Für Manga- und Anime-Fans ist "One Piece" von Eiichirō Oda längst Kult. Erstmals erscheint die meistverkaufte Manga-Reihe aller Zeiten als Adaption mit Schauspielern bei Netflix. Dabei gab es einige Herausforderungen, erzählt der Japaner.
Manga- und Anime-Fans aus aller Welt haben gespannt auf diesen Tag gewartet: Mit One Piece erscheint das legendäre Piratenabenteuer des Japaners Eiichirō Oda bei Netflix. Die meistverkaufte Manga-Reihe aller Zeiten geht am 31. August erstmals als Adaption mit Schauspielern bei dem Streaming-Dienst an den Start. Mit rund 16 Millionen Euro pro Folge ist die Serie aufwändiger produziert als Game of Thrones. "Die größte Herausforderung für mich bestand darin, die Erwartungen der bestehenden Fans von One Piece nicht zu enttäuschen, zitiert die Deutsche Presse-Agentur Oda. Das wichtigste sei gewesen, dass die Charaktere in der Adaption herüberkommen, wie sie die Fans seiner Serie lieben. Das sei ihm auch gut gelungen, so der Manga-Zeichner.
One Piece spielt in einer fiktiven Welt, die zum größten Teil aus vier Ozeanen besteht. Protagonist ist der junge Abenteurer Monkey D. Ruffy (gespielt von Iñaki Godoy), der schon immer den Wunsch nach Freiheit hatte und seinem Dorf eines Tages den Rücken kehrt. Er begibt sich auf eine gefährliche Reise, bei der er legendären Schatz des Piratenkönigs Gol D. Roger, den One Piece, zu finden versucht, der ihn selbst zu König der Piraten machen soll.
One Piece auf Netflix: Davon handelt die Story
Auf der Suche nach dem Schatz erforscht die Strohhutbande, eine Gruppe von Piraten unter Ruffys Führung, die Weiten des Meeres. Sie bekommen es mit mächtigen Piraten, aber auch mit der Weltregierung zu tun, welche die Entdeckung des One Piece verhindern will. Ruffys Crew hängt Marine-Soldaten ab und überlistet auch andere Rivalen.
Vor 26 Jahren, am 22. Juli 1997, veröffentlichte Oda sein erstes One Piece-Manga. Mehr als 1000 Einzelkapitel erschienen seit dem. Die laufende Serie erlange einen Mega-Erfolg und wurde mit weltweit mehr als einer halben Milliarde Exemplaren zur meistverkauften Mange-Serie der Geschichte. Nachdem sie bereits als Anime fürs Fernsehen (in Deutschland bei ProSiebenMaxx) und das Kino umgesetzt wurde, erscheint One Piece jetzt erstmals auch in als Serie mit echten Schauspielern in acht Folgen. Trotz langer Zweifel von Oda, der dachte, dass dies keine gute Idee sei. "Ich hatte viele verschiedene Angebote für eine Live-Action-Adaption erhalten, und ich hatte sie alle jahrelang abgelehnt", erzählte er.
Er habe geglaubt, Mangas sollten nicht mit echten Schauspielern umgesetzt werden. Doch dann habe sich die Produktionstechnologie immer weiter entwickelt. Die heutige Technologie überzeuge ihn schließlich, dass es möglich sei. "Die Menschen meiner Generation sind mit vielen Hollywood-Filmen aufgewachsen und haben sie vergöttert. Die meisten Hits in den Kinos Japans waren Hollywood-Filme wie Indiana Jones, E.T. und Terminator. Das war meine Kindheit", erinnerte sich der 48-Jährige.
16 Millionen Euro pro Folge: Netflix-Projekt war eine Herausforderung
Von der Adaption mit echten Schauspielern habe er deshalb erwartet, dass die Qualität "großartig" sein wird, "wenn Hollywood die Produktion übernimmt". Er habe keine Zweifel daran gehabt, "dass Hollywood, anstatt eines japanischen Studios, der Welt, die ich gezeichnet habe, in Sachen Qualität gerecht wird". Diese Annahme bestätigte sich, nachdem er das Endprodukt gesehen habe. Er sei "sehr, sehr froh, dass meine anfängliche Erwartung, dass Hollywood in der Lage sein würde, dieser Vision gerecht zu werden, wahr geworden ist", erklärte Eiichirō Oda.
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Trotzdem stellte das Netflix-Projekt eine Herausforderung dar. "Ich würde sagen, die größte Sorge, die ich bei diesem ganzen Unterfangen hatte, ist, ob die Figuren, vor allem die Strohhüte, den Figuren, die die Leute lieben gelernt haben, treu bleiben werden", so Oda.