"Sollten wir diesen Tag überstehen, ist der 4. Juli nicht länger mehr nur ein amerikanischer Feiertag, sondern der Tag, an dem die Welt mit einer Stimme erklärt: Wir werden nicht schweigend in der Nacht untergehen!" Diese Worte werden an entscheidender Stelle in "Independence Day" von US-Präsident Thomas J. Whitmore gesprochen. Der Politiker kann nicht nur inspirierende Reden schwingen, er lässt seinen Worten auch Taten folgen: Whitmore setzt sich selbst ins Cockpit eines Kampfjets, um sich in die "größte Luftschlacht der Menschheit" zu stürzen.
Gespielt wird der aufrechte Präsident, wie ihn sich viele US-Bürger heute von Herzen wünschen dürften, von Bill Pullman. Der US-Schauspieler hatte in "Schlaflos in Seattle" (1993), "Casper" (1995) und "Während du schliefst" (1995) sein Talent für (romantische) Komödien bewiesen. In "Independence Day" durfte er auch den Actionhelden in sich herauslassen. Danach blieben die großen Kinorollen aus - bis auf wenige Ausnahmen, darunter das Meisterwerk "Lost Highway". Zuletzt war Pullman in den Serien "The Sinner" und "Halston" zu sehen.
Mary McDonnell und Judd Hirsch
In der Rolle der First Lady war Mary McDonnell zu sehen. Die Präsidenten-Gattin befand sich gerade in Los Angeles, als die Alien-Raumschiffe auftauchten. Zunächst zögert Whitmore, dann bringt sie sich doch auf Bitte ihres Mannes rechtzeitig in Sicherheit, bevor die Außerirdischen die Stadt dem Erdboden gleich machen.
Ihre bekannteste Rolle spielte McDonnell an der Seite von Kevin Costner in "Der mit dem Wolf tanzt" (1990). Auf der großen Leinwand sah man sie seit "Independence Day" nur selten. Dafür ist sie eine gefragte Seriendarstellerin: McDonnell spielte wiederkehrende Rollen in "Battlestar Galactica", "The Closer" und zuletzt in der Horror-Serie "Der Untergang des Hauses Usher".
Ähnlich verhält es sich mit Judd Hirsch, der den Vater von Satellitentechniker David spielt. Hirsch war bereits in 70er-Jahren dank seiner Hauptrolle in der Comedy-Serie "Taxi" ein Star. Zwar spielte er auch immer wieder ernstere Rollen in Kinofilmen ("Eine ganz normale Familie", "A Beautiful Mind"), bis heute begeistert er aber vor allem als Seriendarsteller. In der Krimiserie "Numbers" zum Beispiel spielte er eine Hauptrolle. Nach Steven Spielbergs "Die Fabelmans" (2022) war er zuletzt an der Seite von Kevin Bacon in der romantischen Komödie "The Best You Can" (2025) erneut im Kino zu sehen.
Vivica A. Fox, Brent Spiner und Randy Quaid
Auch Vivica A. Fox, Darstellerin von Jasmine Dubrow, der Freundin von Pilot Steve Hiller, steht trotz zahlreicher Kino- und TV-Produktionen noch immer in der zweiten Reihe Hollywoods. Ihre berühmteste Kinorolle spielte sie in Quentin Tarantinos "Kill Bill"-Filmen. Im Fernsehen begeisterte Fox unter anderem als FBI-Agentin in der Krimiserie "Missing - Verzweifelt gesucht". Bis heute ist die 61-Jährige eine gefragte Schauspielerin, die vor allem in US-Fernsehfilmen zu sehen ist ("The Wrong Life Coach").
Brent Spiner spielt in "Independence Day" Dr. Brackish Okun, einen wissenschaftlichen Leiter auf Area 51, der bei einem Vermittlungsversuch zwischen Präsident Whitmore und einem Alien von Letzterem als Geisel genommen wird. Spiner wurde als Android Data in der Serie "Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert" und den "Star Trek"-Filmen zum Publikumsliebling. Zuletzt übernahm er in "Star Trek: Picard" erneut seine Paraderolle. Darüber hinaus war er in der Horrorserie "Outcast" sowie in Gastrollen in "The Big Bang Theory" (als er selbst) und "Penny Dreadful: City Of Angels" zu sehen.
Vom Schauspieler Spiner zur Filmfigur eines Spinners. Randy Quaid verkörpert den Vietnam-Veteranen Russell Casse, der behauptet, vor zehn Jahren von Außerirdischen entführten worden zu sein. Doch der Trunkenbold wird zum Helden, der bereit ist, zu sterben, um die Welt zu retten. Bei kaum einem Schauspieler ist die künstlerische Bandbreite höher als bei Randy Quaid. Der Bruder von Dennis Quaid gewann zahlreiche Auszeichnungen ("Das letzte Kommando", "Brokeback Mountain"), spielte aber auch in zahlreichen Flops mit. Seit er vor über zehn Jahren mehrfach wegen kleinerer Delikte verhaftet wurde, war der bekennende Trump-Anhänger nicht mehr in größeren TV- oder Kinorollen zu sehen.
Quelle: teleschau – der mediendienst