Kann man der großen Ex-Liebe noch trauen?

2 Min
Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe
Unerwartetes Liebes-Comeback oder bitteres Drama? In "Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe", dem zwölften Film der Reihe, taucht Pauls Frau Irina (Nadja Bobyleva) wieder im Leben von Psychologe Paul auf. Dessen Hündin Käthe ist begeistert. Und er?
ARD Degeto Film/Oliver Feis
Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe
Paul (Christoph Schechinger, links) unterhält sich mit seinem Jugendfreund Aljoscha (Bert Tischendorf) über die ernsten Themen des Lebens. Darunter befindet sich für beide Männer das Thema Liebe und eine langjährige Beziehung.
ARD Degeto Film/Oliver Feis
Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe
Kindergärtnerin Leonie (Jasmina Al Zihari) erzählt Paul (Christoph Schechinger) unglaubliche Dinger über ihren Partner - Pauls Jugendfreund Aljoscha.
ARD Degeto Film/Oliver Feis
Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe
Pauls Mutter Helga (Hildegard Schroedter, links) freut sich, dass Erina (Nadja Bobyleva) zurückgekehrt ist. Da kann man sich gleich noch ein paar Square Dance-Basics beibringen lassen.
ARD Degeto Film/Oliver Feis
Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe
Therapeut Paul (Christoph Schechinger) tröstet Leonie (Jasmina Al Zihari, links), die Freundin seines uralten Freundes Aljoscha und seiner Ex-Frau Erina (Nadja Bobyleva, rechts).
ARD Degeto Film/Oliver Feis
Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe
Mutter Helga (Hildegard Schroedter) hat den charmanten Polizisten Tayfun (Ercan Durmaz) kennengelernt und besucht mit ihm einen Square Dance-Kurs.
ARD Degeto Film/Oliver Feis
Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe
Paul (Christoph Schechinger, links) und sein Jugendfreund Aljoscha (Bert Tischendorf) wissen nicht, ob sie einander noch vertrauen können.
ARD Degeto Film/Oliver Feis

In "Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe", dem zwölften Film der Reihe um den Psychologen Paul (Christoph Schechinger) und seine Therapiehündin, begegnet der sanfte Seelenklempner seiner Vergangenheit. Und stürzt in die Krise: Pauls Ex-Frau Erina (Nadja Bobyleva) taucht wieder auf.

Auch die Schönheit des Müritzsees und die himmelblauen Augen von Therapiehündin Käthe können nicht verhindern, dass Psychologe Paul (Christoph Schechinger) in "Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe" in eine tiefe Krise stürzt. Im zwölften Film der 2019 gestarteten Reihe sortieren sich die Dinge auf dem Gutshof am See neu. Pauls Freund Eric, Tierarzt, verhinderter Psychologe und dazu in Paul verliebt, hat sich gen Berlin verabschiedet. Pauls Mutter Helga (Hildegard Schroedter) ließ das Krankenhaus hinter sich, um eine mobile häusliche Krankenpflege zu eröffnen. Dazu schaut die Chance aufs Liebesglück in Person des charmanten Polizisten Tayfun (Ercan Durmaz) vorbei. Die dramatischste Geschichte der neuen Folge erlebt allerdings Paul selbst: Als er im Ehestreit seines Freundes Aljoscha (Bert Tischendorf) und dessen Frau Leonie (Jasmina Al Zihari) helfen will, trifft er seine Ex und große Liebe Irina (Nadja Bobyleva) wieder. Gibt es ein Liebes-Comeback des Paares, das von Film eins bis sechs der Reihe "Käthe und ich" Bestand hatte?

Oder endet Pauls und Irinas Wiedersehen in einer großen Katastrophe? Selten hat man den besonnenen Therapeuten Paul so neben der Spur gesehen wie in diesem Film. Irina, die einst Pauls und ihr Kind in einem Verkehrsunfall verlor, hatte sich danach von ihrem Mann entfremdet. Nun, so sagt sie, sei sie wieder offen für ihn - und möchte Paul wieder öfter treffen. Der jedoch ist völlig verwirrt und hat Angst davor, dass ihn der alte Schmerz überrollt.

Daneben sorgt der undurchsichtige Streit zwischen Leonie und Aljoscha für Stress. Leonie wirft ihrem Mann vor, dass er sie wegen einer außerehelichen Affäre erpressen würde. Er hingegen behauptet, seine Frau habe psychische Probleme. Aljoscha steht kurz vor einer wichtigen Beförderung als Staatsanwalt. Paul spricht mit beiden Eheleuten getrennt, um herauszufinden, was wahr und was manipulierte Realität ist.

Pauls persönlichster Fall?

Wie immer in "Käthe und ich" kann die Schönheit der Mecklenburger Seenplatte, ihrer aufgeräumt wirkenden umliegenden Gemeinden und das adrett anzuschauende Personal nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der Reihe durchaus ernste Themen behandelt werden. In Film zwölf kehrt also jene Frau zurück, die Psychologe Paul einst anbetete und die sein Herz vielleicht für immer gebrochen hat. Einerseits ein klassisches Melodram-Narrativ, andererseits für viele Menschen auch biografische Realität: Kann man einer überwundenen großen Liebe und Enttäuschung eine zweite Chance geben? Oder würden nur alte Wunden aufs Schlimmste wieder aufgerissen? Neben dieser Frage muss Paul ein weiteres Beziehungsgeflecht aufdröseln: Wer hat Recht beim grotesk wirkenden Ehestreit zwischen dem seriös wirkenden Staatsanwalt Aljoscha und seiner Frau Leonie? Ist Leonie wirklich krank - oder sagt sie in ihren unglaublichen Behauptungen gegen den Ex tatsächlich die Wahrheit?

Das Duo Brigitte Müller (Buch, Regie) und Oliver Liliensiek (Regie) legt mit dem zweiten neuen Film der Reihe nach einem Fall über Altersarmut in der Vorwoche ("Käthe und ich - Ein gutes Leben") die vielleicht persönlichste Geschichte des umsichtigen Psychologen Paul vor. Dabei greift der 90-Minüter auf zahlreiche, wenn auch stets kurze Rückblenden auf alte Folgen mit Nadja Bobyleva als Irina zurück, sodass auch Zuschauer, die jene alten Folgen eins bis sechs nicht gesehen haben, kompakt erfahren, was damals passierte.

Die Reihe "Käthe und ich" verabschiedet sich damit fürs Erste wieder einmal von ihren Fans. In der Regel laufen zwei neue Filme pro Jahr in zeitlicher Nähe zueinander. Wenn sich die ordentlichen Quoten - meist zwischen drei und viereinhalb Millionen Zuschauer - fortsetzen, könnte es im Herbst 2026 mit Paul, Käthe und Co. weitergehen.

Käthe und ich - Verhängnisvolle Liebe - Fr. 26.09. - ARD: 20.15 Uhr