Vorsicht an beliebtem Urlaubsort: "Piranha-ähnliche" Fische attackieren Badegäste

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Bandbrassen gelten als bissige Fische und sind unter anderem im Mittelmeer bei Mallorca heimisch
Bandbrassen gelten als bissige Fische und sind unter anderem im Mittelmeer bei Mallorca heimisch.
Bandbrassen gelten als bissige Fische und sind unter anderem im Mittelmeer bei Mallorca heimisch
Schorsu/Wikipedia

Erst Mallorca, jetzt auch das spanische Festland: Urlauber und Badegäste sind verstärkt von Fischen gebissen worden, die an Piranhas erinnern. Spanische Medien warnen derzeit vor den Meeresbewohnern.

Bisse und Wunden nach dem Baden: Das wünscht sich niemand in seinem wohlverdienten Urlaub. Dennoch kam es bereits Anfang August 2023 auf Mallorca zu einer Häufung von Verletzungen nach dem Schwimmen und Planschen. Nun sind auch spanische Strände betroffen.

Mindestens 15 Menschen mussten alleine an einem Tag in der Provinz Alicante wegen Fischbissen verarztet werden. Spanische Medien berichteten von "Piranha-ähnlichen" Meeresbewohnern, die demnach die Badegäste angeknabbert haben sollen. Vor allem Benidorm an der Costa Blanca sei betroffen.

Keine Piranhas - andere bissige Fische greifen Badegäste an

Das Portal Informacion.es erklärte, dass es Bandbrassen - auch Obladas genannt - seien, die die Badegäste tyrannisieren. Sie sind etwa 30 Zentimeter lang und knabbern bevorzugt an älteren Menschen mit Warzen, Leberflecken und kleinen Wunden. Ein Fischbiss äußert sich meist als blutige Wunde an Armen, Beinen oder am Rücken.

Erkennen kann man den Fisch anhand eines auffälligen schwarzen Flecks an der Schwanzflosse. Bandbrassen leben meistens im offenen Wasser in Küstennähe und fressen kleinere Fische, wie Sardellen und Sardinen. Auch Krebstiere und Weichtiere zählen zu ihrer Beute. Schwimmen die Bandbrassen näher ans Ufer, ernähren sie sich auch von Fischereiabfällen oder Brotkrümeln.

Wie kann man sich vor Fischangriffen schützen? Schwimmer und Planschende sollten möglichst ohne Schmuck ins Wasser zu gehen. Denn glänzende Accessoires könne auch Pomfrets, Golferfische oder Blaufische zum Angriff treiben.

Klimaerwärmung könnte hinter verändertem Verhalten der Fischart stecken

Professor Alfonso Ramos, Forscher am Institut für Meereswissenschaften und Angewandte Biologie erklärte gegenüber Informacion.es, dass das Wasser im Mittelmeer aufgrund des Klimawandels wärmer geworden sei und sich daher auch das Fressverhalten der Meerestiere verändert habe. Die gestiegene Wassertemperatur erhöhe den Stoffwechsel der Fische, weshalb sie mehr fressen müssen.

Bandbrassen gelten als nicht besonders scheu gegenüber Menschen. "Es handelt sich um einen Fisch, der es gewohnt ist, gefüttert zu werden", erklärte ein Sprecher der spanischen Abteilung für Meeresspezies Informacion.es. Oft locken Taucher sie mit Futter an, um sie zu fotografieren oder zu filmen.

Die ersten Informationen über Fischbisse durch Bandbrassen wurden 2017 durch den Erste-Hilfe-Dienst in Alicante verbreitet.