"Keine Hinweise" auf ukrainische Verwicklung: Russlands Sprecherin empört
Das ukrainische Außenministerium wies den Verdacht einer ukrainischen Verwicklung zurück. Die USA mahnten in einer ersten Reaktion ebenfalls an, keinen Zusammenhang mit der Ukraine herzustellen. "Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Ukraine oder Ukrainer mit den Schüssen zu tun hatten", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, in Washington.
Man könne bisher nicht viel zu den Details mitteilen, rate aber zu diesem frühen Zeitpunkt eindringlich von der Annahme ab, dass es eine Verbindung zur Ukraine gebe. Das US- Außenministerium empfahl amerikanischen Staatsbürgern vor Ort, große Menschenansammlungen zu meiden.
Auf diese Äußerung aus Washington reagierte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, empört. Es sei vorschnell von den USA, die Ukraine zu entlasten, sagte sie im russischen Fernsehen. "Wenn die USA oder ein anderes Land verlässliche Fakten hat, sollten sie diese der russischen Seite zukommen lassen." Wenn es solche Fakten nicht gebe, hätten weder das Weiße Haus noch sonst jemand das Recht, vorab eine Absolution zu erteilen, sagte Sacharowa.
Erstmeldung vom 22. März 2024: Schüsse und Explosionen in Konzerthalle: Mehrere Tote und Verletzte bei Anschlag bei Moskau
Nach dem Angriff auf eine Veranstaltungshalle in der Region Moskau hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB laut Agentur Interfax Tote und Verletzte bestätigt. Konkrete Zahlen zu dem mutmaßlichen Terroranschlag wurden am Freitagabend (22. März 2024) zunächst nicht genannt.
Nach Behördenangaben wurden nach Schüssen und einem Brand weitere Explosionen gemeldet. Unbekannte in Kleidung in Tarnfarben hätten die Crocus City Hall kurz vor Beginn eines Konzerts in der Stadt Krasnogorsk nordwestlich von Moskau gestürmt und das Feuer eröffnet, teilte die russische Generalstaatsanwaltschaft mit. Die Hintergründe des Vorfalls waren weiter unklar.
Anschlag in Moskau - mindestens 40 Menschen getötet
Zuvor hatten russische Medien von Schüssen und Explosionsgeräuschen in der Crocus City Hallsowie von etwa 40 Toten und mehr als 100 Verletzten. Mittlerweile hat der FSB die Zahlen bestätigt. Bei den Opfern soll es sich sowohl um Mitarbeiter als auch um Besucher der Konzerthalle handeln.
Das Dach des berühmten Gebäudes soll eingestürzt sein. Die Lage war unübersichtlich. Nach Behördenangaben waren Dutzende Rettungswagen im Einsatz und viele Busse, um Menschen in Sicherheit zu bringen. Alle Sport-, Kultur- und sonstigen Veranstaltungen seien abgesagt worden für das Wochenende, teilte der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin in seinem Telegram-Kanal mit. Er bitte um Verständnis für die Maßnahme.
Russlands zentrales Ermittlungskomitee hat ein Verfahren wegen eines mutmaßlichen Terrorakts aufgenommen. Das teilte die Behörde am Freitagabend im Nachrichtendienst Telegram mit. Zuletzt hatten westliche Botschaften vor Terroranschlägen in Moskau gewarnt. Der Kreml hatte dies als Provokation des Westens bezeichnet.