Chris Fleming vor einer neuen Herausforderung

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Chris Fleming wird wohl neuer Trainer des DBB-Teams. Foto: Andreas Gebert/dpa
Chris Fleming wird wohl neuer Trainer des DBB-Teams. Foto: Andreas Gebert/dpa

Der ehemalige Trainer des Serienmeister Brose Baskets Bamberg wird wohl der nächste deutsche Bundestrainer. Sein langjähriger Weggefährte Wolfgang Heyder meint: "Chris ist ein Glücksfall für den DBB."

Es sollte ein gut gehütetes Geheimnis bleiben, wer der neue Basketball-Bundestrainer in Deutschland wird. Doch am Mittwoch verdichteten sich die Gerüchte, dass der ehemalige Bamberger Meistercoach Chris Fleming Nachfolger von Emir Mutapcic als Nationaltrainer werden wird. Der Bosnier hatte das DBB-Team in einer durchwachsenen Qualifikation zur Europameisterschaft 2015 geführt. Wie einzelne Medien berichteten, soll Fleming einen Vertrag bis nach den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro bekommen und damit auch bei der Heim-EM im kommenden Jahr an der Seitenlinie stehen.

Es ist schon länger bekannt, dass Chris Fleming der Wunsch-Kandidat von DBB-Präsident Ingo Weiss ist. Dessen Vizepräsident Armin Andres, der selbst lange Jahre das Bamberger und das deutsche National-Trikot trug und auch in Bamberg wohnt, ist beim DBB für den Bereich Leistungssport zuständig und war maßgeblich am Fleming-Deal beteiligt. Andres erklärte schon vor längerer Zeit: "Chris wäre eine sehr gute Lösung." Aktuell verweigerte er aber jeglichen Kommentar.

"Chris beim DBB immer Thema"
Auch für Flemings langjährigen Weggefährten Wolfgang Heyder ist es eine gute Wahl des DBB gewesen, den gebürtigen US-Amerikaner zu verpflichten. "Chris war beim Basketball-Bund immer wieder ein Thema, denn es gibt meines Erachtens in Deutschland nicht allzu viele Trainer, die dieses Amt ausfüllen können", erklärt Heyder, der auch weiß, dass sich das DBB-Interesse an Fleming nach dessen Entlassung am Ende der letzten Saison noch verstärkt hatte. Die Brose Baskets und der Coach gingen nach vier Meisterschaften und drei Pokalsiegen in sechs Jahren im Juni getrennte Wege. "Chris ist ein Glücksfall für den DBB. Vor allem, wenn man sieht, wie viele junge Talente es in Deutschland gibt. Hier ist er einfach der richtige Trainer", so Heyder, der wie Fleming bei den Bambergern den Hut nehmen musste.

Nichtsdestotrotz haben auch die Brose Baskets bei der Verpflichtung des neuen Nationaltrainers "ihre Finger im Spiel". Denn Fleming besaß noch einen gut dotierten Vertrag bis 30. Juni 2016. Dieser wurde aber nun wohl aufgelöst. Von Seiten des Vereins war am Mittwoch ebenfalls keinerlei Stellungnahme zu erhalten. Wie von Mediendirektor Thorsten Vogt zu erfahren war, werde man sich erst nach der DBB-Pressekonferenz am Freitag zu diesem Thema äußern.

Mit Fleming setzt der Verband wieder auf einen hauptamtlichen Bundestrainer. Mutapcic hatte die DBB-Auswahl nur in der EM-Qualifikation betreut. Der frühere Trainer von Alba Berlin galt anfangs auch als Kandidat für eine langfristige Lösung. Allerdings hatte der deutsche Meister Bayern München, wo Mutapcic als Assistent von Svetislav Pesic tätig ist, signalisiert, den Bosnier halten zu wollen.

Bei der EM 2015, wo es um die Olympia-Tickets geht, findet eine Vorrunde in Berlin statt. Auch Superstar Dirk Nowitzki hat sein Comeback im Nationaltrikot in Aussicht gestellt. Die Auslosung findet am 8. Dezember im Disneyland von Paris statt. Die Türkei steht bereits als Vorrundengegner des deutschen Teams fest.