- Balkonkraftwerk spart bis zu 25 Prozent Energiekosten
- In Erlangen gibt es Fördermittel für das Balkonkraftwerk
- Diese Gemeinden im Landkreis Erlangen-Höchstadt machen mit
- Das 10.000-Häuser-Programm ist ausgebucht
Ganze zehn Tage Zeit hatten die Photovoltaik-Fans in der oberbayerischen Kleinstadt Penzberg, um sich ihr Balkonkraftwerk bezuschussen zu lassen. Aus dem Fördertopf, ausgestattet mit 30.000 Euro Haushaltsmittel, kamen nur 34 Antragstellende zum Zug. Danach waren die Mittel erschöpft. Auch Bürger*innen in Erlangen und im Landkreis mussten schnell sein, um die Chance auf Fördermittel wahrzunehmen. Das erweiterte Kontingent für das 10.000-Häuser-Programm ist mittlerweile ausgeschöpft. In diesem Artikel erfährst du, wie du an weitere Fördermittel kommst. Tipp: Eine ausführliche Liste mit den Förderprogrammen deutscher Kommunen findest du bei unseren Kollegen von finanztip.de.
Balkonkraftwerke: Energie und Anschaffungskosten
Balkonkraftwerke liegen voll im Trend. Und das geht so: Eine Mini-Photovoltaik-Anlage kaufen, aufstellen oder am Geländer anbringen, Stecker in die Dose und schon fließt der eigene Strom ins Netz. Mit viel Sonne im Rücken kannst du so Teile deines Strombedarfs decken.
Die Investition in ein Balkonkraftwerk ist nicht nur gut für die Umwelt. Auch ohne Eigenheim kannst du diese Mini-Solaranlage zum Beispiel ganz einfach auf deinem Balkon in einer Mietwohnung anbringen. Sie bietet außerdem eine kostengünstige Alternative zu einer kompletten PV-Anlage.
Die Kosten für einen Stromspeicher liegen meist zwischen ca. 7.000 Euro und ca. 20.000 Euro - eine komplette Photovoltaik (PV)-Anlage samt Stromspeicher kostet für ein Einfamilienhaus meist um die 16.000 Euro. Bei einem Balkonkraftwerk, mit einem normkonformen Stecker, musst du für Geräte und Zubehör zirka 600 Euro investieren. Hinzu kommen nochmal zirka 250 Euro für die Elektroinstallation, was jedoch vom jeweiligen Dienstleister abhängt.
Noch auf der Suche nach dem passenden Zuhause? immo.inFranken.de!Fördermittel der Stadt Erlangen
Auch die Stadt Erlangen fördert die Investition in Photovoltaik-Anlagen und Balkonkraftwerke. Die Förderung gibt es für die verschiedene Anlagen in folgendem Umfang:
- Solaranlagen werden mit 150 Euro je kWp (Kilowatt-Peak oder kWp ist ein Maß für die Leistung einer Photovoltaikanlage) installierter Leistung gefördert - maximal bis zu 4.500 Euro. In einem durchschnittlichen Jahr werden pro kWp etwa 900 bis 1.000 kWh (= Kilowattstunden) an Strom erzeugt.
- Batteriespeicher werden mit 150 Euro je kWh nutzbare Speicherkapazität gefördert - maximal bis zu 1.050 Euro.
- Balkonkraftwerke werden mit 50 Euro je 100 kWp installierter Leistung gefördert - maximal bis zu 300 Euro. Mit einem 600 Watt Balkonkraftwerk kann also die maximale Förderung von 300 Euro beantragt werden.
Möchtest du dich über eine Förderung informieren oder einen Antrag stellen, solltest du einige Hinweise beachten. Dafür stellt dir die Stadt Erlangen Informationen und Anträge zur Verfügung:
- Was alles gefördert wird und welche Überlegungen dahinterstecken, erfährst du aus den Förderrichtlinien der Stadt Erlangen.
- Ohne einen Antrag gibt es kein Geld. Daher ist es wichtig, den Förderantrag der Stadt Erlangen sorgfältig auszufüllen.
- Auch Balkonkraftwerke brauchen eine Registrierung bei den Stadtwerken Erlangen. Dieses kannst du über das Formular für Balkonkraftwerke anmelden.
Noch ein Tipp: Wer ein Balkonkraftwerk plant, sollte sich beeilen. Kommunale Fördergelder gibt es nur solange die angesetzten Mittel noch nicht ausgeschöpft sind. Welche anderen Städte in Deutschland noch fördern, liest du hier.
Diese Gemeinden im Landkreis Erlangen-Höchstadt machen mit
Nicht nur die Stadt Erlangen unterstützt die Bürger*innen bei der Investition in Balkonkraftwerke und Solaranlagen. Auch viele Gemeinden des Landkreis Erlangen-Höchstadt fördern erneuerbare Energien, energetische Sanierungen und andere Investitionen in den Klimaschutz. Dazu gehören unter anderem folgende Gemeinden:
- Adelsdorf: Hier gibt es unter anderem eine Förderung für Photovoltaik-Anlagen oder Plug-In-Photovoltaik-Anlagen (steckerfertige Balkon-Photovoltaik-Anlagen) oder festinstallierte Stromspeicher.
- Bubenreuth: Hier gibt es etwa eine Förderung für Stromspeicher bei der Nachrüstung bestehender PV-Analgen bis 8 kWh oder eine Balkon-PV-Anlage.
- Buckenhof: Hier gibt es zum Beispiel eine Förderung für Photovoltaik-Anlagen, Plug-In-Photovoltaik-Anlagen und PV-Batteriestromspeicher.
- Heroldsberg: Hier gibt es eine Förderung für Photovoltaik-Anlagen sowie Batteriespeicher für Photovoltaik-Anlagen.
- Herzogenaurach: Hier gibt es eine Förderung für Photovoltaik-Anlagen und Solar-PV-Speicher.
- Marloffstein: Hier gibt es eine Förderung für Plug-In-Photovoltaik-Anlagen sowie Photovoltaikanlagen.
- Spardorf: Hier gibt es eine Förderung für Photovoltaik-Anlagen, Plug-In-Photovoltaik-Anlagen und festinstallierte Stromspeicher.
- Uttenreuth: Hier gibt es eine Förderung für Photovoltaik-Anlagen und Plug-In-Photovoltaik-Anlagen.
Für genauere Informationen kannst du dich am besten bei der jeweiligen Gemeinde nach Fördermitteln erkundigen. Eine ausführliche Liste mit den Förderprogrammen deutscher Kommunen für Balkonkraftwerke hat finanztip.de zusammengestellt.
Städteprogramme für Balkonkraftwerke gibt es auch in Braunschweig, Freiburg und Stuttgart. Ab April 2022 kommen noch Köln, Moers und Hamm dazu. In Bremen und Bremerhaven ist ähnliches geplant.
Das 10.000-Häuser-Programm ist ausgebucht
Die Bayern lieben Sonnenenergie: Bayerische Photovoltaik-Dächer produzieren den meisten Strom in Deutschland. Die Bundesnetzagentur hat ermittelt, dass der Süden mit 16.214 erzeugten Megawatt (2021) ganz weit vorne liegt. Inzwischen ist die PV-Rallye ins Stocken geraten. Das von der bayerischen Landesregierung aufgesetzte 10.000-Häuser-Förderprogramm ist seit dem 22. April 2022 ausgebucht. Innerhalb von zwei Wochen gingen 13.000 Anträge ein.
Eine Wiederaufnahme der PV-Förderung durch den Freistaat ist derzeit (noch) nicht vorgesehen. Aber auch ohne Förderung kann die Kombination aus einer PV-Anlage und einem Batteriespeicher attraktiv sein. Die Anschaffungskosten für PV-Anlagen und Speicher sind in den letzten Jahren gesunken, die Strompreise aber extrem gestiegen. Dies gilt insbesondere, wenn du einen Zusatznutzen hast und zum Beispiel eine Notstromversorgung oder die Aufladung deines E-Bikes oder E-Autos damit verbinden kannst.
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