Böse Überraschung am Pfandautomaten? In diesem Fall werden Steuern aufs Leergut fällig

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Böse Überraschung am Pfandautomaten? In diesem Fall werden Steuern aufs Leergut fällig
Böse Überraschung am Pfandautomaten? Unter bestimmten Umständen werden Steuern aufs Leergut fällig. Symbolfoto: Philipp Brandstädter/dpa
Böse Überraschung am Pfandautomaten? In diesem Fall werden Steuern aufs Leergut fällig

In bestimmten Fällen zählt die Rückgabe von Pfandflaschen in Deutschland als Einkommen - und muss in der Steuererklärung auch so angegeben werden. Ab einem gewissen Betrag ist somit Steuern fällig.

Die gute Nachricht vorweg: Wer einmal die Woche seine Bier-, Saft- und Wasserkästen im Getränkemarkt zurückbringt, der muss nicht mit der Steuerkeule rechnen. Generell gilt nämlich: Privatpersonen dürfen zusätzlich zum gültigen Grundfreibetrag 256 Euro pro Jahr dazuverdienen - zum Beispiel durch die Rückgabe von Leergut.

Wer aber "professionell" Pfandflaschen sammelt, der geht laut dem Bundeswirtschaftsministerium einer "erlaubten, auf Gewinnerzielung gerichteten und auf Dauer angelegten selbständigen Tätigkeit" nach - und damit entstehen gewisse Pflichten. Rein rechtlich betreibt ein Pfandsammler nämlich ein Gewerbe und muss in gewissen Fällen Steuern zahlen. 

Pfandsammeln als Gewerbe - ab diesem Betrag werden Steuern fällig

Das bedeutet: Wer sich mit dem Sammeln von Pfandflaschen regelmäßig etwas dazuverdient, muss dies laut dem Wirtschafts-Portal YahooFinanzen auch in seiner Steuererklärung angeben. Dies geschieht in der Anlage G der Steuererklärung für Einkünfte aus dem Gewerbebetrieb. Wer das nicht tut, dem droht unter Umständen Ärger mit dem Finanzamt. 

Das bedeutet aber nicht automatisch, dass der Staat Flaschensammler gleich um ihre Einkünfte bringt - immerhin handelt es sich oft um Menschen, die so oder so jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Auch hier greift der jährliche Grundfreibetrag, bis zu dem keine Steuern fällig werden und der damit ein Existenzminimum sichern soll. In diesem Jahr liegt dieser noch bei 11.604 Euro, wie unter anderem das Online-Portal Echo24 schreibt. Die gute Nachricht: Ab 2025 soll der Grundfreibetrag sogar steigen und beträgt dann 12.000 Euro.

Abgesehen davon haben Pfandsammler noch einen Grund zum Aufatmen. Der Bayerische Rundfunk (BR) räumte unlängst mit einem weit verbreiteten Mythos auf: Es gibt keine spezielle Steuer aufs Flaschensammeln, wie ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums gegenüber dem Sender bestätigte. 

Viele "professionelle" Pfandsammler dürften laut dem BR so oder so nicht in den "Genuss" der Steuerpflicht kommen. Der Sender hat sich bei Leergutsammlern umgehört - die Mehrheit von ihnen verdient mit Flaschen und Dosen rund 50 bis 99 Euro im Monat. Dies gilt vor allem für den Sommer, wenn viele Menschen draußen sitzen und Bierflaschen oder Ähnliches auf Parkbänken zurücklassen. Auch Festivals sorgen in der warmen Jahreszeit für eine üppige "Ernte". Im Winter sieht es hingegen anders aus, da verdienen Flaschensammler deutlich weniger. 

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