Nachgefragt: Der, die oder das Gott?

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Zeichnung: Klaus Stuttmann
Zeichnung: Klaus Stuttmann

Auch der Papst sagt: Gott ist weder Mann noch Frau. Aber kann man deshalb auch "das Gott" sagen? Familienministerin Kristina Schröder sagt ja zum Neutrum - wir haben nachgefragt, beim Protestanten Günther Beckstein und beim katholischen Pfarrer und Dekan Kilian Kemmer.

Günther Beckstein, Ex-Ministerpräsident Bayerns und Vize-Präses der evangelischen Kirche: "Streng theologisch hat Frau Ministerin Schröder recht, weil Gott über einem Geschlecht steht. Für mich persönlich aber ist Gott emotional der Vater, Christus der Sohn und Maria die Mutter, die ich auch als Protestant sehr schätze. In der Weihnachtszeit sind natürlich auch Ochs, Esel und Schafe, die für die Schöpfung stehen, wichtig. Ich persönlich fühle mich als einer der Hirten, die das Jesuskind anbeten."

Kilian Kemmer, Pfarrer und Dekan in Höchstadt an der Aisch in Mittelfranken: "Die ganze Diskussion über das mögliche Geschlecht Gottes hat mich schon ein wenig schmunzeln lassen. Schließlich geht die Kirche seit ältester Zeit davon aus, dass Gott übergeschlechtlich ist. Es handelt sich wohl eher um ein grammatikalisches Problem.
Meinen Schülern sage ich immer, nur weil es ,die Badehose‘ heißt, handelt es sich noch lange nicht um ein Kleidungsstück für Frauen. Umgekehrt sei ,der Bikini‘ schließlich kein Bekleidungsstück für Männer. Man darf das alles nicht zu hoch hängen."

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