Die undatierte Computersimulation zeigt das Torliniensystem GoalControl-4D der Firma GoalControl. symbolbild: FIFA/GoalControl
Überraschend stimmen nur zwölf der 36 deutschen Profi-Klubs für die Einführung. Die Entscheidung ist falsch, meint Redakteur Benjamin Kemmer.
Die Deutsche Fußballliga (DFL) stimmt also gegen die Torlinientechnologie und damit gegen den Fortschritt im Fußball. Warum sollten auch solch schwere Fehler wie das FC-Bayern-Phantomtor von Thomas Helmer gegen Nürnberg, das immer noch jedem Club-Fan das Herz zerreißt, oder Stefan Kießlings Nicht-Tor der Vergangenheit angehören? Ja, solche Anekdoten gehören zum Fußball, aber der Sport hat sich weiterentwickelt. Der Ball läuft schneller, die Spieler sind technisch versierter, nur das Spiel selbst verharrt bei der Technik des vergangenen Jahrhunderts.
Die DFL war immer vorn dabei, wenn es um Kritik an den "alten Herren" bei der Fifa ging, die sich gegen jede Regelneuerung sperrten. Jetzt aber, wenn es darum ginge, beim Fortschritt vorn dabei zu sein, kneift sie. Gegen die Empfehlung der Fifa, die die Technik bei der WM einsetzt. Gegen den Wunsch der Schiedsrichter, die weiterhin die Leidtragenden sein werden, weil eine Fehlerquelle ihrer Arbeit nicht ausgeschaltet wurde. Schade DFL, das war ein Schritt zurück.