Stefan Raabs neue Show bei RTL+ hatte am Mittwoch Premiere - fünf Minuten vor "TV total" bei ProSieben. Nur wenige Stunden zuvor hatten die "Heavytones" verkündet, die Sendung von Sebastian Pufpaff geschlossen zu verlassen.
Reise in die Vergangenheit: Stefan Raab hat zum ersten Mal seine neue Show vorgestellt und dabei nahtlos an die Zeit vor seiner langen TV-Auszeit angeknüpft. Der Streamingdienst RTL+ veröffentlichte am Mittwochabend die erste Folge von "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab", die der Moderator als "erste Entertainment-Quiz-Competition-Hybrid-Show der Welt" angepriesen hatte.
Wie sich zeigte, handelt es sich um eine Art Best-of-Mischung seiner alten Hits "TV total" und "Schlag den Raab". Das Duell mit Raabs früherem Haussender ProSieben ist somit eröffnet. Nur fünf Minuten später lief die Sendung bei ProSieben - hier reagierte Sebastian Pufpaff mit bösem Humor auf die neue Situation. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass auch seine Band geschlossen zu Raab wechselt.
Raabs neue Show erinnert extrem an "TV total" - nur das Nippelboard wurde ersetzt
Der erste Teil von Raabs Show wirkte wie ein "TV total"-Reloaded. Alles begann mit Stand-up-Comedy und dem Abfeuern kleiner amüsanter Clips per Knopfdruck. Früher steuerte Raab die Kicher-Filmchen über Knöpfe am Schreibtisch (genannt "Nippel"), nun hat er dafür einen kleinen Hosentaschen-Computer, genannt "Meme-Pad". "Es muss auch mal technisch ein bisschen weitergehen", erläuterte er. Das Geräusch, das die Clips einleitet, klingt jetzt wie eine Fahrradhupe.
TV total Kult Classics Limitierte Fan-Box bei Amazon ansehen
Ziel seiner Witze: "Traumschiff"-Kapitän Florian Silbereisen, Unterhalter Jürgen Milski aus der "Big Brother"-Staffel 2000 und Musiker Peter Maffay. Auch das alles sehr bekanntes Personal. Pointen unterstrich Raab mit seinem typischen "Soo!" am Ende. Auffällig war zugleich, wie viel Spaß ihm das zu machen schien. Eine gewisse Lustlosigkeit, die ihm Kritiker am Ende seiner letzten TV-Phase bei "TV total" unterstellten, war in keiner Sekunde zu spüren. Raab war bester Dinge und auch bestens vorbereitet.
In der zweiten Hälfte entwickelte sich die Show in Richtung einer "Schlag den Raab" 2.0, mit Anleihen bei "Wer wird Millionär?" Das sei "so ein bisschen wie die böse Version von Günther Jauch", hatte RTL-Programmgeschäftsführerin Inga Leschek im Vorfeld erklärt). Raab stellte den Kandidaten Quizfragen und trat in verschiedenen kleinen Spielen gegen sie an. In einem Spiel bestand die Aufgabe darin, Autoreifen zu wechseln.
"Niemand weiß, ob er wirklich kommt": Pufpaff macht sich über Raab-Comeback lustig
Wer zwischen Raab und Pufpaff hin und her schaltete, konnte zwei unterschiedliche Strategien beobachten. Während Raab so tat, als gäbe es keine Konkurrenz, konterte Pufpaff mit Witzen. Raab imitierend, schritt er bei ProSieben feierlich eine Show-Treppe hinab, begleitet von zwei Assistenten mit kleinen Tischfeuerwerken in der Hand.
Anmoderiert wurde er mit den Worten: "Sieben Tage war er weg. Sieben Tage haben wir ihn nicht gesehen. Niemand weiß, ob er wirklich kommt. Und falls ja: Wie wird er aussehen? Hier ist - aber nur vielleicht - Sebastian Pufpaff." Diese Worte spielten auf das Brimborium an, das um Raabs Rückkehr am Wochenende gemacht wurde. Raab, bekannt als der kreative Kopf hinter und Moderator von "TV total", scheint Pufpaff wohl auch die "TV total"-Showband abgeworben zu haben.