteren Hilfspaket unter die Arme. Die Unterstützung sei für zivile Zwecke bestimmt und habe einen Umfang von mehr als 1,1 Milliarden schwedischen Kronen, teilte die Regierung in Stockholm mit. Umgerechnet sind das rund 101 Millionen Euro.
Damit soll der akute Bedarf des Landes vor und während des Winters gedeckt werden. Es geht um Energieversorgung, um Reparaturen und den Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur. Schweden zählt wie die weiteren nordischen Länder zu den stärksten Unterstützern der Ukraine, die sich seit Februar 2022 gegen eine russische Invasion zur Wehr setzt.