Sven Deutschmanek erklärt: "Das sind sogenannte Promo-Boxen, die Monty mitgebracht hat. Das ist nämlich was ganz Besonderes." Er vermutet: "Ich glaube nicht, dass er damals damit gerechnet hat, dass das irgendwann mal was Besonderes wird, als er sie gekauft hat." Der Verkäufer nickt. Die Mario-und-Luigi-Pikachu-Karten kaufte er "2016 im Internet direkt aus Japan".
"Es fällt mir unglaublich schwer zu glauben, was gerade passiert ist"
"In diesen Boxen befinden sich eigentlich nur zwei Karten", erklärt der Experte. "Zwei?", schaut Lichter den Verkäufer ungläubig an. Die sind original verschweißt, ein Highlight für Sammler. Allerdings weiß man nicht, welche Karten drin sind. "Es kann durchaus sein, dass die Karten im Wert noch mal höher sind", meint Deutschmanek.
Lichter hat keine Ahnung: "Wie teuer war denn die teuerste, die jemals verkauft wurde?" Deutschmanek antwortet: "Halt dich fest: Die teuerste verkaufte Karte war knapp an die fünf Millionen." 60 Euro hat Monty damals investiert, bisher bekam er bereits ein Angebot für 9.500 Euro. Den Wert kann der Experte bestätigen: 9.500 bis 11.500 Euro seien drin!
Julian Schmitz-Avila kennt sich mit der Materie aus: "Das beste Geschäft, was ich im Jahr 2024 gemacht habe, war der Nachlass einer riesigen Magic-Karten- und Pokémon-Sammlung." Nachdem Monty von seinem bereits bestehenden Angebot erzählt, bietet der Händler 10.000 Euro, die der Verkäufer gerne annimmt.
Händlerin Lisa Nüdling ist fassungslos: "Ich glaub das nicht! Pokémon-Karten bei 'Bares für Rares' und für so viel Geld?!" Auch Monty hätte nicht mit dem Verkauf für eine fünfstellige Summe gerechnet: "Es fällt mir unglaublich schwer zu glauben, was gerade passiert ist. Ich bin super geschockt, bin aber auch sehr glücklich." Auch weitere Spielzeuge aus den 90er Jahren können richtig viel Geld bringen.
10.000 Euro mehr als gedacht
Positiv geschockt ist auch Petra aus Wesel nach der Expertise ihrer Schmuckstücke aus den 1920er-Jahren. Ring und Kette aus Platin sind mit über fünf Karat Altschliffdiamanten besetzt. Da Petra öfter Dinge verlor, trug sie den Schmuck auf Anraten ihres Vaters nie. Bisher ging sie von einem Wert von 3.000 Euro aus. Doch die Expertin Wendela Horz schätzt ihn auf 13.000 bis 15.000 Euro!
Die Verkäuferin ist sprachlos, Lichter fächelt ihr Luft zu. "Gott sei Dank, dass ich den nie getragen habe", wischt sich Petra die Freudentränen aus den Augen. Das Interesse im Händlerraum ist groß. "Art déco Schmuck kaufe ich in letzter Zeit sehr gerne, weil der einfach wieder sehr in Mode ist", meint Fabian Kahl. Susanne Steiger startet mit 10.000 Euro, mit 12.000 Euro bringt sie die anderen fast zum Verstummen und bei 15.000 Euro feiert sie den Zuschlag mit einem Freudenschrei.
Auch andere Verkäuferinnen und Verkäufer dürfen sich über einen unerwarteten Geldsegen freuen: Olaf aus Darmstadt bekommt für den silbernen Ananas-Sektkühler aus den 1970er- oder 80er-Jahren, den seine Frau für 15 Euro auf dem Flohmarkt gekauft hat, sagenhafte 3.000 Euro. Ein Gemälde von Max Nonnenbruch aus den 1910er-Jahren bringt Oliver aus München 10.000 Euro ein, dabei wollte er den Garagenfund schon fast wegschmeißen.
Die Computerman's Clock von Petrus Wandrey aus dem Jahr 1987 ist zwar weniger wert als gedacht, trotzdem kann sich Michael aus Frankfurt am Main über 3.100 Euro freuen. Und der komplett restaurierte Goggo 200 von Hans Glas aus dem Jahr 1954 beschert Kathi aus Solingen 6.100 Euro.