Ohne Komplikationen: Papst Franziskus unter Vollnarkose operiert - So lange soll die Erholungsphase dauern

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Der 86-jährige Papst musste sich einem wichtigen Eingriff unterziehen. Bereits nach einer Operation vor rund zwei Jahren hieß es, dass er die Vollnarkose nicht gut vertragen habe. Die überraschende Operation habe Papst Franziskus laut Angaben seines Arztes und des Heiligen Stuhls dennoch gut überstanden. Nun müsse er sich erholen, hieß es. Aber kann Franziskus das?

Update vom 08.06.23, 7:40 Uhr: Papst übersteht OP ohne Komplikationen

Nach einer Operation am offenen Bauch samt Vollnarkose stehen für Papst Franziskus nun Tage der Erholung an. Das erklärte der behandelnde Chirurg Sergio Alfieri im Anschluss an den dreistündigen Eingriff. Der 86 Jahre alte Pontifex war am Mittwoch wegen einer Laparozele, eines Narbenbruchs im Bereich des Darms, operiert worden. Die OP verlief nach Angaben des Mediziners erfolgreich, auch die Anästhesie habe der prominente Patient gut vertragen und sei im Anschluss schnell zu Scherzen aufgelegt gewesen.

Wie die tagesschau unter Berufung auf den Chirurg des Papstes, Sergio Alfieri, berichtet, hätte der Papst durch die Verhärtungen im Mitteldarm in den vergangenen Wochen unter zunehmenden Schmerzen gelitten. Könnten die aktuellen Beschwerden Spätfolgen einer Operation gewesen sein, bei der Franziskus vor vielen Jahren in Argentinien behandelt worden ist? - Laut dem Arzt des Papstes ist dies durchaus möglich.

Vor Journalisten berichtete der Arzt, dass Franziskus zur Beobachtung und zur Erholung von dem Eingriff wohl fünf bis sieben Tagen in der Klinik bleiben müsse. Wenn sich der Papst dann wieder fit fühle, könne er seinen Aufgaben wie geplant nachgehen, ergänzte Alfieri. Nur von körperlich schweren Tätigkeiten habe er dem Argentinier abgeraten - worauf dieser nach Auskunft des Mediziners erwiderte, dass er der Papst sei und deshalb sicher keine schweren Gewichte heben werde.

Die geplanten Audienzen im Vatikan wurden vorsorglich bis 18. Juni, also für rund eineinhalb Wochen, abgesagt. Das bestätigte Matteo Bruni, der Sprecher des Heiligen Stuhls. Ein für Samstag geplantes großes Event am Petersplatz für den Frieden soll weiterhin stattfinden - freilich nun eben ohne die Teilnahme des Papstes. Bei der Veranstaltung, zu der auch knapp 30 Nobelpreisträger und Prominente wie die Opern- und Popstars Andrea Bocelli oder Al Bano erwartet werden, soll ein großer Friedensappell veröffentlicht werden. Der Vatikan hofft im Anschluss auf mehr als eine Milliarde Unterschriften auf der ganzen Welt für die Initiative.

Als weiteres Event in den nächsten Tagen steht das traditionelle Angelus-Gebet am Sonntag um 12.00 Uhr an. Dieses könnte der Papst theoretisch auch im Krankenhaus sprechen - wie er es etwa schon 2021 im Anschluss an seine damalige Darm-Operation auf dem Balkon des Gemelli-Klinikums getan hatte.

Auch als der Papst im März kurz vor Ostern wegen einer Lungenentzündung für drei Tage stationär im Krankenhaus bleiben musste, arbeitete er in seinem privaten Appartement im zehnten Stock des Klinikums. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin kündigte am Mittwoch bereits an, dass der Papst auch in der Klinik seinen wichtigsten Aufgaben nachgehen könne und man ihn dabei unterstütze.

Franziskus gönnt sich unter anderem auch deshalb nur selten Phasen der Ruhe und Auszeiten, um nicht alt, schwach oder gebrechlich zu wirken. Der wegen eines schweren Knieleidens zumeist im Rollstuhl sitzende Argentinier will vermeiden, dass in an der Kurie - vor allem bei Kritikern oder Gegnern - der Eindruck entsteht, er könne sein Amt nicht mehr richtig ausführen und stehe vor dem Ende des Pontifikats.

Originalmeldung vom 07.06.23: Papst Franziskus unterzieht sich dringender OP unter Vollnarkose

Papst Franziskus muss sich einer dringenden Operation unterziehen. An dem 86-Jährigen wird am Mittwochnachmittag (7. Juni 2023) eine sogenannte Laparotomie, also die Öffnung der Bauchhöhle, vorgenommen, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Der Eingriff erfolge unter Vollnarkose. Danach wird das Oberhaupt der katholischen Kirche "mehrere Tage" in der Klinik bleiben, wie Sprecher Matteo Bruni sagte.

Franziskus' Ärzteteam habe in den vergangenen Tagen entschieden, dass der Argentinier wegen einer sogenannten Laparozele operiert werden muss. Unter Laparozele versteht man einen Bruch im Bauchbereich. In der Mitteilung des Heiligen Stuhls war von wiederkehrenden Schmerzen und einem drohenden Darmverschluss die Rede.

Noch am Mittwochmorgen hatte der Papst die allwöchentliche Generalaudienz auf dem Petersplatz abgehalten. Tags zuvor war er bereits im Gemelli-Krankenhaus von Rom, um sich untersuchen zu lassen. Mittlerweile ist er für die OP im Krankenhaus angekommen. Er erreichte die Klinik am späten Mittwochvormittag im weißen Kleinwagen und mit Polizeieskorte, wie auf Videoaufnahmen zu sehen war. Er fuhr durch den Haupteingang in die Klinik.

2021 wurde der Argentinier bereits wegen eines Darmleidens - einer sogenannten Divertikulitis - unter Vollnarkose operiert. Ein Teil des Dickdarms wurde ihm dabei entnommen. Rund zehn Tage verbrachte er damals in der Klinik. Danach war davon die Rede, dass er die Vollnarkose nicht gut vertragen hatte.

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Vorschaubild: © Grzegorz Galazka (Mondadori Portfolio via ZUMA)