Am Sonntag, 10. Mai , ist Muttertag. Mutti darf hochleben, bekommt Blumen und Präsente und auch mürrische Männer bringen Frühstück ans Bett. Doch was steckt hinter dem Tag? Und was könnte man schenken? Wir verraten es Ihnen.
In den Läden liegen Milkaherzen und Merci-Pralinen aus. An jeder Tankstelle gibt's rote Rosen zum doppelten Preis: Der zweite Sonntag im Mai, der Muttertag, ist ein Hochfest für den Handel. Und das, obwohl die schönsten und persönlichsten Geschenke kaum käuflich zu erwerben sind: Denn wer es mit Mutti richtig gut meint, verfasst vielleicht ein Gedicht oder bastelt etwas Schönes. Letzteres kommt nicht nur für Kinder in Frage.
Knapp neun Millionen Mütter gibt es laut Statistischem Bundesamt allein in Deutschland: Die Managerinnen der Familie sind: Köchin, Chauffeurin, Dekorateurin, Kindermädchen und Krankenschwester in einer Person. Und all das mit ganz viel Liebe. Tagtäglich zeichnet sich Mama durch ihr Allroundtalent aus und ohne sie geht gar nichts. Deshalb lassen wir sie einmal im Jahr so richtig hochleben.
Aber woher kommt der Brauch des Muttertags eigentlich? Wieso gibt es ihn? Wie war er ursprünglich gedacht und wie hat er sich entwickelt? Wir klären für Sie die Fragen rund um das Fest der Mütter.
Woher kommt der Muttertag? Aus einigen Quellen geht hervor, dass schon die Griechen den Brauch des Mutterkults gepflegt haben und in England ab dem 13. Jahrhundert der so genannte "Mothering Sunday" begangen wurde.
Als nationaler Feiertag wurde der Muttertag 1914 in den USA etabliert. Als Begründerin gilt die Lehrerin Anna Jarvis. In Erinnerung an ihre verstorbene Mutter begann sie ab 1907, für die Einführung eines offiziellen Muttertags zu kämpfen: Sie appellierte an Politiker, Geschäftsleute, Geistliche und Frauenvereine und konnte viele von ihrer Idee überzeugen: Bereits zwei Jahre später wurde in 45 Staaten der USA ein Muttertag begangen. Am 8. Mai 1914 erklärte der US-Kongress dann jeden zweiten Sonntag im Mai zum offiziellen Mutter-Gedenktag.
Über England kam die Idee wenige Jahre später nach Europa: 1917 wurde der Muttertag in der Schweiz eingeführt, 1918 in Norwegen, 1919 in Schweden und 1923 dann in Deutschland. Hier war es übrigens der Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber, der mit "Ehret die Mutter"-Plakaten den "Tag der Blumenwünsche" propagierte.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Feier des Muttertags mit der Idee der "germanischen Herrenrasse" verknüpft. Besonders kinderreiche Mütter wurden als Heldinnen des Volkes gefeiert, da sie den "arischen Nachwuchs" fördern sollten. 1933 wurde der Muttertag zum öffentlichen Feiertag erklärt und erstmals am 3. Maisonntag 1934 als "Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter" mit der Einführung des Reichsmütterdienstes in der Reichsfrauenführung begangen. Die religiös anmutenden Feierlichkeiten ("Mütterweihen") wurden in Konkurrenz zu christlichen Feiern auf den Sonntagmorgen angesetzt.
In der DDR wurde der Muttertag offiziell nicht begangen, stattdessen wurde der Internationale Frauentag am 8. März gefeiert.
Warum schenken wir Blumen zum Muttertag? Dass am Muttertag bevorzugt Blumen verschenkt werden, ist indirekt auf die US-amerikanische Lehrerin Anna Jarvis zurückzuführen, die auch als Begründerin des Muttertags gilt. Sie verteilte am dritten Todestag ihrer Mutter Hunderte rote und weiße Nelken an die Anwesenden. Bis die Blumen-Idee kommerziell wurde, verging noch etwa ein Jahrzehnt. Dann begannen Blumenhändler in aller Welt damit, speziell für Blumensträuße zum Muttertag zu werben.
Wann ist in anderen Ländern Muttertag? Insgesamt wird der Muttertag in mehr als 40 Ländern gefeiert. Die meisten legen den Feiertag auf den zweiten Sonntag im Mai. Neben Deutschland auch Chile, Neuseeland, Pakistan, Tschechien und mindestens ein Dutzend weiterer Länder.
Aber es gibt auch viele Ausnahmen: In Israel fällt der Muttertag meist in den Februar. In Spanien feiert man den Muttertag dagegen zusammen mit dem Tag zu Ehren der Mutter Gottes, heuer am 3. Mai. Und in Nepal wird der Muttertag am 24. April gefeiert, kann aber auch fünf Tage früher oder später stattfinden - je nachdem, auf welchen Tag der erste Monat im Bengalischen Kalender fällt.
In Äthiopien fällt der Muttertag mit dem Eintreten der Regensaison im Oktober oder November zusammen: Wenn die ersten Regentropfen fallen, pilgern die Kinder zu ihrem Elternhaus zurück. Gefeiert wird mehrere Tage lang, wobei die Äthiopier vor allem ausgiebig speisen, tanzen und die Familie besingen.
Wie lang haben die Blumenläden am Muttertag auf? Diese praktische Frage stellt sich den meisten, vor allem den Männern, wohl jedes Jahr. Hier kommt die Antwort: Gemäß der Allgemeinverfügung des Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration vom 10. März 2015 dürfen alle Verkaufsstellen in Bayern, in denen "in erheblichem Umfang Blumen feilgehalten werden", am Sonntag, 10. Mai 2015, in der Zeit von 9 bis 13 Uhr für den Blumenverkauf geöffnet sein. Wichtig: Die Gesamtöffnungszeit darf die zugelassenen Verkaufszeit von vier Stunden nicht überschreiten.
Was kann ich meiner Mutter schenken? Weil jede Mutter anders tickt, sind auch die folgenden Ausführungen nur durch die Klischeebrille sinnvoll. Generell zählen vor allem der Gedanke und der persönliche Touch beim Muttertagsgeschenk:
Immer gut sind natürlich Blumensträuße. Vor allem Rosen gehen am Muttertag immer und Blumen sind seit jeher ein Zeichen der Wertschätzung und Liebe. Und besonders freut sich die Mutter, wenn das Kind oder der Partner beweist, wie gut er sie kennt und welche Blumensorten sie besonders dufte findet.
Auch die Lieblingspralinen sind klassische Geschenke, mit denen man sich am Muttertag für 365 Tage All-inclusive Service und viel Liebe im Hotel Mama bedankt. Wer in diesem Jahr "aus der Reihe tanzen" möchte, kann aber auch ein selbstgekochtes Essen, einen herrlichen Ausflug oder einen Gutschein für einen schönen Wellness-Tag verschenken. Generell gilt: je kreativer, desto besser!
Welche Blumen schenke ich zum Muttertag? Rosen sind jedes Jahr die Nummer eins unter den verschenkten Blumen. Nach Angaben des Fachverbandes Deutscher Floristen sind sie während des gesamten Jahres die beliebtesten Schnittblumen.
Aber Vorsicht: Als Muttertagsgeschenk eignen sich Rosen nur, wenn sie auch die richtige Farbe haben. Rote Rosen zum Beispiel bedeuten leidenschaftliche Liebe und sind daher eher passende Blumen für den Valentinstag. Rosafarbene Rosen beispielsweise stehen für zarte Gefühle, orangefarbene Sorten drücken Glück, Wärme und Hoffnung aus. Sind die Rosen wiederum gelb, können sie zwar einerseits für Neid und Eifersucht stehen, andererseits drückt die Farbe aber auch Dankbarkeit, Glück und Freude aus - und diese Bedeutung passt perfekt zu einem Muttertagsgeschenk.
Es gibt sogar eigens für den Muttertag gezüchtete Rosensorten, die Namen wie "Mother's Day Rose", "Mother" oder schlicht "Muttertag" tragen.
Passend sind zum Muttertag auch Orchideen. Sie symbolisieren Klugheit, drücken aber auch Bewunderung für die Beschenkte aus. Orchideen sind auch deshalb beliebt, weil sie besonders anmutig und elegant wirken.
Auch mit der Gerbera können Sie am Muttertag praktisch nichts falsch machen: Es gibt über 40 Arten von ihr, die in unzähligen Farben erhältlich sind. Wenn Sie die Lieblingsfarbe der Beschenkten kennen, sollte sich hier also auch die perfekt passende Blumenart finden.
Was kann ich am Muttertag machen? Ein Abend unter Frauen, ins Konzert gehen oder einfach nur mit der Familie Kaffee und Kuchen genießen: Die Möglichkeiten, den zweiten Maisonntag zu genießen, sind vielfältig.
Die meisten Mütter dürften sich über einen liebevoll gedeckten Frühstückstisch freuen. Wenn endlich mal nicht sie selbst diejenigen sind, die Speisen und Dekoration auf den Tisch bringen. Das zu realisieren, ist auf zweierlei Weise möglich: Entweder die Familie krempelt die Ärmel hoch, pflückt Deko-Blümchen, presst Saft, kocht frischen Kaffee und holt Brötchen. Oder man lädt Mutti einfach in ihr Lieblings-Restaurant zum Muttertags-Brunch ein. Hauptsache, Mama hat morgens mal so richtig frei!
Anschließend bietet sich ein ausgiebiger Spaziergang an. Eine Wanderung irgendwo im schönen Frankenland vielleicht. Oder ein Ausflug zu einer/m der zahlreichen Burgen und Schlösser in der Umgebung. Letztendlich bestimmen natürlich die besonderen Vorlieben der Mutter die Art und das optimale Ziel des Ausflugs. Aber im Kreise der Lieben dürfte es überall schön werden.
Um den Muttertag perfekt ausklingen zu lassen, können Sie ihrer Kochkunst freien Lauf lassen: Blumenkohl, Champignons und natürlich Spargel haben Saison. Sollten Sie in der Küche zwei linke Hände haben, dann gilt natürlich auch hier: Hauptsache ist, Mutti hat mal Ruhe. Ihr Lieblingsrestaurant sollten Sie ja kennen.