Mehrere Waffen besessen: Neue Details zu Schweden-Täter - Schütze könnte Ex-Schüler gewesen sein

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Am Dienstagmittag (4. Februar 2025) fielen in einem Bildungszentrum in Schweden plötzlich Schüsse. Elf Menschen kamen dabei ums Leben. Nun geben die Ermittler Details zum mutmaßlichen Täter bekannt.

Bei Schüssen an einem Bildungszentrum in Schweden am Dienstag (4. Februar 2025) sind nach Polizeiangaben elf Menschen gestorben. Sechs Verletzte werden aktuell im Krankenhaus behandelt, sagte Jonas Claesson, Direktor für das Gesundheitswesen in der Region, bei einer Pressekonferenz. Ihr Zustand sei stabil.

Update vom 6.2.2025, 15.18 Uhr: Mutmaßlicher Schütze war vermutlich ehemaliger Schüler - Lizenzen für mehrere Waffen

Der angebliche Schütze von Örebro könnte womöglich ein ehemaliger Schüler der Risbergska Schule gewesen sein. Das teilten die Ermittler auf einer Pressekonferenz bezüglich der tödlichen Schüsse an der Bildungseinrichtung in Örebro mit. Es gebe entsprechende Hinweise auf eine Verbindung des Mannes zu der betroffenen Bildungseinrichtung, erläuterte die Leiterin der Ermittlungen, Anna Bergqvist. Dies müsse jedoch noch weiter untersucht werden.

Zudem erklärten die Ermittler, dass der vermeintliche Schütze vier Schusswaffen und die zugehörigen Lizenzen besaß. Drei dieser Schusswaffen entdeckten die Beamten am Tatort, zusammen mit einer erheblichen Menge unbenutzter Munition.

Bergqvist erklärte, die Ermittler glaubten zu wissen, wer der mutmaßliche Täter sei. Sie würden seine Identität jedoch erst bestätigen, wenn sie sich absolut sicher seien. Der Leiter der Regionalpolizei Örebro, Lars Wirén, bezeichnete die Lage am Tatort nach den Schüssen als "Inferno". "Tote, Verletzte, Schreie und Rauchentwicklung" habe es gegeben.

Schweigeminute im Parlament - Ministerpräsident betont: "Schweden ist ein Land in Trauer"

Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson hatte am Donnerstag die Parteichefs der im Parlament vertretenen Parteien anlässlich der Tat in Örebro zu einem Treffen eingeladen. Die Sitzung begann mit einer Schweigeminute. "Schweden ist ein Land in Trauer", teilte Kristersson der Nachrichtenagentur TT mit. Er sei demnach stolz auf die Kraft und das Mitgefühl, die in seinem Land herrschten.

Am Mittwoch hatten Kristersson sowie das schwedische Königspaar an einem Gedenkgottesdienst in Örebro teilgenommen. Der schwedische Fußballverband kündigte an, vor den kommenden Länderspielen eine Schweigeminute einzulegen.

Update vom 5.2.2025, 17.04 Uhr: Königspaar legt Blumen in Nähe der Schule nieder - "denke an alle, die es gerade schwer haben"

Am Nachmittag reisten Kristersson und auch das schwedische Königspaar nach Örebro. Der Rundfunksender SVT zeigte, wie König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia in der Nähe der Risbergska Schule Blumen niederlegten. Danach nahmen der Ministerpräsident sowie das Königspaar an einem Gedenkgottesdienst in Örebro teil.

König Carl Gustaf äußerte vor Beginn des Gottesdienstes zur Nachrichtenagentur TT: "Ich denke an alle, die es gerade schwer haben. Aber sie sind nicht allein." Er sagte, er hoffe, dass man eine Gesellschaft kreieren könne, die auch in Zukunft funktioniere. Man müsse von vorn beginnen und versuchen, diese "Gräueltat" zu begreifen, meinte Carl Gustaf.

Update vom 5.2.2025, 16.20 Uhr: Täter unter den Toten - Tatmotiv bleibt unklar

Nach dem Angriff auf eine schwedische Schule hat die Polizei den mutmaßlichen Angreifer unter den insgesamt elf Toten am Tatort entdeckt. Das gaben die Ermittler bei einer Pressekonferenz bekannt. Als die Einsatzkräfte am Dienstag an der Bildungseinrichtung eintrafen, hörten sie Schüsse, wie Roberto Eid Forest, der Leiter der Polizei in Örebro, mitteilte. Bei einer anschließenden Durchsuchung des Gebäudes wurde der mutmaßliche Schütze tot aufgefunden, sagte der Polizeichef.

Medienberichte, denen zufolge sich der mutmaßliche Täter selbst das Leben genommen habe, konnte Eid Forest nicht bestätigen. Er fügte hinzu, dass noch nicht alle der elf Todesopfer identifiziert seien. Die tödlichen Schüsse fielen am Dienstag am Campus Risbergska in Örebro, einem Bildungszentrum für Erwachsene. Schwedens Justizminister Gunnar Strömmer nannte die Tat "die schlimmste Massenschießerei", die es je in Schweden gegeben habe. Das Motiv der Tat bleibt weiter unklar.

Sechs Verletzte werden aktuell im Krankenhaus behandelt. Fünf von ihnen hatten beim Eintreffen lebensbedrohliche Schussverletzungen, so Claesson. Der Zustand der Patienten sei nun stabil, auch wenn sich zwei von ihnen weiterhin auf der Intensivstation befinden.

Ministerpräsident ruft Schweden zur Trauerbeflaggung auf

Am Mittwoch wurden in Stockholm, der Hauptstadt Schwedens, die Fahnen am Parlamentsgebäude sowie am königlichen Schloss auf halbmast gesetzt. Das teilte Ministerpräsident Kristersson auf X mit. Er forderte die Schweden dazu auf, sich an der Trauerbeflaggung zu beteiligen. Der Rundfunksender SVT berichtete, dass der Campus Risbergska für den Rest der Woche geschlossen bleiben wird.

Kristersson und Justizminister Strömmer wurden am Mittwochnachmittag in Örebro erwartet, meldete die Nachrichtenagentur TT. Der schwedische Hof teilte mit, dass auch das Königspaar nach Örebro reisen werde. Dort werden König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia an einem Gedenkgottesdienst teilnehmen.

Örebro befindet sich etwa 200 Kilometer westlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Der Campus Risbergska ist ein Bildungszentrum, an dem Erwachsene ab 20 Jahren sowohl Hauptschul- und Gymnasialkurse als auch Sprachkurse belegen und Berufsausbildungen absolvieren können.

Erstmeldung vom 4.2.2025: Tödliche Schüsse in Schweden - Polizei warnt vor Falschinformationen

Die tödlichen Schüsse hatten sich am Dienstag (4. Februar 2025) am Campus Risbergska in Örebro ereignet, einer Schule für Erwachsenenbildung. Man gehe davon aus, dass der Täter unter den Toten sei, hatte Roberto Eid Forest, Chef der lokalen Polizei, gesagt. Vieles in dem Fall ist weiter unklar - etwa das Tatmotiv.

Die Polizei wies darauf hin, dass in den sozialen Medien teilweise unzutreffende Darstellungen über die Schüsse in Örebro verbreitet würden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gebe es keine Hinweise darauf, dass der Täter aus ideologischen Motiven gehandelt habe, hieß es von den Ermittlern. Die Polizei hatte bereits am Dienstag darauf hingewiesen, dass sie nicht von einem Terrorakt ausgehe.

Örebro liegt etwa 200 Kilometer westlich von der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Der Campus Risbergska ist ein Bildungszentrum, an dem Erwachsene ab 20 Jahren sowohl Hauptschul- und Gymnasialkurse als auch Sprachkurse belegen und Berufsausbildungen machen können.

"Wir rannten um unser Leben": Elf Menschen in schwedischer Schule getötet

Um die Mittagszeit fielen auf dem Campus Risbergska, einem Zentrum für Erwachsenenbildung, plötzlich Schüsse. Die Schulleiterin Ingela Bäck Gustafsson berichtete in einem Interview mit dem Rundfunksender SVT, dass sie gerade Mittagspause machte, als Schüler an ihr vorbeiliefen und riefen, man solle das Schulgelände verlassen. "Als ich auf dem Pausenhof war, hörte ich Schüsse, ganz in der Nähe", berichtete Bäck Gustafsson. "Wir rannten um unser Leben", fügte die Schulleiterin hinzu.

Im Zuge des Einsatzes, an dem zahlreiche Polizei- und Rettungskräfte beteiligt waren, wurden die Schüler und Lehrkräfte in ihrer eigenen sowie in umliegenden Schulen und Geschäften untergebracht. Die Bewohner der Umgebung wurden gebeten, sich von der Schule fernzuhalten. Inzwischen konnten alle die Schulen verlassen.

Am späteren Nachmittag war die Polizei nach Informationen von Medien schwer bewaffnet an einer Wohnadresse in Örebro im Einsatz. Übereinstimmenden Berichten zufolge könnte es sich um die Wohnung des mutmaßlichen Täters handeln.

An diesem "dunklen Tag" Leben gerettet: Schwedischer König dankt Einsatzkräften

Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson schrieb auf X, es sei ein sehr schmerzhafter Tag für das ganze Land. Er denke an die Betroffenen und deren Angehörige sowie an all jene, deren gewöhnlicher Schultag durch die Tat überschattet wurde. Kristersson fügte hinzu: "Niemand sollte den Albtraum erleben müssen, in einem Klassenzimmer zu sitzen und um sein Leben fürchten zu müssen."

Der schwedische König, Carl XVI. Gustaf, sprach in einer schriftlichen Erklärung den Angehörigen der Verstorbenen sein Mitgefühl aus. Außerdem dankte er den Polizei- und Rettungskräften sowie dem Krankenhauspersonal dafür, dass sie an diesem "dunklen Tag" Leben gerettet haben.

Örebro befindet sich etwa 200 Kilometer westlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Der Campus Risbergska ist ein Bildungszentrum, an dem Erwachsene über 20 Jahre sowohl Hauptschulabschlüsse, Gymnasialabschlüsse als auch Sprachkurse absolvieren und Berufsausbildungen machen können.

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Vorschaubild: © Sergei Grits/AP/dpa