Raab und Elton testen Adventskalender - wie soll die RTL-Show so aus dem Quotenloch kommen?

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"Die Stefan Raab Show"
Eigentlich sind Elton (links) und Raab ein bewährtes Duo im Entertainment-Fernsehen. Ihnen beim Auspacken von Adventskalendern zuzusehen langweilt allerdings.
RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen
"Die Stefan Raab Show"
Stefan Raab packt in der aktuellen Folge die Ukulele aus.
RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen
"Die Stefan Raab Show"
Die Outfit-Wahl einer Nachrichtensprecherin kommentiert Raab mit einem eigenen Look.
RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen

Enttäuschend wenige Zuschauerinnen und Zuschauer schalteten zuletzt "Die Stefan Raab Show" ein. Geht nun mit Gast-Star Elton ein Ruck durch die Sendung? Nach Ansicht der aktuellen Ausgabe bleibt man ratlos zurück. Und dürftig unterhalten.

Seit seinem TV-Comeback hat Stefan Raab zumeist mit schwachen Quoten zu kämpfen. Nach vielversprechendem Start sahen "Die Stefan Raab Show" bei RTL zuletzt weniger als eine Million Menschen. Auch beim Streamingportal RTL+ zählt die an klassische Late Nights angelehnte Show nicht zu den populärsten Formaten.

Sollte sich beim Kölner Sender darüber jemand ernstlich wundern, kann man nur empfehlen, einmal einzuschalten und die volle Sendelänge auf sich wirken zu lassen. Es passiert: nicht wirklich viel. Das ist, bei aller subjektiven Kritik an Raabs für viele aus der Zeit gefallenem Humor, mutmaßlich das größte Manko der Show.

Selbst das Studio-Publikum lacht nur verhalten

Einen Großteil der aktuellen Ausgabe verbringt Raab damit, wie früher bei "TV total" Fernseh-Szenen zu kommentieren, etwa Malik Harris' Performance von "Wind of Change" beim NFL-Spiel in Berlin ("In dieser Version wäre die Mauer nicht gefallen"). Die Ausschnitte sorgen dabei noch eher für einen Lacher als die vorhersehbaren Kommentierungen des Moderators.

Eine Nachrichtenmoderatorin trägt einen zweifarbigen Blazer? Raab stellt sich in einer Kombination aus Hemd und Anzugjacke vor die Kamera. Der erwartbare Witz zum Thema Gendern darf auch nicht fehlen.

Einen Clip der beiden Reality-Stars Tara Tabitha und Dennis Lodi ("Sommerhaus der Stars"), in dem Letzterer seine Freundin als "Michael Jackson von Österreich" bezeichnet, kommentiert Raab bissig mit: "Michael Jacksons Gesicht war deutlich besser operiert." Da ist selbst beim Studio-Publikum das Lachen eher verhalten, den Witz sucht man hier vergeblich.

Stefan Raab verspricht: "Wird noch besser" - doch das wird es nicht

Einen Ausschnitt der SWR-Sendung "Kaffee oder Tee", in dem ein Gast etwas auf einer Ukulele vorspielt, nutzt Raab, um selbst das Instrument samt verschiedener Tröten auszupacken. Dass er durchaus eingängige, wenn auch nicht besonders ernste oder tiefgründige Songs schreiben kann, hat der vom ESC begeisterte Star vielfach unter Beweis gestellt. Dessen ist er sich wohl bewusst und singt gleich mehrere ironische Lobeslieder, beispielsweise auf "Wer wird Millionär": "Wer wird Millionär, da will ich immer mehr", dichtet Raab und verspricht: "Wird noch besser!"

Der Gag ist nach den ersten Zeilen verbraucht, zieht sich jedoch noch weitere, lange Minuten. Über die TV-Kollegen Giovanni Zarella und Markus Lanz singt Raab: "Die Giovanni Zarella Show, da häng ich überm Klo" oder "Ich guck' gern Markus Lanz, der hat den größten ..." Florian Silbereisen, Boris Becker oder die YouTuber "Die Lochis" müssen ebenfalls für maue Gags herhalten.

Entertainment such man bei der "Stefan Raab Show" vergeblich

Den Eindruck, dass "Die Stefan Raab Show" eher wie ein Lückenfüller als ein Entertainment-Highlight im Abendfernsehen wirkt, kann auch der Sendungsteil mit Gast nicht korrigieren. Wo sind die schillernden Stars? Diesmal muss der ewige Sidekick Elton herhalten. Der ist am Samstag gemeinsam mit Raab in der neuen Show "Die Unzerquizbaren" bei RTL zu sehen. Die muss natürlich beworben werden.

Als die Pflicht erledigt ist, testen Raab und Elton ausführlich Adventskalender. Während die beiden Spaß dabei haben, Bier zu trinken und Spielzeug für Erwachsene auszupacken, darf man sich fragen, ob es wohl vielen Menschen vor den Bildschirmen ebenso geht.

Und wie viel Geduld RTL wohl noch aufbringt, sollten die Quoten keinen Aufwärtstrend zeigen.

Quelle: teleschau – der mediendienst