Frank Thelen kritisiert "Joy"-Gründer: "Es ist ein bisschen eine Abzocke"
Die Digitalidee versteht sich ist ein personalisierbarer Universal-Gutschein, der für jedes online erhältliche Produkt einlösbar ist. Wer beschenkt wird, wählt selbst im Netz ein beliebiges Wunschprodukt, fügt in der App den Link zum Angebot ein - und fertig: "Joy" besorgt und verschickt das per Gutschein ausgewählt Geschenk. Neben Privatkunden zielen die Gründer vor allem auf Firmen, die so ihre Beschäftigten beschenken wollen. Ihre Vorstellung: 350.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile!
Vonseiten der VOX-Löwen kam jedoch schnell Kritik auf. Immerhin setzten die "Joy"-Gründer als Basis den UVP für die gewünschten Geschenke an, wohl wissend, dass sie hinter den Kulissen oft deutlich bessere Preise für die begehrte Ware aushandeln können. "Es ist ein bisschen eine Abzocke", sagte Frank Thelen, der das Prinzip durchschaute.
Carsten Maschmeyer entschied überraschend schnell, ein Investment bei "Joy" abzulehnen - aus moralischen Bedenken. "Das Publikum wird sch... finden, wie Ihr Geld verdient", kritisierte er die Gründer in drastischen Worten. Auch Dagmar Wöhrl winkte schnell ab. "Das gibt bei mir ein Bauchgrimmen."
Doch dann kam Frank Thelen eine Idee. "Eigentlich müsste man den Kunden einen Rabatt geben", schlug er vor. Die Einkaufsvorteile, die "Joy" heraushandeln kann, sollten an die Käufer der Geschenke weitergegeben werden. Auch Janna Ensthaler gefiel das. Sie fragte: "Wärt Ihr bereit, die Marge mit den Kunden zu teilen?"
Maschmeyer schimpft, steigt aus, dann wieder ein, dann wieder aus
So änderte sich die Stimmung, weil die "Joy"-Erfinder Zustimmung signalisieren. "Es kann eine Gelddruckmaschine sein", freute sich Frank Thelen. Aber es blieb eine Achterbahnfahrt beim Bieten. Carsten Maschmeyer wurde hellhörig. Er stieg wieder ein und buhlte nun gemeinsam mit Janna Ensthaler um "Joy". Ihr Duo-Angebot: 350.000 Euro für zusammen 20 Prozent.
So viele Anteile wollte auch Frank Thelen haben. Gereiztheit lag in der Luft. "Ist das nicht die Idee, die Frank euch empfohlen hat?", wollte Judith Williams von den Gründern wissen, die angeblich so schnell ihr Geschäftsmodell anpassen wollten. Es klang zugleich wie eine Spitze gegen ihre beiden Kollegen.
Dann wurde es hitzig. Ihre Idee wollten sie zwar in Richtung mehr Rabatte modifizieren, sagten die Gründer, von ihren Preisvorstellungen abrücken hingegen ganz und gar nicht. "Dann wollt ihr keinen Deal", schimpfte Maschmeyer. "Mein negatives Gefühl ist wieder da."
Janna Ensthaler von Judith Williams genervt: "Nicht gut, das jetzt so runterzumachen"
Auch Judith Williams blieb bei ihren Bedenken. "Eurer ganzes Konstrukt ist so ein bisschen greedy", argwöhnte sie. Ihr Verdacht bestätigte sich, als die "Joy"-Gründer eine weitere Volte schlugen. Plötzlich gingen sie doch auf Janna Ensthalers Offerte ein, die sich für 15 Prozent einkaufen darf.
"Ich dachte, die bleiben bei 10 Prozent", wunderte sich Carsten Maschmeyer. Frank Thelen wirkte genervt. Janna Ensthaler machte den Deal - und Judith Williams schüttelte den Kopf. "Ich finde die beiden strange." Und Unternehmerin Ensthaler? Die reagierte pikiert. Sie wollte sich ihr Geschäft nicht schlecht reden lassen. "Ich finde das nicht gut, das jetzt so runterzumachen." Da war die schöne Weihnachtsstimmung endgültig im Keller.
Immerhin: Der Deal bei "Joy" blieb zumindest in geschäftlicher Hinsicht der einzige Lichtblick in der gar nicht so festlichen Show. Die Gründer des "Bobsla"-Mobils, mit dem Frank Thelen crashte, gingen leer aus - die Unternehmer hinter dem Kinderspielzeug "LEuLI", den Tannennadelprodukten von "TannTastisch" und vom Back-Start-up "Streuselade" ebenso. Echtes Weihnachten kann da nur schöner werden.
Quelle: teleschau – der mediendienst