Heizen im Herbst: Ab wann sollte man die Heizung aufdrehen
Autor: Io Görz
Deutschland, Donnerstag, 09. November 2023
Die Temperaturen sinken wieder. Doch um Kosten zu sparen, zögern viele Menschen beim Einschalten der Heizung noch. Ab wann ist es sinnvoll, die Heizung aufzudrehen?
Die Energiepreise steigen und die Temperaturen fallen. Beim Blick auf das Wetter und den kommenden Herbst und Winter fragen sich viele: Heizung anmachen oder lieber doch die Decke um die Schulter werfen?
Auf die Frage, wann der Heizkörper angeworfen werden sollte, gibt es zwar keine eindeutige Antwort, aber zum Glück kann man sich an ein paar Richtwerten orientieren. Vor allem das Alter des Gebäudes und die gewünschte Innentemperatur sind gute Eckpunkte.
Heizen ist wichtig - sonst droht Schimmel
Eigentlich ist die Heizperiode grob vom 1. Oktober bis zum 31. März, doch häufig beginnen die Menschen hierzulande schon im September zu frösteln - kein Wunder, wenn es draußen stürmt und regnet und die Temperaturen deutlich unter 20 Grad fallen. Wie eine Eon-Umfrage aus dem Jahr 2020 ergab, schalten die meisten Deutschen die Heizung bei einer Tagesmitteltemperatur von unter 15 Grad Celsius ein - doch ist das sinnvoll?
Bei der Frage, ob man heizen sollte, ist nämlich nicht nur das eigene Wärmeempfinden ausschlaggebend, sondern auch die Bausubstanz. Heizt man zu wenig, sinkt zwar kurzfristig der Verbrauch, langfristig schadet man dem Gebäude aber. Wenn Räume auskühlen, steigt die Luftfeuchtigkeit an und Feuchtigkeit kondensiert an Wänden und Fensterrahmen - aber auch an Möbeln. Das führt schnell zu Schimmel. Im Winter kommt noch hinzu, dass Räume mit Wasserleitungen nicht zu stark auskühlen sollten. Fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, kommt zum Schimmel noch die akute Gefahr eines Wasserschadens durch platzende Wasserleitungen.
Als Richtwert für die Luftfeuchtigkeit gilt: Bei über 60 Prozent dauerhafter Luftfeuchtigkeit steigt die Gefahr von Schimmel stark an. Richtiges Heizen in Kombination mit dem richtigen Lüften kann das verhindern.
Heizung an - je nach Gebäudetyp und -alter
Ab welcher Außentemperatur man heizen sollte, hängt tatsächlich von Alter und Bauweise des Hauses ab. Grob kann man sich an dieser Aufteilung orientieren:
- Gebäude gebaut vor 1977: Heizung an bei 15 bis 17 Grad Celsius Außentemperatur
- 1977 bis 1995: 14 bis 16 Grad Celsius
- nach 1995 (Bau nach Wärmeschutzverordnung WSchV oder Energieeinsparverordnung EnEV): 12 bis 15 Grad Celsius
- Niedrigenergiehaus: 11 bis 14 Grad Celsius
- Passivhaus: 9 bis 11 Grad Celsius