Alkohol im Essen - Lebensmitteln, die nichts für Kinder sind
Autor: Andrea Blatzky
Deutschland, Dienstag, 15. August 2023
Besonders bei einigen Fertigprodukten müssen Eltern ganz genau hinschauen.
- In welchen Produkten ist Alkohol enthalten?
- Welche Auswirkungen haben alkoholhaltige Lebensmittel auf Verbraucher?
- Wie erkennst du alkoholhaltige Lebensmittel?
Konsumentinnen und Konsumenten greifen im Supermarkt gerne zu praktischen Convenience-Produkten, um sich den Alltag zu erleichtern. Denn diese können ohne Aufwand innerhalb kurzer Zeit aufgebacken oder heißgemacht werden. Doch beim Durchlesen der Zutatenliste kommt häufig das große Erstaunen, denn die meisten Fertigprodukte enthalten Alkohol. Was hat es mit der Zugabe von Hochprozentigem auf sich? Mit dieser Thematik hat sich die Verbraucherzentrale beschäftigt.
In welchen Produkten ist Alkohol drin?
Hauptsächlich findest du versteckten Alkohol in abgepackten Aufbackbrötchen und verzehrfertigem Kuchen. Zum einen, weil Alkohol oft zur traditionellen Rezeptur gehört, wie beispielsweise bei der Schwarzwälder Kirschtorte oder beim berühmten Malaga-Eis mit Rumrosinen. Zudem gibt es weitere Rezepte, in denen Alkohol den Geschmack der Speisen verbessern soll. Zu den bekanntesten Kreationen zählt die klassische Rotweinsauce. Andererseits wird Alkohol von den Herstellern verwendet, um das Erzeugnis länger haltbar zu machen. Denn Alkohol ist bekannt für seine konservierende Wirkung. Ferner ist Ethanol ein ideales Trennmittel, damit bleiben die Lebensmittel frisch und verklumpen nicht. Häufig werden die Speisen mit der Zutat besprüht.
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Zudem kann in folgenden Produkten Alkohol enthalten sein:
- Rohteige
- Fertiggerichte
- Marmeladen und Konfitüren
- Süßspeisen aus Früchten und Kompott
- Süßigkeiten
- Fertigsuppen und -soßen
Überraschenderweise kann auch in Malzgetränken, die vor allem Kinder mögen und die unter dem Namen Malztrunk bekannt sind, bis zu 0,5 Volumenprozent Alkohol enthalten sein. Dennoch gelten die Getränke als alkoholfrei. Dasselbe gilt auch für alkoholfreies Bier, denn auch darin sind geringe Spuren von Alkohol zu finden, die nicht auf dem Etikett angegeben werden müssen. Es ist also nicht ratsam, Kindern alkoholfreies Bier anzubieten – auch nicht in Ausnahmefällen oder wenn tatsächlich kein Alkohol darin enthalten ist. Abweichend davon kann das beliebte Malzbier sogar bis zu 1,5 Volumenprozent Alkohol enthalten. Sogar in Kefir sowie in Kombucha ist Alkohol enthalten. Bei diesen Produkten basiert der Gehalt auf der Herstellungsart, da der Alkohol während der für die Getränke üblichen Gärung entsteht.
Welche Auswirkungen hat Alkohol auf die Verbraucher*innen?
Oftmals riechst du schon beim Öffnen der Verpackung den Alkohol. Sicherheitshalber kannst du bereits im Supermarkt auf die Zutatenliste schauen und auf die Begriffe Ethylalkohol, Alkohol, Weinbrand oder Rum achten. Zudem verstecken sich hinter der Kennzeichnung E 334 Weinsäure und unter dem Code E 1519 Benzylalkohol oder Phenylmethanol. In der Regel ist der zugesetzte Alkohol unproblematisch, weil es sich hierbei nur um geringe Mengen handelt. Allerdings sollten einige Personengruppen vorsichtig sein oder ganz auf den Genuss derartiger Erzeugnisse verzichten. Kinder sollten bestenfalls so wenig wie möglich mit Alkohol versetzte Lebensmittel zu sich nehmen. Denn durch einen regelmäßigen Verzehr können sich die Kleinen frühzeitig an den Geschmack gewöhnen und bereits Heranwachsende können von einer Alkoholsucht bedroht sein.