"Planeten-Killer" lauert im Sonnensystem: Asteroid ist "potenziell gefährlich" für Erde

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Asteroid 2022 AP7 ist "potenziell gefährlich" für Erde
Eine Aufnahme des Asteroiden "2022 AP7" gibt es bisher zwar nicht, dieses Bild hat ein Künstler aber für das Forschungszentrum "Noirlab" angefertigt.
Asteroid 2022 AP7 ist "potenziell gefährlich" für Erde
DOE/FNAL/DECam/CTIO/NOIRLab/NSF/AURA/J. da Silva/Spaceengine

Die grelle der Strahlung der Sonne hielt ihn bisher versteckt, nun hat ein Forschungsteam aber einen 1,5 Kilometer-Asteroiden entdeckt. Und er könnte die Umlaufbahn der Erde kreuzen.

Es ist eine besondere, aber auch beunruhigende Entdeckung, die Astronomen nun im Weltall gemacht haben: Der Asteroid "2022 AP7" war aufgrund seiner Nähe zur Sonne bisher nicht zu erkennen, nun bewegt er sich aber auf die Erde zu. Es handle sich laut den Forschern um den "größten potenziell gefährlichen Asteroiden", der in den vergangenen acht Jahren gesichtet wurde.

Ein internationales Team hatte die Beobachtung mithilfe einer sogenannten "Dark Energy"-Kamera gemacht, die auf einem der Teleskope des "Cerro Tololo"-Observatoriums in Chile angebracht ist. Dabei wurden sogar drei "große, erdnahe Objekte" wahrgenommen, die im inneren Sonnensystem "lauern", wie es in einem Bericht des Astronomen Scott Sander Sheppard heißt.

Asteroid "2022 AP7": Astronomen wittern mögliche Gefahr

Die neuen Erkenntnisse wurden am 31. Oktober 2022 zudem auf der Homepage des amerikanischen Forschungszentrums "Noirlab" veröffentlicht. Die drei Asteroiden seien demnach bisher durch die grelle Strahlung der Sonne versteckt geblieben. Die Population bewege sich aber in der Umlaufbahn der Erde sowie des Planeten Venus, darunter eben auch der "potenziell gefährliche" 2022 AP7.

"Das ist eine berüchtigte, herausfordernde Region für solche Beobachtungen, weil Asteroiden-Jäger dabei mit der Strahlung der Sonne kämpfen müssen", erklärt Sheppard, der am Institut für Astronomie an der "University of Hawaii" tätig ist.

Das Team machte sich also jede Nacht ein zehnminütiges Zeitfenster während der Dämmerung zunutze und entdeckte dabei den Asteroiden, der einen Umfang von rund 1,5 Kilometern aufweist. Bei dieser Größe spreche man in Fachkreisen von "Planeten-Killern", ergänzt Sheppard.  Zudem habe er eine Umlaufbahn, die "eines Tages" die Bahn der Erde kreuzen könnte. Bei den beiden anderen Asteroiden, genannt "2021 LJ4" und "2021 PH27", bestehe diese Gefahr nicht. Letzterer sei der Sonne aber so nah, dass seine heiße Oberfläche sogar Blei schmelzen lassen könne.

Es gebe wohl nur noch wenige solcher Asteroiden mit einer ähnlichen Größe, die noch nicht gefunden wurden. Die Untersuchung liefere nicht nur neue Erkenntnisse über potenzielle Bedrohungen, sondern biete auch "eine einzigartige Chance, um zu verstehen, welche Art von Objekten im inneren Sonnensystem lauern", erläutert der Uni-Professor.

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