Mehrere Festnahmen wegen Brandstiftung
Zuletzt waren in den sogenannten Autonomen Gemeinschaften Galicien, Kastilien und León sowie auch in Extremadura und Asturien insgesamt 13 Landstraßen gesperrt. In Galicien war auch eine Bahnverbindung unterbrochen. In einigen Dörfern und kleineren Gemeinden galt ein Ausgehverbot.
Bisher wurden vor allem dünn besiedelte Gebiete in Mitleidenschaft gezogen. Dabei wurden auch große Teile von Naturschutzgebieten zerstört. Das Dorf Palacios de Jamuz in León wurde teilweise zerstört, wie ein Video zeigte. Mehrere Menschen wurden unter dem Vorwurf der Brandstiftung festgenommen.
Tausende Angehörige der Feuerwehr, der militärischen Nothilfeeinheit UME, des Zivilschutzes und der Polizei bekämpfen seit Tagen die Flammen. Sie werden von Dutzenden Hubschraubern und Löschflugzeugen unterstützt.
Feuerwehrleute berichten von extremer Hitze, Rauch und schwer zugänglichen Einsatzgebieten. «Es ist, als wollte man einen Tsunami stoppen», zitierte die Zeitung «El País» einen Einsatzleiter in Ourense.
2025 eines der schlimmsten Brandjahre
Laut aktuellen Daten des Europäischen Waldbrandinformationssystems (EFFIS) wurden in Spanien seit Jahresbeginn (bis 16. August) mehr als 1570 Quadratkilometer (157.000 Hektar) Wald und Vegetation durch Brände zerstört - das entspricht der doppelten Fläche von Hamburg (755 Quadratkilometer).
Damit ist 2025 nach nur acht Monaten schon das drittschlimmste Brandjahr der vergangenen zwei Jahrzehnte, übertroffen nur von 2022 (rund 306.000 Hektar) und 2012 (knapp 190.000 Hektar).
Auch im Nachbarland Portugal brennt es derzeit so heftig wie seit Jahren nicht mehr. Mehr als 3.200 Einsatzkräfte bekämpften am Sonntag neun größere Brände. Kritisch war die Lage laut Zivilschutz vor allem in Arganil im Bezirk Coimbra sowie in Sátão im Bezirk Viseu im Zentrum des Landes. Auch Lissabon bat um EU-Hilfe und erwartet zwei Löschflugzeuge aus Schweden.
Landflucht spielt auch eine Rolle
Die im Zuge des Klimawandels häufigeren und längeren Trockenperioden sind in Spanien laut Experten nicht der alleinige Grund für die zunehmende Brandgefahr. Forst- und Buschlandflächen haben dort in den vergangenen 50 Jahren von zwölf Millionen auf 27 Millionen Hektar zugenommen. Viele dieser Wälder in Gebieten mit Landflucht werden kaum noch genutzt, sodass sich enorme Mengen brennbaren Materials ansammeln, berichtete RTVE.