Lässt sich Demenz heilen?

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Hirschhausen und das große Vergessen
Wie kann man einer Demenzerkrankung vorbeugen? Zum Beispiel, indem man einfach mal beim Tischtennis die andere Hand benutzt - weiß Rechtshänder Dr. Eckart von Hirschhausen. Diesen und andere lebensnahe Tipps hält die zweiteilige Doku "Hirschhausen und das große Vergessen" bereit.
WDR/Taimas Ahangari
Hirschhausen und das große Vergessen
Star der Doku dürfte Super-Ager Willy Bartz (links) sein. Für Dr. Eckart von Hirschhausen ist der 90-Jährige jedenfalls ein großes Vorbild. Wäre man mit 90 genauso fit, hätte man wohl vieles richtig gemacht.
WDR/Oliver Ziebe
Hirschhausen und das große Vergessen
Ablagerungen in Arterienwänden? Dr. Eckart von Hirschhausen wird von Neurologin Dr. Taraneh Ebrahimi mit Ultraschall auf Plaque untersucht. Sie gelten als eine mögliche Ursache für vaskuläre Demenz, die zweithäufigste Erscheinungsform der Demenz.
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Hirschhausen und das große Vergessen
Von Dr. Anne Maass erfährt Dr. Eckart von Hirschhausen Interessantes aus der Super-Ager-Forschung. Einer der wichtigsten Tipps: Immer in Bewegung bleiben, ein Leben lang!
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Hirschhausen und das große Vergessen
Zwei positive Charaktere, die sich gut verstehen: Super-Ager Willy Bartz (90, rechts) und Dr. Eckart von Hirschhausen.
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Nachdem Medizin- und Lebenserklärer Eckart von Hirschhausen dem Thema Schmerz nachgegangen ist, widmet er sich in der zweiteiligen Doku "Hirschhausen und das große Vergessen" der Demenz. Wie lässt sich die Krankheit vermeiden, wie lebt man besser mit ihr? Und wann wird sie endlich heilbar sein?

Nachdem sich Eckart von Hirschhausen Anfang Oktober dem Thema Schmerz widmete ("Hirschhausen und der Schmerz", ARD-Mediathek) geht es in seiner zweiten Herbst-Doku 2025 ums Thema Demenz. "Hirschhausen und das große Vergessen" behandelt in zwei Teilen die wichtigsten Fragen zur Volkskrankheit unserer alternden Gesellschaft: Wie lässt sich eine Demenzerkrankung vermeiden? Wie lebt man besser mit Demenz, sowohl als Betroffener wie als Angehöriger? Und wann wird sie endlich heilbar sein? Episode zwei der Doku findet sich exklusiv nur in der ARD-Mediathek. Dort stehen beide Folgen ab 31. Oktober zum Streamen bereit.

Für Eckart von Hirschhausen, dem wohl beliebtesten Medizin- und Lebenserklärer der Deutschen, ist das Thema Demenz ein persönliches. Auch in seiner Familie gibt es Demenz, und der studierte Mediziner macht sich Sorgen, selbst irgendwann von der Krankheit betroffen sein zu können. Derzeit leben etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland mit Demenz. Dahinter stehen nicht nur viele persönliche Schicksale für Erkrankte und Angehörige, sondern auch gesellschaftliche Probleme in Sachen Pflege und deren Kosten. Höchste Zeit also, dass man mehr über die tückische, ja für viele immer noch "unheimliche" Erkrankung erfährt.

Vier wichtige Fragen stehen für die zweiteilige Doku im Mittelpunkt: Wie (früh) lässt sich Demenz diagnostizieren? Kann man eigentlich "gut leben" mit Demenz? Ist es möglich, der Demenz vorbeugen? Und schließlich: Wie und wann könnte Demenz heilbar werden?

Welche Lebensweise beugt Demenz vor?

Im Deutschen Zentrum für neurogenerative Erkrankungen (DZNE) in Bonn lässt sich Eckart von Hirschhausen umfassend testen. Er erfährt, welche Faktoren das Risiko für eine Erkrankung senken oder erhöhen. Von Neurologin Dr. Taraneh Ebrahimi wird der prominente Patient mit Ultraschall auf Plaque untersucht: Die Ablagerungen an den Arterienwänden gelten als mögliche Ursache für vaskuläre Demenz, die zweithäufigste Erscheinungsform der Demenz. Doch auch Schlaf, pflanzenbasierte Ernährung, Bewegung und lebenslange Neugier hängen eng mit der Hirngesundheit zusammen.

Die Betreuung von Menschen mit Demenz und die Lage ihrer Angehörigen bilden einen weiteren Schwerpunkt der Doku. Hirschhausen begegnet Betroffenen in unterschiedlichen Krankheitsstadien und erfährt, wie es möglich ist, trotz der Diagnose ein erfülltes Leben zu führen. So besucht er den 68-jährigen Georg und dessen Frau Jutta, die ihn seit zwölf Jahren zu Hause pflegt. Sie beschreibt ihren gemeinsamen Weg mit den Worten: "Die Gefühle bleiben bis zum Schluss"; "Man muss sich da irgendwie durchwursteln" oder "Eigentlich haben wir das ganz gut geschafft". Auch die 25-jährige Studentin Laura lässt sich von der Kamera begleiten. Sie möchte viel Zeit mit ihrer an Demenz erkrankten Mutter verbringen und hat sie dafür in ihre WG aufgenommen, um sie dort zu pflegen.

Vom Medikament über Hirnstimulatuon zur Therapiebrille

Star der Doku dürfte Super-Ager Willy Bartz sein. Für Dr. Eckart von Hirschhausen ist der 90-Jährige jedenfalls ein großes Vorbild. Wäre man mit 90 genauso fit, hätte man wohl vieles richtig gemacht. Die Doku zeigt, wie der Senior lebt und sich beständig fit hält. Willy ist Teil der Super-Ager-Studie an der Uni Magdeburg. Prof. Anne Maass brachte dort eine Gruppe von Menschen zusammen, die im hohen Alter noch geistig topfit ist. Ihre Mitglieder werden regelmäßig untersucht. Was ist deren Geheimnis? Kann es wissenschaftlich valide gelüftet werden?

Schließlich informieren Hirschhausens Demenz-Filme über Heilmöglichkeiten von Demenz, auf denen viele Hoffnungen beruhen. Klara W. (67) aus Köln soll als eine der ersten Betroffenen das in Europa neu zugelassene Alzheimer-Medikament Lecanemab bekommen, das Plaque-Ablagerungen bekämpft. Auch andere Forschungsansätze wie eine Gehirn-Stimulation mit 40 Hertz Gammawellen oder eine am MIT (Massachusetts Institute of Technology) in Boston getestete Therapiebrille werden vorgestellt.

Hirschhausen und das große Vergessen - Mo. 03.11. - ARD: 20.15 Uhr