Darüber hinaus haben 41 Prozent der Männer zumindest manchmal Angst, dass ihre Partnerin sie langweilig finden könnte (Frauen: 37 Prozent). Gut jeder vierte Mann (27 Prozent) fürchtet, dass die Partnerin ihre eigenen Eltern, Geschwister oder Familienmitglieder über die Beziehung stellt. Und jeder Dritte (33 Prozent) hat zumindest hin und wieder die Befürchtung, seiner Partnerin finanziell nicht genug bieten zu können (Frauen: 27 Prozent).
Männer im mittleren Alter besonders verunsichert
Der verunsicherte Mann in den Dreißigern: Nach dem 30. Geburtstag mehr Ängste Insbesondere in der Phase zwischen dem 30. und 40. Geburtstag scheinen Männer von größeren Unsicherheiten geplagt. In dieser Altersgruppe weisen Männer über sämtliche Antwortmöglichkeiten hinweg höhere Ausprägungen auf als andere Altersgruppen. Fast jeder zweite Mann in seinen Dreißigern (48 Prozent) hat Angst vor einer Trennung. Auch die Sorge, betrogen zu werden, ist größer als bei anderen Altersgruppen, ebenso wie die Angst, nicht mehr attraktiv zu sein (52 Prozent), sexuell nicht mehr zu genügen (61 Prozent) oder langweilig zu sein (47 Prozent).
Die rosarote Brille schützt offenbar nicht vor Beziehungsängsten: Paare, die zwischen drei Monaten und einem Jahr zusammen sind, haben im Schnitt die meisten Ängste in Partnerschaften. Besonders die Sorge, nicht attraktiv genug zu sein, ist bei frisch Liierten erstaunlich hoch (59 Prozent). Ebenfalls hoch ausgeprägt ist in der frühen Phase einer Beziehung die Angst, verlassen (58 Prozent) und nicht geliebt zu werden (61 Prozent). Auch Bedenken, der Partner könnte die Karriere über die Beziehung stellen, sind zu Beginn einer neuen Liebe stärker (31 Prozent).
Angst vor sexueller Unzufriedenheit wächst mit Beziehungsdauer
Es bestehen zu Anfang also vor allem Ängste, die mit der Existenz der Beziehung selbst in Zusammenhang stehen. Die Sorge, der Partner könnte sexuell unzufrieden sein, erreicht dagegen erst nach drei bis fünf Jahren Beziehungsdauer ihren Höhepunkt. Insgesamt zeigt sich: Je länger ein Paar zusammen ist, desto geringer sind auch die Beziehungsängste. Und: Wer angibt, in der Beziehung zufrieden zu sein, hat auch weniger Sorgen.
Das Gute zum Schluss: Wer älter ist, fühlt sich offenbar sicherer und angstfreier in seiner Beziehung. Insbesondere Themen wie Äußerlichkeiten, Trennung oder Fremdgehen werden mit dem Alter bei den meisten immer weniger relevant. Während sich unter 30 Jahren noch vier von zehn Liierten um die mögliche Untreue des Partners sorgen, ist es über 60 nur jeder Achte. Die Angst, das Sexleben könnte den Partner nicht zufriedenstellen, sinkt zwar auch deutlich, bleibt aber für viele Liierte auch im Alter zumindest hin und wieder ein Thema (18 bis 29 Jahre: 60 Prozent, über 60 Jahre: 39 Prozent).
Auch die Bedenken, nicht mehr attraktiv genug zu sein oder nicht mehr geliebt zu werden, werden seltener, ohne jedoch ganz zu verschwinden (18 bis 30 Jahre: 61 Prozent, über 60 Jahre: 28 Prozent).
Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner: Höherer Anspruch an die Beziehungsqualität sorgt für mehr Ängste Lieben heißt auch immer, sich zu öffnen und dem Partner sein Innenleben zu offenbaren, so Diplom-Psychologin Lisa Fischbach von ElitePartner. Damit steigt die Angst vor Verletzungen, ob in Form von Verlustängsten, der Angst vor Untreue oder davor, nicht auszureichen.
Gründe für zunehmende Beziehungsängste liegen darin, dass Partnerschaften heutzutage einem höheren Anspruch an die Beziehungsqualität ausgesetzt sind. Der Erwartungsdruck manifestiert sich deutlich in der Sorge umsinkende Attraktivität und unzureichende Sexualität. Langzeitpaare entwickeln aufgrund jahrelanger gemeinsamer Erfahrungen mehr Vertrauen in die Stabilität ihrer Partnerschaft, so dass Sorgen und Zweifel deutlich geringer ausfallen.