Geflüchtete einfach mal "upcyclen" oder "als Renditekurve auf zwei Beinen" betrachten: Dazu ruft die Kabarettistin Ana Lucía in einem neuen Clip der ZDF-"heute-show" auf - zur Begeisterung vieler Zuschauer.
Derzeit befindet sich die "heute-show" in der Sommerpause. Überbrückt wurde diese zuletzt mit einem viral gegangenen Video, in dem Stand-up-Comedian Moritz Neumeier fluchend über die ungleiche Vermögensverteilung monologisiert. Nun legt man auf dem YouTube-Kanal des ZDF-Formats nach: Die Kabarettistin Ana Lucía erklärt nicht weniger aufgebracht, "was uns CDU und CSU über Migration und Geflüchtete verschweigen".
"Dann lass mal machen - aber nicht so, wie ihr jetzt denkt", setzt die 27-Jährige in dem zehnminütigen Clip an, der seit vergangenem Freitag auf der Video-Plattform abrufbar ist. Auf "linksgrünversiffte Argumente" wolle sie verzichten. Es sei längst ausgelutscht, auf "Mitgefühl und Menschlichkeit" zu pochen: "Gar keinen Bock, alles schon gehört."
Stattdessen legt sich Ana Lucía einen Strickpullover um die Schultern, steckt sich Perlenclips ans Ohr und erklärt: "Wir gucken uns das Thema jetzt mal aus Sicht der CDU an." Die Comedienne stellt klar: "Mir geht's hier nämlich nicht um Menschenrechte. Mir geht's um Wirtschaft, genau wie Merz." Die Methoden des Kanzlers finde sie jedoch auch aus CDU-Sicht unsinnig - "denn was wir da an der Grenze machen, schadet unserer Wirtschaft".
"Ihr müsst Geflüchtete auch einfach mal upcyclen"
Sie sei "fast schon enttäuscht von der CDU", wettert Ana Lucía weiter: "In kalten Zahlen denken - das könnt ihr normalerweise doch so gut! Und hier?" Sie empfiehlt den Christdemokraten, "doch mal einen kapitalistischen Blick auf Geflüchtete" zu werfen: "Das ist Humankapital! Eine Renditekurve auf zwei Beinen!"
Dass Geflüchtete hierzulande häufig nicht arbeiten dürfen, sei aus wirtschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar. "Mensch, CDU, ihr zeigt euch doch immer so agil mit euren Discopausen und eurem peppigen Business-Sprech wie Investitionsbooster oder Express-Abschiebehaft", mokiert sich die Komikerin über die Union und empfiehlt, das eigene "Mindset" zu "challengen" - etwa, indem man Geflüchtete nicht als finanzielle Belastung, sondern als "Asset" betrachte: "Ihr müsst Geflüchtete auch einfach mal upcyclen."
Auch das Rentenproblem könne durch Migration gelöst werden. "Und ich weiß, meine CDU-Freundinnen sagen jetzt natürlich, statt Geflüchteter können ja die hochqualifizierten und fachkompetenten Migrant:innen nachkommen, die zahlen dann einfach unsere Rente", räumt Ana Lucía ein. Allein: "Wir haben zwar Bock auf die, die haben aber gar keinen Bock auf uns." Deutschlands Verwaltung sei "eine Excel-Tabelle mit Burn-out" und die Willkommenskultur bestehe aus "Abschiebung und Alltagsrassismus". Das Fazit: "Natürlich will da niemand, der die Wahl hat, hier arbeiten."
Am Ende schieße die Regierung sich selbst ins Bein - auch mit der Grenzschließung. "Wisst ihr, wo CDU-ler überhaupt keinen Spaß verstehen?", fragt die Kabarettistin und liefert prompt die Antwort: "Bei Geld. Und wisst ihr, was die Grenzkontrollen kosten? Richtig: Geld!" Allein die Bundespolizei koste den Staat jährlich 100 Millionen Euro, echauffiert sich der Bühnenstar - "und das alles nur für die Illusion einer geschlossenen Grenze".
Ana Lucía legt sich den Pulli um, schlüpft damit in die Rolle einer fiktiven CDU-Persönlichkeit und legt den Pulli später wieder ab. Sie kennzeichnet damit den performativen Akt, so dass es eigentlich überdeutlich wird. Wenn ich den Artikel so lese, scheint das Frau Wenzlick das aber nicht komplett bewusst zu sein.