Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte ausgewählter Betriebe in Franken zu einer Arbeitsniederlegung am Samstag (16. Dezember 2023) aufgerufen. Darunter befinden sich unter anderem Kaufland und Ikea-Filialen.
In Franken kann es am dritten Adventswochenende zu Einschränkungen im Handel kommen. Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte "in ausgewählten Betrieben zum Streik auf", wie es in einer Pressemitteilung vom Freitag (15. Dezember 2023) heißt. Hintergrund seien eine "Blockadehaltung der Arbeitgeber im Handel durch Absagen von Tarifverhandlungen" und "fehlende Bewegung bei den Tarifverhandlungen", wie es Verdi formuliert.
Insgesamt seien über 80 Betriebe in Bayern zum Streik aufgerufen. Einzelne Betriebe sind bereits seit mehreren Wochen im Streik, lautet die Information. Auch in Zentrallagern fänden Streikaktionen statt, was zu "Versorgungsengpässen, vor allem in den Filialen des Lebensmitteleinzelhandels" führe. Schon Ende November ärgerten sich Kunden über fehlende Produkte bei Rewe, Aldi und weiteren Supermarktketten.
Streiks im fränkischen Handel - unter anderem Nürnberg, Schweinfurt und Würzburg betroffen
Weiter zum Hintergrund erklärt Verdi, dass "die Arbeitgeber in der ersten Novemberwoche völlig überraschend bundesweit die Tarifverhandlungen im bayerischen Einzelhandel abgesagt und bisher keinen neuen Verhandlungstermin benannt" hätten. Auch im Groß- und Außenhandel seien nach Abbruch der achten Tarifverhandlung am 21. und 22. November 2023 keine neuen Verhandlungstermine vereinbart worden. Folgende Betriebe in Franken sind von dem Streikaufruf betroffen:
- Edeka-Zentrallager in Gochsheim, Marktredwitz, Sachsen bei Ansbach und Schwabach
- Kaufland-Lager in Donnersdorf
- Kaufland-Filialen in Bad Kissingen, Lichtenfels und Schweinfurt
- Zentrallager von Rewe in Buttenheim
- H&M-Filialen in Nürnberg und Schweinfurt
- Ikea in Fürth und Würzburg
- Marktkauf in Nürnberg
Seit April 2023 fänden eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt, wie es in der Pressemitteilung heißt. Vertreter von Verdi vermissen unter anderem die "notwendige Wertschätzung" seitens der Arbeitgeber in Sachen Gehalt. Gleichzeitig muteten "Handelskonzerne gerade im Weihnachtsgeschäft den Menschen extreme Belastungen" zu, wird Hubert Thiermeyer, Verdi Verhandlungsführer im bayerischen Einzelhandel zitiert. Weitere Nachrichten aus Franken findest du auf unserer Startseite.