Henssler hörte die Nachtigall deutlich trapsen: "Auf den hast du richtig Bock, das hab ich schon gemerkt."
Laura Wontorra: Zoten über Wunschkandidat Calvin Kleinen
Tony Bauer ("Geile Sendung, ich würd jede Woche kommen") kann zwar auch nicht kochen ("Ich ess immer bei Oma"), aber unterhalten. Wie er Wontorra, mühsam erholt vom Bebalzen des Calvin Kleinen, anflirtete, geriet beim Dessert zur süßen Supershow. Als Wontorra ihm dann ein paar Schokospritzer vom Shirt tupfte, setzte er seinen "Let's Dance"-Verführerblick auf: "Laura, Laura, Laura. Ich weiß, ich seh jetzt aus wie ein Kind - aber bei Nacht ..." Das Publikum tobte. Ralf Zacherl auch. "Tony, wir werden nicht fertig!" Der erfahrene Koch-Coach geriet an seine Grenzen.
Das Erstaunlichste an der Sendung war dann, das angesichts des totalen Chaos, das zwischen Plauderei und Flirterei in der Promiküche herrschte, doch was Vernünftiges zusammengebraut wurde. Denn vom Punkteergebnis machten es die Promis Henssler schwer. Was aber auch an der Jury lag. Denn die, vor allem Zarrella und ganz besonders Bruce Darnell gaben verblüffende Wertungen ab. Ganz so, wie es Henssler dem vor der Jury bangenden Tony Bauer gesagt hatte: "Wart's ab, hier sind schon die verrücktesten Sachen passiert!"
Steffen Henssler hilft seinem Gegner - und verliert gegen ihn
Beim Impro-Gang mit den Zutaten Bacon, Feige und Kaviar trotzten die Promis Henssler ein 28:28-Unentschieden ab. Das war hohe Kochkunst, die mit insgesamt drei Bestnoten honoriert wurde.
In der Vorspeise (Rinderfiletstreifen, Minzsauce und Yorkshire-Pudding) schlug sich Lilly Becker wacker. Henssler outete sich als Fan: "Das ist umgangssprachlich ne geile Alte. Die hat Power, die ist am Start, immer positiv. Einfach cool. Punkt." Nach den Wertungen von Christian Rach und Zarrella stand es Remis, aber Darnells Zehner für Henssler entschied den Gang knapp (26:25) für den Gastgeber.
Beim Hauptgang (Spareribs vom Lamm mit gegrilltem Coleslaw und Maiskolben) werteten Rach und Darnell jeweils Unentschieden. Zarrella sorgte für die Entscheidung. Als sie Kleinens Maiskolben lobte, brüllte das Publikum vor Lachen, weil die ja quasi Henssler zubereitet hatte. Als Zarrella dann tatsächlich 10:9 für Kleinen wertete, gab's im Publikum, bei Kleinen und der Promi-Crew kein Halten mehr.
Publikum lacht Bruce Darnell aus
Vor dem Dessert (Schokoschnitte mit Cremefüllung, Erdbeer-Zitrussalat und Espuma vom Stileis) stand es "nur" 85:82 für Henssler und auch nur, weil er zwei von drei Küchen-Competitions gewonnen hatte. Die Nachspeise geriet bei Bauer zur mühsam geretteten Katastrophe, die auch wegen der Eile beim Servieren im ganzen Raum (und auf dem Jury-Tisch) verteilt war. Nicht mal Bauer selbst war überzeugt: "Der Biscuit ist flüssig wie Durchfall", stöhnte er. Rach war entsprechend nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich wenig überzeugt: 6:4 für Henssler.
Dann aber sorgte Bruce Darnell für Kopfschütteln bei Henssler und Rach und Gegröle beim Publikum. Er wertete ("Bei mir zählt der Geschmack") 9:6 für Bauer. Fehlende Erdbeeren? Egal. Fehlende Füllung? Einerlei. Diffuse Eispampe? Hauptsache, es schmeckte. Zarrella lachte schallend, Rach jammerte zum Gastjuroren hinüber: "Bruce, du warst bisher so ein netter Kerl."
Knappe Kiste: Steffen Henssler gewinnt 104:101
Immerhin bügelte Zarrella den Fauxpas wieder halbwegs aus. Ihr 7:6 machte den Nachtisch zum 19:19-Remis. Bauer konnte sein Glück kaum fassen: "Danke, oh, mein Gott. Das war das Schwerste, was ich je gemacht hab." Die Gratulation von Henssler nahm er dankbar an: "Unentschieden ist, wie wenn du deinen Bruder küsst."
Insgesamt, den beiden gewonnenen Küchen-Competitions sei Dank, gewann Henssler die heiße Schlacht an der lodernden Glut mit 104:101.