Bei einer toten Kuh auf einem niederländischen Bauernhof wurde der BSE-Erreger festgestellt. Nun wird untersucht, ob es sich um eine ansteckende Variante der Tierseuche handelt. Der betroffene Betrieb wurde sicherheitshalber gesperrt.
Auf einem Bauernhof in den Niederlanden wurde bei einer toten Kuh BSE, besser bekannt als Rinderwahnsinn, nachgewiesen. Das bestätigte das niederländische Landwirtschaftsministerium am Mittwoch, wie mehrere Medien berichteten. Nun versuchen Forscher zu ermitteln, an welcher Variante der Erkrankung das betroffene Rind verendet ist - und ob eine Gefahr für weitere Tiere besteht.
Laut niederländischen Medien wurde der Erreger bei einer Untersuchung im Rahmen des europäischen BSE-Überwachungsprogramms nachgewiesen. Der betroffene Bauernhof wurde umgehend von der Veterinärbehörde gesperrt und isoliert. Laut dem Landwirtschaftsministerium gelangte kein Fleisch des Rindes in Umlauf und es besteht keine Gefahr für die Lebensmittelsicherheit. Wo sich der Betrieb befindet, wurde jedoch nicht mitgeteilt.
BSE bei niederländischem Rind nachgewiesen - Variante wird untersucht
Zuständige Spezialisten der Universität Wageningen untersuchen nun, ob es sich bei dem Fall um die "atypische" oder die "klassische" Variante von BSE handelt. Die "atypische" Variante entwickelt sich spontan bei Rindern in hohem Alter und stellt im Grunde keine Gefahr dar. Die "klassische" Variante wird jedoch durch unzureichend erhitztes oder unzulässig verarbeitetes tierisches Futter verursacht und kann weitere Tiere eines Betriebs betreffen. Dann müssten die Behörden entsprechende Maßnahmen einleiten.
Der letzte Fall von BSE trat in den Niederlanden 2011 auf, damals handelte es sich jedoch um die Infektion mit der "atypischen" Variante. Die "klassische" Variante wurde Mitte der 1980er Jahre erstmals in Großbritannien festgestellt und löste bis weit in die 1990er eine europaweite Epidemie bei Rindern aus.
Die Krankheit befällt das zentrale Nervensystem der Tiere, verursacht schwere Verhaltensstörungen und führt schließlich zum Tod. Bei Verzehr von infiziertem Fleisch kann der Erreger beim Menschen die potenziell tödliche Gehirnkrankheit Creutzfeldt-Jakobauslösen. Zur Verhinderung von Infektionen wurde das Verfüttern von Tiermehl an Rinder in der EU verboten.
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