Händler skeptisch: "Kein Gemälde von dem Künstler hat in den letzten Jahren nur ansatzweise so viel gebracht"
Andächtig versammelten sich danach die Händler um das sakrale Christusbild und dachten sich dabei: "War der nicht nackt, oder trug nur einen Lendenschurz?" Anscheinend verwechselten sie die Szene mit der Kreuzigung Jesu. Doch dafür fehlten die Kreuzigungsmale. "Eine spannende Eigeninterpretation", fasste David Suppes zusammen.
Nachdem die Verkäuferin die dargestellte Szene nach der Kreuzigung erklärte, nickten alle konzentriert. Ein erstes Gebot kam aber nicht. Christian Vechtel störte dann die Ruhe und erklärte: "Also, ich bin nicht dabei." Doch sein Sitznachbar Anaisio Guedes startete mit 250 Euro, Suppes erhöhte auf 400 Euro und Guedes noch auf 420 Euro.
Danach musste bereits nach der Schätzung gefragt werden, denn weitere Gebote ließen auf sich warten. Als Verkäuferin Michaela die 2.000 Euro aus der Expertise nannte, fing Vechtel erstmal ungläubig an "Ok" zu stammeln und Suppes wusste: "Kein Gemälde von dem Künstler hat in den letzten Jahren nur ansatzweise so viel gebracht."
Doch Suppes bot weiter mit 500 Euro und auch Anaisio Guedes war noch im Rennen um das "gruselige" Bild von Michaela. Angestachelt von seinem Gegner bot Suppes letztlich 1.400 Euro, bis Guedes kapitulierte: "Ich leg mich hin." Suppes erhielt den Zuschlag und die Verkäuferin, die anfangs noch "oh, oh" dachte, freute sich jetzt über den hohen Erlös.
"Bares für Rares": Die weiteren Objekte der Sendung
Als weiteres Objekt der Sendung wurde eine Disney-Figurengruppe mit "Chip und Chap" von Detlev Kümmel als Kooperation mit dem brasilianischen Neo-Pop-Künstler Romero Britto erkannt. 2014 produziert, aber mittlerweile vergriffen, schätzte er den Sammlerwert auf 120 bis 180 Euro. Der Wunschpreis lag bei 100 Euro. David Suppes zahlte 150 Euro.
Eine handbemalte Porzellandose von KPM in Berlin datierte Friederike Werner auf das Jahr 1927. Gewünscht wurden für den Flohmarktfund 150 Euro. Doch die Expertin schätzte den Wert auf 300 bis 400 Euro, denn das "ist sehr besonders". Anaisio Guedes zahlte letztlich sogar 510 Euro.
Einen alten Becher aus 812,5 Silber datierte Heide Rezepa-Zabel von 1661 bis 1704. das Stück stammte laut Meisterzeichen von Thomas Ringler aus Nürnberg. Der Wunschpreis lag bei 147 Euro (ein Euro pro Gramm Silber). Geschätzt wurde auf 500 bis 600 Euro und Händlerin Susanne Steiger zahlte 450 Euro.
Ein Spielzeugauto (Mercedes 220) mit elektrischer Fernbedienung von der Firma GAMA aus Fürth stammte laut Detlev Kümmel von 1964 bis 1968. Gewünscht wurden 30 Euro für die Kindheitserinnerung. Doch Kümmel schätzte 80 bis 100 Euro, "denn der Zustand ist außergewöhnlich gut". Jan Cizek zahlte 200 Euro.
Heide Rezepa-Zabel zufolge handelte es sich bei dem Medaillon um eine Mariage aus einem leeren Uhrwerk aus den 1950er Jahren und einer Schleife aus den 1910er Jahren. Für den Schmuck aus 585er und 750er Gold mit feiner Emaille lag der Wunschpreis bei 500 bis 600 Euro. Die Expertin schätzte 900 bis 1.200 Euro. Susanne Steiger zahlte 1.000 Euro.