In Treuchtlingen laufen die Geschäfte in den "Wallmüllerstuben" schon länger nicht mehr: Doch trotz drückender Schuldenlast macht Wirt Markus einfach weiter wie bisher. Frank Rosin verordnet eine Runderneuerung für das Restaurant - doch alte Gewohnheiten sterben langsam ...
Seit fast 25 Jahren führt Markus Menk schon sein Lokal "Wallmüllerstuben" in Treuchtlingen. Doch weil er jeden Monat 20.000 Euro Schulden macht, soll Frank Rosin helfen. Der rückt nicht allein, sondern mit einer örtlichen Blasmusikkapelle an. Den Musikern schmeckt so einiges an dem Lokal nicht: "Die Speisekarte erschlägt einen förmlich, es fehlt die klare Linie", sagt ein Testesser.
Gastronom Markus, der auf Teneriffa geboren ist, hat neben fränkischen auch spanische Gerichte auf der Karte - insgesamt mehr als 100! Die Einrichtung ist noch aus den 90-er Jahren, Markus' Kochstil erinnert Frank Rosin eher an die 70-er Jahre: "Das ist ein sehr eingefahrener Typ, der sehr Oldschool ist und sehr naiv", sagt er über den Wirt, der trotz der Schuldenlast am liebsten alles so lassen würde, wie es ist.
"Ich glaube, er wird sich schwer tun mit allem, was wir machen werden"
Anders als seine Ehefrau Bea, die ihn im Service unterstützt: "Innerlich gehe ich schon daran kaputt, weil ja alles daran hängt: die Familie, das Haus, die Zukunft", sagt sie besorgt. Mit Markus gibt es oft Streit. Keine Einzelerfahrung, wie Frank Rosin weiß: "Das Thema Beziehungsprobleme habe ich oft. Dass Paare überhaupt zusammen einen Gastrobetrieb leiten, ist sowieso der größte Fehler. Man sollte getrennt arbeiten", hat er eine klare Meinung dazu.
Dennoch: Sowohl Bea als auch seine engagierten Mitarbeiter wollen alles tun, damit die "Wallmüllerstuben" in der Gegenwart ankommen - nur der Chef selbst muss mitziehen. "Das wird keine Schiffsschaukelfahrt", ahnt Frank Rosin, "ich glaube, er wird sich schwer tun mit allem, was wir machen werden."
Und gemacht wird viel: Einrichter Flo Kogler schmeißt nicht nur den wild wuchernden Pflanzendschungel aus dem Lokal, auch jede Menge Dekomaterial fliegt raus. Für die Sanierung der Außenfassade wird sogar ein Kran bestellt, es wird geklotzt, nicht gekleckert. Umso unverständlicher für Frank Rosin, dass Markus und Bea in der Zeit des Umbaus in den Urlaub fahren. "Da denke ich: Habt ihr sie noch alle?", ist Rosin stinkig. Markus erklärt hingegen, der Urlaub sei lange vor den überraschenden Dreharbeiten gebucht gewesen.
YouTuber streamt Neueröffnung
Den entrümpelten, helleren Innenraum finden aber beide einladender als das alte Chaos. Mehr zu schlucken hatte der 54-Jährige daran, dass Rosin ihm die spanischen Gerichte rigoros von der Karte gestrichen hatte. Statt eines finalen Testessens lässt er Markus und sein Team ein Straßenfest auf dem Platz vor den "Wallmüllersuben" organisieren - sogar die Bürgermeisterin hilft mit. YouTuber Rumathra streamt live - Frank Rosins guten Kontakten sei Dank.
Obwohl kurzzeitig der Starkstrom ausfällt, ist das Straßenfest ein voller Erfolg. Markus freut sich über das große Interesse an seiner neuen Karte und bei den Musikern der Blaskapelle kommt auch die neue Einrichtung bestens an.