Gleich neun Koch-Koryphäen waren bei "Hensslers Dreamteam" (VOX) im Einsatz. Aber nur drei freuten sich über den Siegerpokal. Einer wurde "Sieger der Herzen", ging aber letztlich leer aus. Fair geht vor. Aber fair gewinnt nicht immer.
                           
          
           
   
          Kann man das Koch-Show-Rad neu erfinden? Eher nicht. Aber man kann es aufpolieren. Bei den Protagonisten kam der Auftakt zur neuen Koch- und Quizshow "Hensslers Dreamteam", eine Erfindung von Koch-King Steffen Henssler höchstselbst, jedenfalls gut an. Alexander Herrmann, zum Auftakt Teamchef der Henssler-Gegner amüsierte sich prächtig: "Das macht richtig Spaß."
       
Der Sternekoch und "The Taste"-Routinier trat mit Lisa Angermann und Jari Dochat beim von VOX zum "Gipfeltreffen der Kochgiganten" ausgerufenen Wettkampf gegen das namensgebende Traum-Trio aus Steffen Henssler und seinen best Koch-Buddys Ali Güngörmüş und Ralf Zacherl an. Was die sechs Spitzenköche einbrockten, durfte die Jury im Wortsinn auslöffeln. Auch am Jurypult gab es nur Spitzenfachkräfte: TV-Koch-Legende Johann Lafer, Restaurantketten-Besitzerin Haya Molcho und Sternekoch und "First Dates"-Showhost Roland Trettl.
"Ich bin die einzige hier, die nichts vom Kochen versteht", meinte Moderatorin Sonja Zietlow denn auch zu Beginn. Das war eine schöne Selbsterkenntnis. Im neuen Format konnte sie aber weder ihre wunderbaren süffisanten Spitzen aus dem "Dschungelcamp" noch die bissig-böse souveräne Analyse von "Die Verräter" zur Geltung bringen. Als Gerichtswertung: ein bisschen weder Fisch noch Fleisch.
Steffen Henssler sebstbewusst: "So seh'n Sieger aus!"
  Kochen unter Zeitdruck und Zwischenspiele, das kennen Fans natürlich von "Grill den Henssler". Aber (auch) wegen "Hensslers Dreamteam" entfällt erstens die traditionelle GDH-Herbststaffel sowieso und zweitens hat "HD" durchaus eigene und neue Reize. Zunächst mal köchelte Henssler nicht alleine gegen (meistens) nicht ganz professionelle Brutzler, sondern gegen anerkannte Kulinarik-Koryphäen - und das auch noch im Team.
Jetzt aber Butter bei die Fische und ab in die Bratpfannen. Die erste Aufgabe lautete "Deutschlandreise". Aus Schweineschnitzel, Steckrübe und Grünkohl musste im Staffelformat (jeder Koch hatte fünf Minuten Zeit, solo in der Küche zu wirken) was Leckeres gezaubert werden. Gewürzt wurde die Herausforderung durch zwei während des Kochgangs folgende Überraschungszutaten: Harzer Käse und Radi. Da war Herrmann schon grimmiger: "Harzer Käse? Das ist 'ne Bedrohung. Ich esse nichts, was auf der Zunge weiter stinkt." Was der Franke auch nicht mag: die Fritteuse. "Ich bin Zwei-Sternekoch - ich frittiere nicht."
Diese frotzelig-schaumschlägerischen Sprüche liefern natürlich zusätzliche Würze für die Show. Da sind Lautsprecher wie Herrmann, Henssler, Güngörmüş oder auch Johann Lafer in der Jury natürlich so stark wie Hensslers legendäre Teriyaki-Mische. Natürlich war auch Henssler forsch bei der Sache: "So seh'n Sieger aus", trällerte er schon unmittelbar nach der Gruppenverbeugung seines Teams zur Begrüßung.
Johann Lafer grantelt: "Die Musik war besser als das Essen"
  Und am Anfang lief's auch gut. Denn als Lafer beim Abnehmen der Kopfhörer (um die Urteile der Jury-Kollegen nicht zu hören) grantelte: "Die Musik war besser als das Essen", war damit "Team Herrmann" gemeint. "Im Restaurant würd ich den Kellner fragen, ob er das gekocht hat." Auch Trettl sah die "Hermänner" deutlich hinten, nur Molcho wertete knapp für die Herausforderer: Das "Dreamteam" siegte klar 68:51.