Feuerwerk auch auf den Rängen: Fans von Hansa Rostock brennen kurz vor Spielbeginn der DFB-Pokalpartie zwischen dem 1. FC Nürnberg und Hansa Rostock am 1 ...
Daniel Löb (dpa)
DFB-Pokalspiel 1. FC Nürnberg - Hansa Rostock
Rostocks Dennis Dressel (l) lenkt den Schuss von Nürnbergs Lukas Schleimer (2.v.l) zur Ecke.
Daniel Löb (dpa)
DFB-Pokalspiel 1. FC Nürnberg - Hansa Rostock
Nürnbergs Spieler bejubeln den 3:2-Führungstreffer im DFB-Pokalspiel gegen Hansa Rostock.
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DFB-Pokalspiel 1. FC Nürnberg - Hansa Rostock
Das Team vom 1.FC Nürnberg jubelt nach dem 3:2-Sieg über Hansa Rostock im DFB-Pokal.
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Der 1. FC Nürnberg ist gegen Hansa Rostock fast schon raus im DFB-Pokal. Doch dann kommt Felix Lohkemper - und schießt die Franken ganz spät ins Glück. Der Club ist damit der letzte Vertreter im Pokal aus ganz Bayern - und hofft nun auf einen "geilen Gegner".
Joker Felix Lohkemper hat den 1. FC Nürnberg im Nachsitzen gegen den FC Hansa Rostock ins Achtelfinale des DFB-Pokals geschossen. Im emotionalen Duell zweier Fußball-Zweitligisten verblüffte die Mannschaft des früheren Club-Trainers Alois Schwartz beim 2:3 (2:2, 0:0) nach Verlängerung zwar mit zwei trocken herausgespielten Treffern. Die Nürnberger bewiesen am Mittwochabend (1. November 2023) aber starke Nehmerqualitäten und bejubelten nach einer echten Zitterpartie ihren Doppeltorschützen Lohkemper.
Rostocks erste Führung durch Junior Brumado in der 58. Minute konterte Kanji Okunuki (63.). Nach Christian Kinsombis (74.) vermeintlichem Siegtor vor 28.489 Zuschauern rettete Lohkemper (90.+5) die Nürnberger auf den allerletzten Drücker in die Verlängerung. Mit einer Bogenlampe in der 99. Minute schoss der Stürmer seinen Club sogar in die nächste Runde. Youngster Can Uzun (120.+1) scheiterte noch mit einem Foulelfmeter.
Doppeltorschütze Lohkemper beschert 1. FC Nürnberg Pokal-Achtelfinale
Ein Feuerwerk brannten die Rostocker nur im Gästeblock ab. Für den Einsatz von Pyrotechnik auf den Rängen wird Hansa bestraft werden. Rauchschwaden zogen noch Minuten nach dem Anpfiff über den Rasen im Max-Morlock-Stadion. Die Nürnberger hatten zwar mehr Ballbesitz, sie konnten sich aber in den ersten 45 Minuten keine zwingende Torchance erarbeiten.
Die konternden Rostocker erwischten dagegen einen Topstart in die zweite Hälfte. Svante Ingelsson konnte auf der rechten Seite unbedrängt auf Junior Brumado flanken, der Innenverteidiger Ivan Marquez abschüttelte und im Hansa-Block die nächste Pyro-Show auslöste.
Die Mannschaft von Trainer Cristian Fiel, in der Vorsaison erst im Viertelfinale des DFB-Pokals am VfB Stuttgart gescheitert, war nun gereizt. Nur eine Minute nach seinem Fehlschuss stand der Japaner Okunuki auf der linken Seite frei und knallte einen Rechtsschuss zum Ausgleich ins Tor von Markus Kolke.
1. FC Nürnberg als letzte Mannschaft aus Bayern noch im DFB-Pokal dabei
Hansa reagierte cool. John Patrick Strauß scheiterte noch an der Latte, doch den Abpraller versenkte der erst sechs Minuten zuvor eingewechselte Kinsombi im Netz. Die weiter drängenden Franken erlöste der erst in der 85. Minute ins Spiel gebrachte Lohkemper schließlich mit zwei Rechtsschüssen. Nach einer Rettungstat von Club-Keeper Christian Mathenia scheiterte Uzun sogar noch vom Punkt.
Mit einem Wunschgegner im Achtelfinale wollte sich Nürnbergs Trainer Fiel nach der Zitterpartie nicht befassen. "Ich weiß noch nicht mal, wer noch alles dabei ist", meinte der Coach der Franken nach dem emotionalen 3:2 nach Verlängerung am Mittwochabend. Die Auslosung könne er ohnehin nicht beeinflussen, der DFB-Pokal sei aber ein "geiler Wettbewerb".
"Geiler Wettbewerb": So viel Geld bekommt der FCN für den Einzug ins Achtelfinale
Euphorisch nach dem Einzug ins Achtelfinale reagierte nicht nur der Trainer des 1. FC Nürnberg. "Wir sind gerade auf so einer Welle, die probieren wir mitzunehmen. Es macht unfassbar Spaß mit der Truppe", sagte Verteidiger Jannes Horn nach 120 Minuten, in denen der Club zweimal einen Rückstand aufgeholt hatte. "Wie wir zurückgekommen sind, das war Wahnsinn. Wir sind in diesem Jahr immer für eine Aktion gut."
Joker Lohkemper war sogar für zwei starke Aktionen gut. Fiel brachte den Stürmer in der 85. Minute, als die Aussichten immer trüber wurden. Erst rettete Lohkemper (90.+5) die Nürnberger nach Christian Kinsombis (74.) vermeintlichem Siegtor vor 28.489 Zuschauern auf den allerletzten Drücker in die Verlängerung. Mit einer Bogenlampe in der 99. Minute schoss er die Franken dann sogar in die nächste Runde. "Das ist Wahnsinn, wenn du von der Bank so nachlegen kannst", befand Horn.
Matchwinner Lohkemper attestierte sich selbst ein "überragendes Gefühl" nach dem Pokal-Fight: "Sowas habe ich persönlich noch nicht erlebt. Das war schon ein Highlight für mich. Das war heute ein richtig geiles Pokalspiel, wie man es sich vorstellt".
Rostocks erste Führung durch Junior Brumado in der 58. Minute hatte Kanji Okunuki (63.) gekontert. Die Nürnberger drückten aber auch nach Kinsombis Treffer weiter. Diese Nehmerqualitäten zeichnen den Club unter Fiel mittlerweile aus. "Wir haben immer daran geglaubt", äußerte Mittelfeldspieler Florian Flick. "Es hört sich komisch an, aber solange der Schiedsrichter nicht abpfeift, kann alles passieren."
Genau dieses Mantra hat Fiel der Mannschaft in seiner ersten Saison eingeimpft. "Solange das Spiel läuft, warum sollten wir nicht daran glauben? Das kommt von innen", erklärte Fiel nur drei Tage vor dem stimmungsvollen Duell in der 2. Bundesliga am Samstag gegen den FC Schalke 04. "Ich meine: Hallo! Wir treten an, um zu gewinnen." Der von Youngster Can Uzun (120.+2) verschossene Foulelfmeter war da nur ein kleiner Schönheitsfleck an diesem mitreißenden Nürnberger Pokal-Abend.
Am Sonntag wird das Achtelfinale ausgelost, für das die Nürnberger 862.400 Euro alleine an Prämie kassieren. Ausgetragen wird die nächste Runde dann am 5./6. Dezember. Fiel wollte sich zum nächsten Gegner ja nicht äußern. Dafür beschrieb Horn zumindest seine grobe Wunschvorstellung. "Ich hoffe, dass wir einen geilen Gegner kriegen", sagte der abgekämpfte Verteidiger.
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