Sie gehört zu den vielseitigsten Moderatorinnen und Moderatoren Deutschlands, seit vier Jahren ist sie eines der Gesichter der ARD-"Sportschau". Nun führt Esther Sedlaczek durch die Preisgala "Blauer Panther". Wie aber begann ihre Karriere?
Es ist eine neue Aufgabe, die sie übernommen hat, und somit der nächste Schritt in ihrer beeindruckenden Karriere. Am 23. Oktober moderiert Esther Sedlaczek erstmals den TV- und Streamingpreis "Blauer Panther". Dass die Veranstalter dieses Jahr auf ihre Talente setzen, kommt nicht von ungefähr. Längst gehört die 39-Jährigen zu den vielseitigsten und erfolgreichsten Moderatorinnen und Moderatoren Deutschlands.
Ihre Karriere begann Sedlaczek in der Sportnische, lange Zeit war sie auf dieses Thema abonniert. Dass Sedlaczek überhaupt im Sportjournalismus landen würde, das schien sich zunächst nicht abzuzeichnen. Die Tochter des Schauspielers Sven Martinek studierte zunächst Modejournalismus und Medienkommunikation, dann Politik- und Verwaltungswissenschaften, bevor sie sich zur Moderatorin ausbilden ließ. Dennoch war es letztlich der Sport, genauer: der Fußball, der die Journalistin in seinen Bann gezogen hat.
Erste Schritte als Sportjournalistin mit "Fernsehpapa"
2011 war es, als ihr der entscheidende große Karrieresprung gelang. In diesem Jahr engagierte der Bezahlsender Sky sie als Sportmoderatorin, nachdem sie sich im Casting für die Stelle gegen rund 2.700 Kandidaten durchgesetzt hatte. Später blickte Sedlaczek bescheiden auf diesen Karriere-Meilenstein zurück. "Ich weiß gar nicht, ob ich so gut war", sagte sie Ende 2024 im Podcast "Vorstadtgeflüster", um dann hinzuzufügen: "Ich scheine offensichtlich schon gezeigt zu haben, was da für ein Potenzial dahintersteckt."
Für Sky war Sedlaczek als Moderatorin für verschiedene Formate im Einsatz, aber auch als Reporterin am Rande von Sportveranstaltungen. Ein Highlight aus dieser Zeit war die Bundesliga-Sendung "Mein Stadion", die sie von 2011 bis 2014 mit Ulli Potofski moderierte. Als der Sportjournalist im Sommer dieses Jahres starb, war ihre Bestürzung groß. Denn Potofski war ihr Mentor, ihr "Fernsehpapa", wie sie ihn in einem bewegenden Abschiedsbrief auf Instagram bezeichnete. Er habe sie "an die Hand genommen" und sie "entwickelt", als sie "völlig orientierungslos in dieses 'Fernsehen' gekommen" war.
Sedlaczeks "absolute Leidenschaft": der Sport
"Orientierungslos" im Fernsehen - das ist das Besondere an Sedlaczeks Karriere. Dass der Sportjournalismus ihre eigentliche Bühne ist, erkannte sie erst, als sie erstmals diese Bühne betrat. "Eigentlich war es der Moment, als ich zum ersten Mal als Moderatorin im Stadion stand: Energie Cottbus gegen Dynamo Dresden", sagte sie im Gespräch mit der Agentur teleschau. "Live dabei zu sein, Interviews zu führen und ganz nah dran zu sein, war immer schon ein großer Wunsch von mir."
Und weil der Sport ihre "absolute Leidenschaft" ist, war der nächste Schritt in ihrer Karriere nur folgerichtig. Im Sommer 2021 übernahm Sedlaczek die Moderation der Bundesliga in der ARD-"Sportschau". Sie ist erst die vierte Frau auf diesem Posten nach Anne Will, Monica Lierhaus und Jessy Wellmer. Für die ARD ist sie, wie seinerzeit für Sky, auch außerhalb des Studios tätig, als Reporterin am Rande von Fußballspielen, die sie beispielsweise mit Ex-Profi Bastian Schweinsteiger kommentiert.
So weit bringt man es nicht nur mit Talent, und auch "absolute Leidenschaft" reicht nicht aus. Entscheidend ist auch, die richtigen Erkenntnissen aus Erfahrungen zu gewinnen. Und Sedlaczek lernte schnell und viel. "Lange wollte ich allen Erwartungen gerecht werden" und ihren "Interviewpartnern mit tollen Fragen zeigen, was ich draufhabe", sagte sie der teleschau. Doch dann habe sie "losgelassen", seither lebe sie "lieber im Moment" und stelle "nicht ständig infrage", was andere über sie denken. Heute sei sie "viel selbstsicherer" als früher.