Und die Zahlen, die das ZDF mit Bezug auf Biontech-Angaben nennt, sind durchaus beachtlich für die Krebsforschung: "Insgesamt hat der Konzern in der Onkologie derzeit 20 Programme in 24 laufenden klinischen Studien sowie sechs Programme bei Infektionskrankheiten in zehn klinischen Studien."
Die mRNA-Impfstoffe könnten zum entscheidenden Vorteil im Kampf gegen Krebs werden
Während der Corona-Pandemie hat es Biontech mit seinem mRNA-Impfstoff in den Fokus der Weltöffentlichkeit geschafft. Jetzt könnte das Unternehmen genau daraus auch Vorteile für die Forschung für ein Mittel gegen Krebs ziehen. Man hat weiter an Erfahrung im Umgang damit gewonnen.
Vereinfacht gesagt enthalten laut Definition mRNA-Impfstoffe den Bauplan für einen bestimmten Bestandteil des Virus. Dieser Bauplan wird künstlich hergestellt und besteht aus mRNA. Die Körperzellen nehmen die mRNA auf, lesen den Bauplan ab und produzieren das Spike-Protein. Das Immunsystem wird aktiviert und es werden Antikörper gebildet.
Wie die Pharmazeutische Zeitung (PZ) schreibt, ist der Vorteil, dass damit eine Art "Plattform" zur Impfstoffherstellung entwickelt wird, die es erlaubt, die Produktion von Impfstoffen sehr schnell an neu auftretende Pathogene oder auch an Mutanten bereits zirkulierender Pathogene anzupassen. Wie ein Bericht der Tagesschau aus dem Januar zur Krebsforschung aufzeigt, könnten es mit diesen mRNA-Impfstoffen wie folgt laufen: "Ein Tumor wird auf bestimmte Merkmale untersucht - sogenannte Neoantigene, die Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden. Die Neoantigene werden dann in eine mRNA übersetzt, die den Patienten als Impfung verabreicht wird. Daraufhin produziert das Immunsystem Antikörper, die gegen die Krebszellen gerichtet sind."
Zwei deutsche Pharmakonzerne in der Krebsforschung aktiv - Biontech und CureVac
Ebenfalls zur Sprache kommt in dem Text eine Studie, des US-Unternehmens Moderna aus dem Dezember 2022. Das amerikanische Pharmaunternehmen hatte genau wie Biontech in der Corona-Pandemie einen entscheidenden Impfstoff auf den Markt gebracht. Jetzt gab es demnach in einer klinischen Phase-2b-Studie einer individuellen Hautkrebstherapie basierend auf der mRNA-Technologie gute Ergebnisse zu vermelden.
Weiter heißt es dazu, dass das mRNA-Medikament mit einem Antikörpermedikament verabreicht wurde, das in der Behandlung von Hautkrebs etabliert ist. Die Studie hat gezeigt, dass das Risiko einer Rückkehr des Krebses oder dass Patient*innen sterben, mit dem mRNA-Medikament um 44 Prozent gesenkt werden konnte, stellt man es in den Vergleich zu Patient*innen, die nur mit dem Antikörpermedikament behandelt wurden.
Und noch ein anderes Biotechunternehmen aus Deutschland neben Biontech hat sich nach der Suche nach Corona-Impfstoffen dem Kampf gegen Krebs verschrieben. CureVac aus Tübingen entwickelt momentan laut Tagesschau drei Krebsimpfstoffe - auch gegen Hautkrebs.