Die Block-Kinder wurden in der Silvesternacht 2023/24 entführt. Weil die Mutter den Auftrag gegeben haben soll, steht sie als Angeklagte vor Gericht. Die Richterin hat sie nun streng ermahnt.
Die Vorsitzende Richterin im Hamburger Prozess um die Entführung der Block-Kinder hat der Angeklagten Mutter mit einem Haftbefehl gedroht. Grund dafür ist die Kontaktaufnahme von Christina Block zu einem Zeugen.
«In aller Deutlichkeit, dass diese Kammer nicht zögern wird, einen Haftbefehl zu erlassen, sollte die Kammer zu der Überzeugung kommen, dass Druck auf Zeugen ausgeübt wird», sagte die Vorsitzende der Strafkammer am Hamburger Landgericht, Isabel Hildebrandt, an die Angeklagte gerichtet.
Die Tochter des Gründers der Restaurantkette «Block House», Eugen Block, ist angeklagt, während eines langen Sorgerechtsstreits den Auftrag zur Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder in der Silvesternacht 2023/24 in Auftrag gegeben zu haben. Eine israelische Sicherheitsfirma soll den damals zehnjährigen Sohn und die 13-jährige Tochter aus der Obhut des in Dänemark lebenden Vaters entführt und nach Deutschland gebracht haben.
Erkranktem Zeugen gute Besserung gewünscht
Blocks Verteidiger Ingo Bott bestätigte, dass seine Mandantin einem erkrankten älteren Zeugen gute Besserung gewünscht habe. «"Gute Besserung!" ist keine Verdunkelung, gerade bei einer schweren Erkrankung darf man das wünschen», sagte Bott. Das Gericht selbst habe die Erkrankung des Zeugens bekanntgegeben.
Die Richterin erklärte weiter, es sei dem Gericht zugetragen worden, dass Christina Block auf Zeugen in Israel Druck ausübe, nicht in dem Prozess auszusagen. Der geständige, in Haft sitzende israelische Angeklagte wurde dazu von der Richterin befragt und gab an, er habe mit seinem Vater und einem Freund in Israel telefoniert. Dabei hätten sie davon berichtet. Es sei aber nicht klar, woher sie das wüssten. Möglicherweise hätten sie das in Zeitungen gelesen. Es könnten aber auch Gerüchte sein.
IT-Firma beschwor angebliche Gefahr durch Ex-Mann
Die israelische Sicherheitsfirma, die die Kinder aus Dänemark laut Anklage entführte, sollte nach Angaben von Christina Block nur die IT-Sicherheit im Hotel Grand Elysée verbessern. Die Rückholaktion hätten die Israelis auf eigene Faust und ohne ihr Wissen gemacht.
Die Firma wollte nach Angaben zweier Zeugen einen großen Auftrag von der gesamten Block-Gruppe. Der Geschäftsführer der Firma habe über ein Gefahrenpotenzial gesprochen, das angeblich von dem Ex-Mann von Christina Block, Stephan Hensel, ausgehe. Welche Gefahren konkret drohten, wurde aber nicht gesagt. «Am Ende des Tages konnten sie uns keine Beweise vorlegen», sagte der IT-Chef der Block-Gruppe als Zeuge.