"Ernsthafte militärische und politische Folgen": Russland droht mit "Vergeltungsmaßnahmen"

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"Ernsthafte militärische und politische Folgen": Russland droht Schweden und Finnland mit "Vergeltungsmaßnahmen"
Russland will nicht, dass sich die Nato an seinen Grenzen weiter ausbreitet - und droht mit militärischen Folgen für das Baltikum, Schweden und Finnland.
"Ernsthafte militärische und politische Folgen": Russland droht Schweden und Finnland mit "Vergeltungsmaßnahmen"
--/Russian President Press Office/TASS/dpa

Der Krieg in der Ukraine tobt weiter. Russland droht nun auch weiteren Ländern, darunter Finnland und Schweden. Grund dafür ist eine mögliche Erweiterung der Nato.

Nach dem Einmarsch in der Ukraine hat Russland nun auch weitere Länder vor militärischen Folgen gewarnt. Die russische Regierung will keine weitere Stärkung der Nato-Präsenz im Baltikum und ist gegen die Aufnahme weiterer skandinavischer Länder in das Bündnis. "Der Aufbau von Nato-Truppen und -Infrastruktur direkt an unseren Grenzen sowie Pläne für ihren dauerhaften Einsatz sind offen gesagt eine Provokation und führen zu einer deutlichen Zunahme der Konfrontation im Baltikum", sagte der Direktor für Europapolitik im russischen Außenministerium, Sergej Beljajew, am Samstag (12. März 2022) der Agentur Interfax.

Als Vorwand diene eine "weit hergeholte" russische Drohung. Die baltischen Staaten folgten "gehorsam" allen Anordnungen der USA und versteckten sich hinter ihrem erfundenen "Frontlinienstatus", sagte Beljajew. "Wir beobachten dies und ziehen die notwendigen Schlüsse". Er versicherte: "Zugleich hat unser Land die Allianz nie bedroht und bedroht sie nicht." In Litauen sind auch deutsche Soldaten stationiert.

Russland droht vor Nato-Ausweitung: "Offen gesagt eine Provokation"

Beljajew warnte zudem erneut vor einer Aufnahme von Schweden und Finnland in die Nato. Dies hätte "ernsthafte militärische und politische Folgen, die uns dazu zwingen würden, die gesamte Bandbreite der Beziehungen zu diesen Staaten zu überdenken und Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen", sagte der Diplomat. Details nannte er nicht. Beljajew sagte, die Neutralität der beiden Staaten sei ein wichtiger Faktor, um die Sicherheit in Europa zu garantieren.

Die neutrale Haltung Schwedens und Finnlands ist seit Jahrzehnten in der Regierungsarbeit der beiden nordischen EU-Länder verankert. Im finnischen Fall rührt diese Haltung auch daher, dass das Land die längste Grenze aller EU-Mitglieder zu Russland hat. Beide sind somit bis heute keine Nato-Mitglieder, aber enge Partner der Allianz. Der russische Angriff auf die Ukraine hat den Zuspruch unter den Finnen und Schweden für einen Nato-Beitritt jedoch stark wachsen lassen. Auch die EU wird durch den Ukraine-Krieg ein immer "beliebterer" Partner: Neben der Ukraine selbst will auch die Ex-Sowjetrepublik Georgien die Aufnahme in die Europäische Union beantragen.

mit dpa