Seit acht Jahren hält sich Charlie Sheen von Alkohol und härteren Drogen fern. Zum 60. Geburtstag zeigt sich der gefallene Superstar körperlich erstaunlich fit und tief geläutert. In einem Interview bekannte er sich zu seinem "beschämenden" alten Lebenswandel.
60 Jahre wird Charlie Sheen an diesem Mittwoch (3. September) alt. Dass er es zu diesem runden Geburtstag bringen würde, überrascht den Jubilar selbst am meisten. "Es ist ein Wunder, dass ich noch am Leben bin" - mit dieser Titel-Überschrift macht aktuell das US-Promi-Magazin "People" auf. Im Heft gibt der US-Schauspieler ausführlich Auskunft über sein von Exzessen und Skandalen geprägtes Leben.
"Ich habe mehr Tage hinter mir als vor mir, und das ist in Ordnung", wird der langjährige "Two and a Half Men"-Sitcom-Star in der Titelstory zitiert. "Ich fühle mich ziemlich gut", gibt er zu Protokoll. "Die meisten Typen in einem Alter haben einen schlimmen Rücken oder kaputte Knie. Irgendwie konnte ich dem entgehen."
Für sein körperliches Wohlbefinden trainiert Sheen auf seiner Rudermaschine. Seit acht Jahren hält er sich zudem strikt von Alkohol und härteren Drogen fern. Stattdessen trifft er sich mit Freunden und besucht seine Eltern, die Filmstars Martin und Janet Sheen. Viel Zeit steckte er zudem in die Fertigstellung seiner Memoiren (" The Book of Sheen "), die am 9. September erscheinen. Einen Tag später wird bei Netflix die Dokumentation "aka Charlie Sheen" veröffentlicht.
Charlie Sheen wird von Scham-Attacken heimgesucht
Er wolle all die Geschichten erzählen, die tatsächlich passiert sind - "zumindest die, an die ich mich erinnern kann", scherzt Sheen im "People"-Interview. Nach seinem Kino-Durchbruch in den 80ern wurde der Schauspieler ab 2003 durch die Sitcom "Two and a Half Men" zum Superstar und Top-Verdiener. 2011 kam es zum Bruch mit Serienmacher Chuck Lorre. Zeitgleich wurden private Probleme und Drogensucht zum öffentlichen Spektakel. 2015 wurde seine HIV-Diagnose öffentlich. Charlie Sheens Karriere implodierte.
"Den größten Teil meiner 50er-Jahre habe ich damit verbracht, mich bei Menschen zu entschuldigen, die ich verletzt habe", rekapituliert Sheen das letzte Lebensjahrzehnt. Seine Autobiografie habe er deshalb auch nicht aus einer Opferhaltung schreiben wollen. "Ich war keines, ich verantworte alles, was ich getan habe." Was ihm am schwersten falle: "Ich arbeite noch daran, mir selbst zu vergeben." Regelmäßig werde er von Scham-Attacken heimgesucht.
"Ich würde all das nicht Comeback nennen. Ich nenne es Neustart."
Allerdings helfe ihm diese Haltung dabei, trocken zu bleiben: "Ich habe in meinem Kopf abgespeichert eine Liste mit den beschämendsten Dingen, die ich getan habe, und die kann ich anschauen, wann immer ich das Gefühl habe, ich bräuchte einen Drink."
Ist neben den Memoiren und der Netflix-Doku unter diesen Vorzeichen auch wieder mit dem Schauspieler Charlie Sheen zu rechnen? Im "People"-Interview weicht er aus: "Ich würde all das nicht Comeback nennen. Ich nenne es Neustart. Ich lebe ausschließlich für den nächsten Moment, was immer der auch bringen wird."