Das Coronavirus ist längst auch in der Wirtschaft angekommen. Welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, erklärt der Bayreuther Universitätsprofessor und Volkswirtschaftler Mario Larch. Der Experte ist sicher: "Kurzfristig kommt es zu erheblichen Auswirkungen."
Das Coronavirus sorgt für drastische Maßnahmen: Schulen sind längst geschlossen, Veranstaltungen abgesagt und erste Ausgangssperren in Bayern wurden verhängt. Im Freistaat wurde bereits am Dienstag (17. März 2020) der Katastrophenfall ausgerufen, inFranken.de hat darüber berichtet. Dass diese Maßnahmen wirtschaftliche Folgen mit sich bringen, steht außer Frage.
Über bereits vorhersehbare Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft und potenzielle Maßnahmen zur Verbesserung spricht Volkswirtschaftler Mario Larch. Als Lehrstuhlinhaber für Empirische Wirtschaftsforschung an der Universität Bayreuth beschäftigt er sich unter anderem mit der Analyse von internationalem Handel und multinationaler Unternehmenstätigkeit.
Coronavirus kann Konjunktur stärker abschwächen
Die momentane Lage lässt bereits erste Schlüsse auf die Wirtschaft zu, Larch spricht sogar von "erheblichen Auswirkungen". Hingegen seien mittel- und langfristige Folgen noch nicht klar abzuschätzen, hier "muss man noch das tatsächliche Ausmaß und den tatsächlichen Verlauf abwarten", so Larch. Bedingt sind die Auswirkungen von der Dauer wirtschaftlicher Einschränkungen.
Aktuell seien bereits "Einschränkungen in der Mobilität" spürbar. Dies führt der Volkswirtschaftler unter anderem auf die immer größere Anzahl an Firmen zurück, die "international tätig sind". Die dabei entstehenden Verluste lassen sich eingrenzen, vorausgesetzt der Zustand hält nur "für ein paar Wochen an". Allerdings betont Larch, dass sich "nicht alles " aufholen lasse.
Schon vor dem Ausbruch und vor allem der starken Verbreitung des Coronavirus war die Ausgangslage der Wirtschaft ungünstig. Bereits zuvor war "die Konjunktur sowohl in Europa als auch in den USA [...] am schwächeln". Nun verschärft Covid-19 die Situation womöglich. Kommen zum aktuellen wirtschaftlichen Standpunkt durch das Coronavirus bedingte Schwierigkeiten hinzu, dann verstärke dies "schon vorhandene strukturelle Probleme und kann dann schneller und zu einer stärkeren Abschwächung der Konjunktur kommen, als es ohne Covid-19 der Fall gewesen wäre."
Corona-Maßnahmen sorgen für schweren Verlust beim BIP
Die aktuell bis Ostern getroffenen Maßnahmen zur Entschleunigung bringen "unmittelbar starke Einbußen von drei Wochen" mit sich, was ein Verlust von sechs Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) bedeutet.