Die signifikanten Unterschiede in der Genesung konnten bei der Sterblichkeit nicht nachgewiesen werden. Die Patienten mit "Remdesivir" starben in acht Prozent der Fälle. In der Kontrollgruppe starben 11,6 Prozent der Patienten. Dieser Unterschied ist allerdings zu gering um zu beweisen, dass das Medikament dies verursacht, so die Wissenschaftler.
Was die Studie aber zeigt, ist, dass das Medikament das neuartige Coronavirus "aufgehalten" könnte, sagte der Immunologe Fauci, der den US-Präsidenten Trump im Vorgehen gegen das Virus berät. Man müsse aber die vollständigen Ergebnisse abwarten, sagte Epidemiologe Peter Horby von der Oxford Universität in Großbritannien. Wenn sich diese Ergebnisse aber bestätigen, wäre das ein "fantastisches Ergebnis und eine großartige Neuigkeit im Kampf gegen Covid-19."
Ausnahmegenehmigung in Lichtgeschwindigkeit
Das Mittel Remdesivir soll verhindern, dass sich Viren im Erbgut mithilfe menschlicher Zellen vermehren und sich so im Körper ausbreiten. Der Wirkstoff wird im Kampf gegen Ebola, Marburg, Mers und Sars vom Pharmaunternehmen Gilead getestet. 
  
  
  
  
  
    
    
    
Die rasche Zulassung sei extrem ungewöhnlich - und nicht gänzlich unproblematisch, sagen deutsche Experten . Die Ausnahmegenehmigung sei angesichts der Coronavirus-Pandemie «in Lichtgeschwindigkeit» zustande gekommen, hatte der Chef der US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA, Stephen Hahn, am Freitag im Weißen Haus gesagt. Präsident Donald Trump bezeichnete den Schritt als «sehr vielversprechend». 
Der Chef des Biotech-Unternehmens Gilead, Daniel O'Day, erklärte, das Unternehmen werde US-Behörden 1,5 Millionen Dosen Remdesivir spenden, die für mehr als 100 000 Behandlungen ausreichen sollten. Patienten, die an der Lungenkrankheit Covid-19 litten, könnten das Medikament nun je nach Schwere der Erkrankung fünf oder zehn Tage lang bekommen, erklärte Gilead. Die US-Regierung werde die Verteilung des Medikaments übernehmen, um sicherzustellen, dass es ankomme, wo es am dringendsten gebraucht werde. Bis Dezember wolle man genügend Remdesivir für eine Million Behandlungen produzieren.
Remdesivir ist bislang weltweit nirgendwo als Medikament zugelassen. Die Ausnahmegenehmigung für die USA entspricht keiner formellen Zulassung, was ein wesentlich aufwendigerer Prozess ist. Selbst die Ausstellung einer begrenzten Ausnahmegenehmigung nach nur einer vielversprechenden klinischen Studie ist ungewöhnlich. Bislang gibt es jedoch keine Impfung gegen das neuartige Coronavirus und auch keine zuverlässige zugelassene medikamentöse Therapie.
tu/sl