Vor allem in der Adventszeit landen Walnüsse gerne in selbstgebackenen Plätzchen oder im Nikolaus-Schuh. Umso unangenehmer sind jetzt die Ergebnisse von Laboruntersuchungen von Öko-Test. Manche von den 20 getesteten Sorten enthalten Stoffe, die einem den Appetit verderben.
- Öko-Test untersucht 20 Walnusskern-Produkte (geschält und abgepackt)
- Lidl, Edeka, Netto und Drogeriemärkte sind unter den Anbietern
- Mineralöle und Weichmacher: Manche Produkte weisen erhöhten Gehalt auf
- 12 von 20 Walnusskern-Produkten erhalten die Note "sehr gut"
Zwischen Marzipankugeln, Spekulatius und Dominosteinen ist die Walnuss eine gesunde Nascherei in der Weihnachtszeit. Sie enthält Kalium, Magnesium, Eisen und Zink, die essenzielle Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure sowie Vitamin, B, E und C. Öko-Test schaute noch genauer hin und untersuchte 20 schalenlose abgepackte Walknusskern-Produkte. Die Preisspanne habe zwischen 1,99 Euro und 7,06 Euro für 200 Gramm gelegen. Es waren laut Angaben von Öko-Test Produkte von Lidl, Netto, Alnatura oder dm und Rossmann dabei. Die Laboruntersuchungen haben sich offensichtlich gelohnt, denn Öko-Test hat nun Erkenntnisse über Mineralöl und Weichmacher in manchen Produkten. 12 der getesteten Packungen wurden dennoch mit "sehr gut" bewertet.
Walnüsse im Öko-Test: Mineralöl, Weichmacher und mangelhafter Geschmack
In zwei Produkten habe sich ein "erhöhter" und in zwei weiteren ein "leicht erhöhter" Gehalt an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH/MOSH-Analoge) befunden. "MOSH sammeln sich in menschlichen Organen und im Fettgewebe. Die Folgen sind noch unklar. Mineralölbestandteile können etwa durch Schmieröle an Sortieranlagen in Nüsse gelangen oder aus Kunststoffverpackungen übergehen", schreibt Öko-Test dazu.
Des Weiteren hat das Labor in einem Produkt Diethylhexylphthalat (DEHP) gefunden. Dieser Stoff wird als Weichmacher verwendet "und steht im Verdacht, Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schädigen und außerdem wie ein Hormon zu wirken", so Öko-Test. Der Gehalt liege sogar über der Menge, die laut dem spezifischen Migrationslimit (SML) einer EU-Regelung aus Verpackungen und Co. in Lebensmittel übergehen darf.
Auch geschmacklich seien nicht alle Sorten positiv aufgefallen. Zwei seien sogar mit der Einstufung "mangelhaft" komplett durchgefallen. "Die Prüfer stellten unter anderem deutliche Geruchs- und leichte Geschmacksnoten nach Lösungsmitteln fest. Urteil der Prüfer: Erinnert an Malerfarbe." Bei sechs weiteren Walnüssen hätten die Experten Verpackungsnoten gerochen beziehungsweise geschmeckt.
Keine Schimmelpilze und über die Hälfte der Nüsse mit tadellosem Geschmack
Glücklicherweise habe keines der Produkte Schimmelpilze enthalten. Öko-Test weist darauf hin, dass ganze Nüsse weniger anfällig für Schimmel seien, als zerkleinerte Produkte. Um sicherzugehen, könne man zum Backen deshalb ganze Walnusskerne selbst zerkleinern.
Ein weiteres erfreuliches Fazit: Gut die Hälfte der Kerne sei tadellos in Geruch, Geschmack und Mundgefühl gewesen. Schalenreste oder fein pulverisierten Bruch habe es kaum gegeben. Weitere Informationen über die Ergebnisse der einzelnen Marken teilt Öko-Test in einem E-Book mit.