Fünf Bewaffnete bei Gefecht vor Klinik getötet
Israels Armeesprecher Daniel Hagari versicherte, dass Zivilisten, die von der Hamas als menschliche Schutzschilde benutzt würden, kein Schaden zugefügt werde. Bei einem Gefecht vor der Klinik töteten Soldaten den Medienberichten zufolge mindestens fünf bewaffnete Hamas-Mitglieder. Israelische Soldaten seien nicht verletzt worden.
UN-Nothilfekoordinator: Schutz von Zivilisten vor allem anderen
UN-Nothilfekoordinator Griffiths schrieb am Mittwoch auf X (vormals Twitter): «Der Schutz von Neugeborenen, Patienten, medizinischem Personal und allen Zivilisten muss vor allen anderen Anliegen stehen. Krankenhäuser sind keine Schlachtfelder»
Er legte einen Zehn-Punkte-Plan für Gaza vor, dessen Kernpunkt eine humanitäre Feuerpause ist. Es seien kontinuierliche Hilfslieferungen nötig. Er appellierte an Israel, weitere Grenzübergänge dafür zu öffnen.
UN: Nur noch ein Krankenhaus im nördlichen Gaza nimmt Patienten auf
Im nördlichen Gazastreifen nimmt nach UN-Angaben angesichts von Gefechten und wegen Treibstoffmangels nur noch ein Krankenhaus Patienten auf. Das Al-Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza sei als einziges noch im Minimal-Betrieb, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Mittwoch mit. «Alle anderen haben den Betrieb wegen eines Mangels an Strom, medizinischem Material, Sauerstoff, Essen und Wasser eingestellt.» Im Al-Ahli-Krankenhaus seien derzeit etwa 500 Patienten untergebracht.
Tankwagen liefert Treibstoff in Gazastreifen
Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs kam ein Tankwagen mit Treibstoff aus Ägypten im Gazastreifen an. Der Leiter des UNRWA im Gazastreifen, Thomas White, äußerte sich jedoch kritisch zu der Lieferung. «Das ist nur neun Prozent dessen, was wir täglich brauchen, um lebensrettende Aktivitäten fortzusetzen», schrieb er auf X.
UN: Humanitäre Unterstützung im Gazastreifen vor Zusammenbruch
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA warnte, dass die humanitäre Unterstützung für die Menschen im Gazastreifen wegen des Mangels an Treibstoff bald zusammenbrechen werde. Es stehe auch kaum mehr Treibstoff für die Trinkwasseraufbereitung zur Verfügung. Wegen fehlenden Treibstoffs für die Stromerzeugung droht nach palästinensischen Angaben auch der Totalausfall der Kommunikationsnetze.
Armee fordert Einwohner im Süden des Gazastreifens zur Flucht auf
Die israelische Armee hat nach Medienberichten erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs auch Einwohner des südlichen Gazastreifens dazu aufgerufen, aus ihren Wohnorten zu fliehen. Der Armeesender und die Nachrichtenseite ynet berichteten, im östlichen Teil der Stadt Chan Junis seien Flugblätter in arabischer Sprache abgeworfen worden. Die Einwohner sollten sich in Sicherheit bringen, die Armee wolle nicht, dass Zivilisten zu Schaden kommen, heiße es darin. Es wurde auch dort mit einem Einsatz gegen die islamistische Hamas gerechnet. Ein Militärsprecher sagte auf Anfrage, man könne sich nicht zu operativen Aktivitäten äußern.
Erdogan wirft Israel Vernichtungsstrategie in Gaza vor
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan griff Israel kurz vor seiner Deutschlandreise erneut scharf an. «Israel verfolgt eine Strategie zur gesamten Vernichtung von einer Stadt und ihren Menschen, indem es absichtlich auf Schulen, Moscheen, Kirchen, Krankenhäuser, Märkte, Gebäude und Straßen zielt», sagte Erdogan am Mittwoch. Er wird am Freitag zu einem Besuch in Berlin erwartet. Erdogan hatte zuletzt die Legitimität Israels infrage gestellt. Die islamistische Hamas, die in Israel, den USA und der EU als Terrororganisation gelistet ist, bezeichnet er zudem als «Befreiungsorganisation».
Scholz will mit Erdogan Klartext über Gaza-Krieg sprechen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte an, er wolle in seinem bevorstehenden Gespräch mit Erdogan Differenzen im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg deutlich ansprechen. «Das ist in dieser Frage ganz wichtig, dass da Klarheit herrscht und man sehr deutlich seine eigene Position auch vorbringt», sagte Scholz am Mittwoch im Bundestag.
«Schwere Kinderrechtsverletzungen» - Unicef-Direktorin in Gaza
Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell rief die Kriegsparteien nach einem Besuch im Gazastreifen zu einem sofortigen humanitären Waffenstillstand auf. Sie forderte am Mittwoch zudem die Freilassung aller von der islamistischen Hamas entführten Kinder sowie sicheren Zugang für humanitäre Akteure, um die notleidende Bevölkerung mit lebensrettenden Diensten und Hilfsgütern zu versorgen. Russel verwies auf Berichte, wonach mehr als 4600 Kinder getötet worden sein sollen und fast 9000 verletzt wurden.