Jugendsprache ändert sich rasant – und bleibt für Außenstehende oft ein Rätsel. Wer mitreden will, muss sich also updaten. Checkst du?
Wenn bald das neue Jugendwort verkündet wird, dürfte es wieder das eine oder andere fragende Gesicht geben - und vielleicht ja auch den Dialog «Checkst du?» «Ja, das crazy.» Beide Floskeln aus dem Alltag der Jugendlichen haben es in die Top 3 für das «Jugendwort des Jahres» geschafft. Auch der Begriff «Goonen» ist bei der Finalrunde mit dabei, wie der Langenscheidt Verlag in Stuttgart mitteilte.
Insgesamt wurden Stimmen im hohen sechsstelligen Bereich abgegeben – die weitaus meisten von jungen Menschen zwischen 11 und 20 Jahren. Hier sind die drei Top-Favoriten – mit Beispielen aus dem Alltag:
«Checkst du»
Nicht schwer zu kapieren: Wird oft am Ende eines Satzes genutzt, um sicherzugehen, dass das Gegenüber wirklich versteht, worum es geht. «Ich erklär’s dir jetzt zum letzten Mal, checkst du?»
«Das crazy»
Allzweckfloskel, wenn man sprachlos ist oder keine Lust auf eine richtige Antwort hat. Vergleichbar mit «Aha» oder «Okay». Beispiel: «Er hat ihr einfach vor dem ganzen Kurs einen Antrag gemacht! – das crazy.»
«Goonen»
Slangwort für stundenlange Selbstbefriedigung und exzessive Pornosucht. Der Begriff steht auch für die dauerhafte sexuelle Stimulation ohne Höhepunkt. «Für uns gehören auch sexuelle Begriffe zur Jugendsprache», betont das Langenscheidt-Gremium - und schiebt gleichzeitig eine Warnung nach: «Langes Selbstbefriedigen kann eine Dopaminsucht begünstigen und zu einer ungesunden Beziehung mit der eigenen Sexualität führen.»
Von Fremdscham bis Handy-Sucht
Das «Jugendwort des Jahres» gibt es seit 2008. Damals wurde «Gammelfleischparty» als Synonym für eine Ü-30-Party gekürt. Es folgte «hartzen» (2009) fürs Nichtstun und «Niveaulimbo» (2010) für eher flache Konversationen.
In den folgenden Jahren schafften es unter anderem die Worte «Swag» (steht für Coolness), «Yolo» («You only live once») und «Babo» (Boss) aufs Siegertreppchen. Eine weitere siegreiche Wortkreation: «Smombie» – eine Kombination aus «Smartphone» und «Zombie», was das Verhalten vieler ins Handy versunkener Menschen auf der Straße beschreiben soll.