Barbara Salesch ist am 10. Juni zu bester Sendezeit in einem RTL-Special zu sehen. Auch hier geht es um ein Verbrechen - aber bloß kein wahres!
                           
          
           
   
          Barbara Salesch, die TV-Richterin mit den feuerroten Haaren, wagt sich mit 75 Jahren erneut in die Abendunterhaltung. Am Dienstag (10. Juni 2025) strahlt RTL das Special "Barbara Salesch - Der größte Prozess ihres Lebens: Die Tote im Rhein" aus - zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr.
       
Dahinter steckt eine Art Salesch-Fernsehen in Hochglanz-Optik. Wer ihre tägliche Gerichtsshow kennt, dürfte sich schnell orientieren. Wieder geht es um einen Prozess, aber alles ist viel aufwendiger inszeniert als üblich - mit vielen Zwischensequenzen, Kamerafahrten.
"Die Tote im Rhein": Ungewöhnliche Dreharbeiten für Barbara Salesch
"Wir haben es gedreht wie einen Film", berichtet Salesch der Deutschen Presse-Agentur über die Entstehung des Specials. Inszeniert sei er wie ein Krimi, aber aus Sicht der Vorsitzenden Richterin - also aus ihrer Sicht. Diese Rolle fällt ihr natürlich nicht schwer, dennoch war die Produktion eine neue Erfahrung. "Wir hatten viele Drehtage nur für diesen einen Fall, den wir zeigen wollten", sagt sie. Normalerweise drehe sie für ihre Sendung drei Fälle an einem Tag. "Das war also eine ganz andere Baustelle."
Tatsächlich ist die in Ettlingen bei Karlsruhe geborene TV-Juristin geradezu berüchtigt für die hohe Schlagzahl, mit der sie normalerweise im Fernsehen Urteile über Rabauken, Halunken und Sittenstrolche spricht. Vor mehr als 25 Jahren trat sie mit der Sendung "Richterin Barbara Salesch" bei Sat.1 den großen Boom der Gerichtsshows mit los. Wer an das mittägliche Fernsehprogramm der sogenannten Nullerjahre denkt, denkt unweigerlich auch an die resolute TV-Richterin, die einen Angeklagten durch ihre Brille kritisch mustert.
Etabliert wurde dabei auch eine ganz charakteristische Ästhetik, die irgendwo zwischen pseudo-authentischem Doku-Stil und Wohnzimmertheater einzusortieren ist. Die Idee, erdachte Fälle von Laien-Darstellern verkörpern zu lassen, machte das Format zu einem Riesenhit. 2012 ging die Salesch-Ära bei Sat.1 zu Ende. Seit 2022 ist die Juristin wieder im Fernsehen zu sehen – nun bei RTL. Dort läuft "Barbara Salesch - Das Strafgericht" ebenfalls am Nachmittag.
Kein True Crime, bitte! Warum Salesch auf Fiktion setzt
Das Special wird sich von dieser Sendung deutlich unterscheiden. Eines aber bleibt: Verhandelt wird ein fiktiver Fall. Salesch ist das wichtig, wie sie sagt. "Ich bin überhaupt keine Freundin von diesem ganzen True-Crime-Krempel", sagt sie. Bei True-Crime-Formaten werden echte Verbrechen beleuchtet, etwa in Büchern, Sendungen oder Podcasts. "Das schätze ich überhaupt nicht, weil es dem Täter die Möglichkeit eröffnet, seine Tat noch einmal zu vermarkten. Das Opfer wird dadurch oft noch einmal zum Opfer", kritisiert Salesch. Sie ist überzeugt: "Wenn ich ein Thema oder ein Problem darstellen will, dann geht das sehr gut auch mit einem fiktiven Fall."
Der Fall im Special hat es dabei allerdings richtig in sich. Es geht um das Verschwinden einer verheirateten Frau, die auf einer Dating-App aktiv war. Erst acht Jahre später wird ihre Leiche im Rhein entdeckt und alles deutet auf ein Martyrium hin. Die Frau soll in einem Bunker gefangengehalten worden sein. "Es sind schwere Vorwürfe", sagt Salesch.