Frühlingsanfang 2016: Wann kommt die Wärme?

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Der Frühlingsanfang wird mit dem Blühen der Schneeglöckchen eingeläutet. Foto: Ralf Hirschberger/dpa
Der Frühlingsanfang wird mit dem Blühen der Schneeglöckchen eingeläutet. Foto: Ralf Hirschberger/dpa

Frühlingsanfang 2016 ist am 20. März - zumindest kalendarisch. Biologen und Meteorologen sind da jedoch anderer Meinung.

Trüb, grau, Regen, Wind und Winterjacken: Im März wird der Winter langsam zur Qual und viele sehnen sich nach Sonne, Farben und Wärme, nach dem Frühling eben.

Doch der Frühlingsanfang lässt sich nur schwer auf ein genaues Datum festlegen. Astronomen, Meteorologen und Biologen verfolgen jeweils unterschiedliche Prinzipien. Deshalb gibt es auch drei verschiedene Daten für den Frühlingsanfang 2016. Eine Übersicht:


Wann ist der Frühlingsanfang 2016 - meteorologisch gesehen?

Der meteorologische Frühlingsanfang 2016 ist am einfachsten zu merken und zudem auch noch der mit dem frühesten Datum. Laut Meteorologen beginnt der Frühling nämlich immer am 1. März. Das wurde von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) festgelegt, um einfacher Statistiken für die vier Jahreszeiten erheben zu können. Dezember, Januar und Februar sind beispielsweise die Wintermonate. März, April und Mai gehören dem Frühling.


Wann ist der Frühlingsanfang 2016 - kalendarisch gesehen?

Der Frühlingsanfang 2016 ist für Astronomen eine eindeutige Sache. Sogar die genaue Uhrzeit steht schon fest. Der kalendarische Frühlingsanfang 2016 ist für den 20. März gelegt, genauer gesagt auf 05.30 Uhr. Ursache ist die Tagundnachtgleiche, auch Äquinoktium genannt. Dieses Phänomen tritt genau zweimal pro Jahr auf und markiert den Frühlings- beziehungsweise den Herbstbeginn. An diesen Tagen sind die Tage genauso lang wie die Nächte.


Wann ist der Frühlingsanfang 2016 - phänologisch gesehen?

Biologen stellen den phänologischen Frühlingsanfang fest, der sich nach dem aktuellen Entwicklungsstand der Pflanzen richtet. Dabei unterscheiden die Wissenschaftler drei Stufen. Die erste ist der Vorfrühling, der mit dem Blühen der Schneeglöckchen beginnt und vorüber ist, sobald die Salweide gelbe Pollen trägt. Die zweite Stufe ist der Erstfrühling. Dieser zeichnet sich durch das Blühen des Goldflieders und des Laubaustriebs der Stachelbeere aus und endet, sobald Birnbäume mit dem Blühen beginnen. Die letzte Stufe, der Vollfrühling, beginnt mit dem Blühen der Apfelbäume und endet, sobald die Eberesche in die Blüte kommt.


Zu welchem Zeitpunkt kommt der Frühling wirklich bei uns an?

Spürbar wird der Frühling mit der letzten phänologischen Stufe, dem Vollfrühling. Diese zieht vom Süden Europas mit der Zeit immer weiter nach Norden. Zuerst bemerkbar macht sich der Frühlingsanfang im portugiesischen Faro, meist gegen Ende Februar. Erst Ende Mai kommt der Frühling dann in der Regel in Finnland an, was immerhin 3600 Kilometer in 90 Tagen, beziehungsweise 40 Kilometer am Tag bedeutet.



In Deutschland macht sich der Frühlingsanfang zunächst in der Region um Freiburg bemerkbar. Das durchschnittliche Datum dafür ist der 20. April. Über Baden-Baden und Karlsruhe gelangt der Frühling schließlich nach Frankfurt und somit über den Main auch in fränkische Regionen.


Frühlingsanfang kommt tendenziell früher

Die gute Nachricht zuerst: Der Frühlingsanfang kommt tendenziell früher als noch vor einigen Jahren. Die schlechte Nachricht: Verantwortlich dafür ist der Klimawandel. Das kann neben phänologischen Merkmalen auch durch das Zugverhalten der Vögel festgemacht werden. Und die kommen in den vergangenen Jahren immer früher aus ihren Winterquartieren im Süden zurück, weil die Temperaturen in unseren Regionen schon früher als gewohnt wieder wärmer werden. Und sind die Zugvögel erst einmal in Franken, lässt der Frühlingsanfang auch nicht mehr lange auf sich warten. So heißt schon eine alte Bauernregel: Wenn die Drossel schreit, ist der Lenz nicht mehr weit!