Senior aus der Oberpfalz dreist abgezockt - Betrug fliegt erst auf, als er ins Ausland reist

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Ein Senior in der Oberpfalz überweist über Monate immer wieder Geld an eine angebliche Verehrerin im Ausland. Als er sie besuchen will, fliegt der Schwindel auf - und eine sechsstellige Summe ist weg.

Über einen Zeitraum von zwei Jahren hat ein Senior aus Lam im oberpfälzischen Landkreis Cham einen sechsstelligen Betrag an eine falsche Verehrerin überwiesen. Nach Angaben der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg wurde der 80-Jährige Opfer der sogenannten Love-Scam-Betrugsmasche.

Der Mann hatte im März 2023 eine SMS aus Kirgisistan erhalten, in der sich eine vermeintliche Frau als in Not ausgab. Unter dem Vorwand, dringend Geld für eine medizinische Operation zu benötigen, bat sie um Hilfe und täuschte dem Mann im Laufe der Zeit ihre Liebe vor. Die Betrügerin untermauerte ihre Geschichte nach Angaben der Polizei mit Fotos und einer vermeintlichen Reisepasskopie.

Senior aus der Oberpfalz überweist viel Geld an Love-Scammer - Konsulat erklärt den Betrug

Der Senior überwies daraufhin eine erste Geldsumme ins Ausland. In der Folge kam es zu über 50 weiteren Überweisungen unter verschiedenen Vorwänden. Erst als im September 2025 erneut ein vierstelliger Betrag gefordert wurde, brach der 80-Jährige den Kontakt ab und reiste eigenständig nach Kirgisistan, um die Person zu finden - jedoch ohne Erfolg. Am deutschen Konsulat sei ihm erklärt worden, dass er Opfer eines Betrugs geworden sei, heißt es weiter. Zurück in Deutschland erstattete er Anzeige.

Die Kriminalpolizei Regensburg ermittelt wegen Betrugs. Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor Love-Scamming und rät, bei verdächtigen Online-Kontakten kein Geld zu überweisen, Nachrichten zu sichern, den Kontakt abzubrechen und Anzeige zu erstatten. In Oberfranken überwies eine Seniorin zudem viel Geld an eine unbekannte Person, die sich online als Elon Musk ausgegeben hatte. Auch er täuschte vor, Geld für eine dringend benötigte Operation zu brauchen.

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Vorschaubild: © Karl-Josef Hildenbrand/dpa