FCN gegen SV Elversberg: So macht der 1. FC Nürnberg den Klassenerhalt klar
Autor: Alexander Kroh
Nürnberg, Freitag, 10. Mai 2024
Der 1. FC Nürnberg kann sich im letzten Heimspiel der Saison von allen Abstiegsängsten befreien - einen Sieg gegen SV Elversberg vorausgesetzt. Spiel eins nach der Entlassung von Dieter Hecking wird auch zur Bewährungsprobe für Club-Coach Cristian Fiél.
Der 1. FC Nürnberg bestreitet am 33. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga sein letztes Heimspiel der Saison. Am Samstag (13 Uhr) ist der SV Elversberg zu Gast im Max-Morlock-Stadion - hier gibt es das Spiel live im TV und im Stream. Für den FCN geht es um nicht weniger als den Klassenerhalt, denn der ist auch zwei Spieltage vor Saisonende noch nicht in trockenen Tüchern.
37 Punkte, so viele hat der Club aktuell, könnten am Ende zwar für den Nicht-Abstieg reichen, darauf sollten sich die Franken allerdings nicht verlassen. Der Gegner aus dem Saarland ist als Aufsteiger des Vorjahres bereits gerettet, 43 Punkte hat der letztjährige Drittliga-Meister bereits angesammelt - eine starke Premierensaison in Liga zwei für die Sportvereinigung. Im Hinspiel setzte sich der Club knapp mit 1:0 in Elversberg durch. Wer hat dieses Mal die Nase vorn?
FCN muss weiter um Klassenerhalt zittern - hat ihn aber in der eigenen Hand
Die Ausgangslage für den 1. FCN ist klar: Holt man drei Punkte gegen Elversberg, ist der Club definitiv durch. Auch ein Unentschieden sollte ziemlich sicher für den Klassenerhalt reichen. Rechnerisch wäre dann nur noch die Relegation möglich. Dafür müsste aber der SV Wehen Wiesbaden seine beiden verbleibenden Spiele (in Braunschweig und am 34. Spieltag gegen St. Pauli) gewinnen, der 1. FC Kaiserslautern am 33. Spieltag gewinnen und Braunschweig am letzten Spieltag beim FCK dreifach punkten. Klingt alles relativ unwahrscheinlich. Doch die Situation bereitet Club-Profi Benjamin Goller große Sorgen – zerbricht der FCN am Punkte-Druck?
Verliert der FCN auch gegen Elversberg, geht der bange Blick in Richtung Konkurrenz. Nicht nur das Ergebnis zwischen Braunschweig und Wiesbaden ist dann für Nürnberg relevant, sondern auch die Ergebnisse aus Gelsenkirchen (hier ist Hansa Rostock zu Gast) und aus Berlin (der 1. FC Kaiserslautern spielt gegen die Hertha). Gut für den Club ist, dass Braunschweig und Wiesbaden direkt gegeneinander spielen und damit nicht beide gewinnen können. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte der FCN aber möglichst selbst noch Punkte holen, wenigstens einen.
Im Hinspiel gelang das den Nürnbergern in Elversberg. Das knappe 1:0 reichte am Ende sogar für den Dreier. Das goldene Tor am 10. Dezember 2023 erzielte Daichi Hayashi in der 83. Spielminute - es war und bleibt vermutlich auch der letzte Treffer des Japaners im Nürnberger Dress. Wegen einer Knie-OP ist die Saison für den 26-jährigen Leihspieler von VV St. Truiden gelaufen. Ebenfalls noch erwähnenswert: In Elversberg verletzte sich die damalige Nummer 1 Christian Mathenia und wurde in der 71. Minute durch Carl Klaus ersetzt. Was damals noch keiner ahnen konnte: Es sollte die Wachablösung im Club-Tor werden. Bis heute kam für Mathenia keine einzige Spielminute mehr dazu.
Spiel eins nach Dieter Hecking: Fiél muss jetzt liefern
Aus der Gesamtbilanz zwischen dem 1. FC Nürnberg und Elversberg in Liga 2 lässt sich nicht viel ableiten. Denn das 1:0 für Nürnberg im Hinspiel war das erste Aufeinandertreffen überhaupt im Fußball-Unterhaus. Für die SVE wird das Spiel am Samstag also eine Premiere, erstmals ist man am Valznerweiher zu Gast. Im Jahr 2010 traf man sich in der 2. Runde des DFB-Pokals. Damals spielte der Club noch in der Bundesliga und Elversberg in der Regionalliga. Der deutliche Klassenunterschied zeigte sich dann auch im Ergebnis. 3:0 gewannen die Franken vor 3600 Zuschauern durch Tore von Julian Schieber, Club-Legende Javier Pinola und Timmy Simons - auf der Nürnberger Bank saß damals İlkay Gündogan und auf der Trainerbank Dieter Hecking.
Bettwäsche, Fahnen, Shirts: Die besten FCN-Fanartikel auf Amazon ansehenApropos Hecking: Für den FCN ist es auch Spiel eins nach der Entlassung des ehemaligen Trainers und Sportvorstands. Während man bereits auf der Suche nach einem Nachfolger für Hecking ist, räumte der Aufsichtsrat im Nachgang auch Fehler beim Ablauf der Hecking-Abberufung ein. Spannend wird sein, ob sich die Fan-Kurve noch einmal zu Hecking positionieren wird oder ob jetzt auch Cheftrainer Cristian Fiél ins Visier gerät. Der 44-Jährige hat nach fünf Niederlagen am Stück nicht mehr allzu viel Kredit bei den Anhängern. Einige hätten anstelle des Sportvorstands wohl lieber den Trainer entlassen - oder gleich beide.